Vergangene Woche katapultierten fünf Jungs aus Los Angeles die Musikkneipe Horst in Eltmann in die Stratosphäre des Rockabilly und wurden dem angekündigten „Rock?n Roll Bombardement“ gerecht. Die unter dem US-amerikanischen Plattenlabel „Wild Records“ bekannten „Delta Bombers“ sowie der Frontsänger Lou Ferns alias Slim von „The Desperados“ sind schon seit Jahren mit ihrem wilden Desperate-Rock?n Roll, einer Mischung aus 50er Rock, Blues und Rockabilly-Elemente, nicht mehr aus der Szene wegzudenken.
Den Anfang machte Slim mit seinen Songs „Let?s get wild“ und „Let?s have some fun“ und hatte zwischendurch eine Überraschung parat. Ohne Akzent brachte der Ausnahmekünstler mit mexikanischen Wurzeln das Publikums völlig aus dem Häuschen: „Weine nicht, wenn der Regen fällt, dam dam, dam dam….“ Selbst Drafi Deutscher hätte seinen Ohren nicht getraut und wahrscheinlich seinen Schlagerhit „Marmor, Stein und Eisen bricht“ an Slim ohne zu Zögern übertragen. Da die Zeit immer zu schnell über die Bühne geht, gab es die gewünschten Zugaben. Und weil Slim seit dem Auftritt vor drei Jahren beim Festival „Get Rhythm – Go Wild“ in Ebelsbach seine „second family“ gefunden hat, holte er seine heimischen „Familienmitglieder“ auf die Bühne: Das waren die Bands „Carolina & her Rhythm Rockets“ sowie „Marc & the Wild Ones“ sowie die Sängerin Lily Moe. Gemeinsam zelebrierten sie eine Show, die bei den Besuchern Begeisterung hervorrief.
Nach einer kurzen „Band-Verschnaufpause“ wurde es nicht leiser in der Musikkneipe. Die originalen Sieben-Zoll-Schallplatten von DJ Big Foot Mike aus Ebelsbach sorgten für Tänze mit Jive, Strogger und Bop – auch bis in die Morgenstunden. Und dann kamen die „Delta Bombers“. Für die Kalifornier ist „Rock?n Roll vulgär, schmutzig und wilde Güte“, und genau diese Philosophie gab es mit treibenden Rhythmen, bösartig und heilig zugleich, veredelt mit der kräftigen Stimme von Chris Moinichen, zu spüren. Dass das fränkische Bier zu den leckersten Gut der Welt gehört, ist für den „Delta-Sänger“ kein Geheimnis mehr. Der Auftritt auf der „Horst-Bühne“ mache „really fun. I like small clubs, because there is more energy in the crowd”.