Die Raiffeisen-Volksbank Ebern und ihr bisheriger Direktor Norbert Knorr (50) gehen seit Jahresbeginn getrennte Wege. Diese nicht ganz unwichtige Nachricht gab die Genossenschaftsbank, die gut 70 Mitarbeiter beschäftigt und neben der Hauptstelle in Ebern zwölf Filialen unterhält, erst kürzlich auf eine Presseanfrage hin offiziell bekannt. Der Grund, warum Knorr die Bank nach knapp sieben Jahren verlassen hat, bleibt unerwähnt.
Von Christian Senff, der die gleichberechtigte Doppelspitze der Raiffeisen-Volksbank Ebern als Vorstandssprecher und Direktor derzeit alleine repräsentiert, ist zu den Gründen des Ausscheidens von Norbert Knorr ebenfalls nichts zu erfahren. Er bittet um Verständnis dafür, dass die Bank die Privatsphäre ihres früheren Direktors schützt. Gleichzeitig deutet er gegenüber dieser Redaktion an, dass Knorr sich nichts habe zuschulden kommen lassen, von kriminellen Machenschaften könne keine Rede sein. Kursierende Spekulationen möchte Senff nicht kommentieren. Mutmaßungen zu Knorrs Abschied, die in einem Artikel in der örtlichen Presse zu lesen waren, bezeichnet er als „wildeste Sachen“.
In der offiziellen Pressemitteilung der Bank, die Direktor Senff sowie Aufsichtsratsvorsitzender Günther Stottele unterzeichnet haben, wird Knorr zwar nicht gedankt, doch ist die Rede von dessen „verdienstvoller Tätigkeit“ für die Raiffeisen-Volksbank Ebern. Dieser habe die Bank verlassen, um sich „neuen Aufgaben zuzuwenden“, heißt es unkonkret. Ziel sei es, die Bank nach Knorrs Ausscheiden ab dem Jahr 2016 „erfolgreich und zukunftsfähig“ auszurichten.
Wie Aufsichtsratsvorsitzender Stottele auf Nachfrage bestätigt, war ihm „nicht längerfristig bekannt“, dass Knorr geht. Die Regelung der Nachfolge ist Aufgabe des Aufsichtsrats. Die Gespräche hierzu laufen laut Stottele seit Jahresbeginn. Bis Ende März, so hofft er, stehe fest, wer Knorrs Nachfolger wird.