Seit Jahren diskutiert der Gemeinderat Kirchlauter über die Sanierung des Oskar-Kandler-Zentrums und hat sich vor kurzem doch für einen Neubau entschieden. Drei Architekturbüros stellten nun ihre Konzepte für einen Neubau vor. Diese Entwürfe werden nun im dafür gegründeten Arbeitskreis und im Ratsgremium diskutiert, aber auch der Öffentlichkeit vorgestellt, bevor dann der Sieger aus dem Wettbewerb gekürt und die Baumaßnahme beschlossen wird.
Bürgermeister Karl-Heinz Kandler bedankte sich bei den Architekturbüros, dass sie der Gemeinde ein Konzept für ein Bürger- oder Gemeindehaus vorgelegt hätten und damit auch dem Ratsgremium Anregungen und Entscheidungshilfen gäben.
Veranstaltungsbereich als Kernstück
Sebastian Pollach vom Büro Pollach-Architekten stellte in seinem Entwurf die repräsentative Lage des Bauwerks, mit dem man für eine neue Mitte im Ortskern sorgen wolle. Dies geschehe insofern, als das Gebäude der Feuerwehr abgesetzt sei von dem Neubau – mit dem Eingang für beide Gebäude als Bindeglied. Das neue Oskar-Kandler-Zentrum könne man sowohl in konventioneller Bauweise ausführen als auch in Holzständerbauweise. Kernstück sei der Veranstaltungsbereich mit dem knapp 300 Quadratmeter großen Saal, der in zwei Bereiche mit 189 und 85 Quadratmeter durch eine Trennwand abgeteilt werden könne. In einer Variante B wäre auch noch zusätzlich eine Galerie möglich, was aber Auswirkungen auf die Kosten habe.
Abgetrennt davon ist der Multifunktionsbereich mit Sitzungszimmer für Gemeinderat und Büro für den Bürgermeister, das Herzstück mit der großen Küche und Nebenräumen sowie den Toilettenanlagen und Technikraum. Die Fassadengestaltung sei variabel, es soll aber alles barrierefrei und lichtdurchflutet offen entstehen. Die Bauzeit gab Sebastian Pollach mit rund eineinhalb Jahren an.
"Boostern" mit heimischem Sandstein
Das Konzept von Rainer Kitzinger vom Architekturbüro Kitzinger fiel durch seine andere Dachgestaltung und eine aufgelockerte Fassade auf, die man auch mit heimischem Sandstein "boostern" könne. Die eingeschossige Anlage enthalte keine Treppe und sei damit behindertengerecht. Den großen Saal kann man ebenso mit einer Faltwand abtrennen und neben dem Veranstaltungssaal seien der eigene Gemeindebereich und die Versorgungsräume vorgelagert. Auch der Einbau einer Bühne und eventuell einer Theke seien möglich.
Planer Hubertus Gieb stellte bei seiner Version die geradlinige Architektur heraus. Sie füge sich in die dörfliche Struktur ein und sei auch wirtschaftlich darstellbar. Damit greife er auch nicht in den Grünbereich ein, der ja parkähnlich vorgelagert sei. Auch hier kann die Saalfläche von rund 230 Quadratmetern durch zwei mobile Trennwände der Nutzung angepasst werden und vom Foyer aus könne man auch hier eine Galerie erschließen, wenn man wolle. Er könne sich das Ganze auf einer massiven Bodenplatte mit Holzständerbauweise gut vorstellen.
Entscheidung bis spätestens Mai
Die Gemeinderäte interessierte neben Detailfragen zur Heizungs- und Energiesituation oder der Außengestaltung natürlich auch der Kostenrahmen, der sich zwischen 1,5 und 2,6 Millionen Euro bewegte und vor allem von sehr unterschiedlichen Preisen für den Kubikmeterpreis im Bauvolumen ausging. Ein Architekturbüro hatte sogar von einem Preisangebot abgesehen, da es nicht Gegenstand des Wettbewerbs war. Es könne aber nachgeliefert werden. Der Planer gab aber zu bedenken, dass derzeit die Materialpreise oft nur auf eine Dauer von acht Tagen hielten und sich in einzelnen Bereichen binnen drei Wochen um 50 Prozent erhöhen können.
Wie Bürgermeister Karl-Heinz Kandler erläuterte, wolle man nun den Entscheidungsprozess fortführen. Er hofft, dass bis spätestens Mai eine Entscheidung im Gremium getroffen werden könne.