Fahrlehrer Norbert Kienlein ist generell gegen Alkohol am Steuer, insofern begrüßt er die neue Regelung. „Die jungen Leute dürfen nicht auf den Gedanken kommen, ein Bierchen oder Schnäpschen würde schon gehen.“ Für die Fahrschule ändert sich durch das neue Gesetz nichts. „Schließlich haben wir unsere Fahrschüler schon immer vor Alkohol und Drogen gewarnt“, betont der Fahrlehrer.
Kienlein ist der Meinung, dass die Strafen noch viel zu niedrig sind. „Die Gesetzgeber müssten sich hier mehr an die skandinavischen Länder anlehnen. Dort ist das Verhalten im Straßenverkehr aufgrund der hohen Strafen viel besser“, meint er. Und: „Informationen müssen überzeugend an die Fahrer gebracht werden, um vor Alkohol und Drogenmissbrauch im Straßenverkehr zu warnen.“
Auch seine Fahrschüler sind sich einig. Alkohol am Steuer sei doof, sagen sie. „Ich finde das Alkoholverbot gut. Es ist ja auch schwachsinnig, betrunken Auto zu fahren“, sagt Philipp Burger aus Rügheim. Auch Simon Basler aus Königsberg befürwortet das neue Gesetz. „Ich habe da absolut nichts dagegen. Schließlich kann man es auch nicht selbst einschätzen, wie viel Promille man schon hat.“
Verena Gensler aus Neuses findet die neue Regelung „cool“. Sie kennt jemanden, der betrunken gefahren ist. „Der dachte, er hätte noch nicht zu viel getrunken“, erzählt sie. „Doch er geriet in eine Alkoholkontrolle und es wurden zwei Promille festgestellt.“
„Alle jungen Autofahrer, die unter 21 Jahre sind, müssen verstärkt damit rechnen, kontrolliert zu werden.“
Peter Firsching Polizeiinspektion Haßfurt
Mit der 0-Promille-Grenze für Fahranfänger will der Gesetzgeber zum verantwortungsvollen Verhalten hinter dem Steuer erziehen. Die Erfahrung zeigt, viele gerade junge Fahrer überschätzen ihr Fahrkönnen, wenn sie getrunken haben. In der Altersgruppe der 18- bis 24-jährigen ist nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes jeder vierte Unfall auf Alkoholeinfluss zurückzuführen.
Peter Firsching von der Polizeiinspektion Haßfurt versichert: „Natürlich werden wir unser Augenmerk verstärkt darauf richten, vermehrt Alkoholkontrollen durchzuführen. Es ist eine klare gesetzliche Vorgabe und auch die Absicht des Gesetzgebers, sich darum zu kümmern. Alle jungen Leute, die noch in der Probezeit oder unter 21 Jahre sind, müssen verstärkt damit rechnen, kontrolliert zu werden.“
Es gibt keine Geheimtipps beim Abbau von Alkohol, betont Firsching. Er lässt sich weder durch Kaffee trinken oder einem Aufputschdrink beschleunigen. Es werden durchschnittlich 0,15 Promille pro Stunde abgebaut. Auch vor Rechenspielen und dem Herantrinken an Promillegrenzen warnt Firsching, denn der Alkoholaufbau und der Alkoholabbau seien abhängig von Größe, Gewicht, Geschlecht und Fitness.
Also am besten gilt für Autofahrer: „Hände weg vom Alkohol - oder vom Lenkrad!“