(gi) Nein, umschulen will sie selbstverständlich nicht, sagt die CSU-Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär, die am Dienstag für vier Stunden bei McDonald's in Haßfurt hinter der Verkaufstheke stand. Unter fachkundiger Anleitung bediente sie die Kunden, servierte Pommes, Hamburger und Big Mac's und schenkte Kaffee und Cola aus.
Es sei ihr wichtig, die Perspektive zu wechseln, meinte sie. Sie wolle die Arbeitswelt aus der Rolle der Beschäftigten erleben. Daher habe sie die Einladung des Bundesverbandes der Dienstleistungswirtschaft (BDWi) für ein Kurzpraktikum gerne angenommen. Mit Dorothee Bär beteiligen sich 100 weitere Bundestagsabgeordnete an der Aktion. Vermittelt wurden vom BDWi Praktika in den unterschiedlichsten Branchen.
Für Dorothee Bär bot es sich an, ihr Praktikum in Haßfurt bei McDonald's zu leisten. Begonnen hat ihr Dienst erst einmal mit einer Führung durch den Betrieb. Gestaunt habe sie da nach eigenen Worten über die Menge an Hamburgern, die in den Kühlräumen lagern und die innerhalb eines Tages verarbeitet werden.
Dann wurde sie in die Bedienung der Kunden eingewiesen. Da sie die typische Mc-Donald's Arbeitsuniform anhatte, werden viele Kunden vermutlich gar nicht gemerkt haben, dass sie von einer Abgeordneten bedient worden sind. Möglich aber, dass es ihnen dann beim Verspeisen der Mahlzeit aufgefallen ist, denn auf den Tablettsets, auf dem der McDonald's Besucher gemeinhin seine Pommes Frites ausbreitet und die Ketchup-Soße ausdrückt, ist auch die 31-jährige Bär mit anderen jungen Bundestagsabgeordneten der anderen im Bundestag vertretenen Parteien zu sehen. Die Fast-Food-Kette beteiligt sich an einer bundesweiten Jungwählerkampagne und wirbt dafür, zur Wahl zu gehen.