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HASSFURT: Ein genussvoller Abend

HASSFURT

Ein genussvoller Abend

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    Höchst unterhaltsam: Einen bemerkenswerten Abend erlebten die Besucher in der ausverkauften Rathaushalle. Dr. phil. Rolf-Bernhard Essig präsentierte Sprichwörter und Redensarten.
    Höchst unterhaltsam: Einen bemerkenswerten Abend erlebten die Besucher in der ausverkauften Rathaushalle. Dr. phil. Rolf-Bernhard Essig präsentierte Sprichwörter und Redensarten. Foto: Foto: Langer

    (ger) Es war ein genussvoller, unterhaltsamer und lehrreicher Abend, den das Kulturamt Haßfurt, das Buch- und Medienhaus Hübscher und der selekt-Verlag aus Bamberg dem Publikum in der ausverkauften Rathaushalle boten. Das Motto „Lebensart genießen“ zog sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung.

    Apropos roter Faden: Im Mittelpunkt standen – wie versprochen – Sprichwörter und Redensarten, von denen viele im täglichen Leben wie Mantras genutzt werden. Jeder kennt „Morgenstund‘ hat Gold im Mund“, „Irren ist menschlich“ oder „Nachts wird der Faule fleißig“.

    Woher diese „Weisheiten“ stammen und welche Bedeutung sie haben, erzählte der Literaturwissenschaftler, Historiker und Autor Dr. phil. Rolf-Bernhard Essig den teils sehr erstaunten Zuhörern. Der sprichwörtliche „rote Faden“ stammt beispielsweise aus England, wo die königliche Marine in die Taue ihrer Schiffe einen dünnen, fast unsichtbaren roten Faden einweben ließ, um ihr Eigentum zu kennzeichnen und Dieben besser auf die Spur zu kommen.

    Weil die Veranstaltung in Haßfurt stattfand und man den Namen der Stadt auch gerne mit dem Hasen in Verbindung bringt, hatte Essig verschiedene Redensarten über den Hasen an den Anfang seines interessanten Vortrags gestellt. „Mein Name ist Hase“, „Wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen“, „Das Hasenpanier ergreifen“ oder die Bezeichnung Angsthase erklärte er ebenso wie den Ausdruck „Da liegt der Hase im Pfeffer“.

    Immer wieder gab er den Gästen die Chance, Sprichwörter selbst zu erklären oder Fragen zu stellen. „Fragen ist eine grabende Angelegenheit und ich gebe tief schürfende Antworten“, sagte er vieldeutig. Dass sich das Wort „Torpedo“ vom Zitterrochen (auf lateinisch: torpedo) ableitet und später für eine Waffe genutzt wurde, die wie der Zitterrochen lähmende Schläge austeilen kann, hatte niemand im Publikum geahnt. Auch dass der Spruch „pünktlich wie die Maurer“ keine Zeitangabe ist, sondern auf die Genauigkeit der Maurer anspielt, war unbekannt.

    So aktivierte Essig mit seinen Ausführungen die „kleinen grauen Zellen“, während sich die Gäste an den kulinarischen Genüssen labten. Die stammten von der Vinothek Vino e Camino aus Obertheres, von den Weingütern Rippstein aus Sand und Bauernschmitt aus Ziegelanger, vom Restaurant Hofmann aus Schindelsee, vom Weingarten Jesserndorf und vom Kunsthandwerkerhof Königsberg.

    Zuletzt wies Essig darauf hin, dass die Verwendung von Sprichwörtern und Redensarten die Königsdisziplin sei. „Wer sie gut einsetzen kann, kommt sehr weit, weil er seine Zuhörer beeindrucken und sogar verwirren kann.“ Und wer in einer Prüfung stehe, könne ganz lässig einmal das haitianische Sprichwort „Nachts hat die Mango keine Würmer“ einflechten. Denn „während der Prüfer überlegt, was das zu bedeuten hat, gewinnen Sie Zeit.“

    An diesem Abend stellte zudem Dr. phil. Oliver van Essenberg aus Bamberg das von ihm herausgegebene Buch „Lebensart genießen – in und um Bamberg“ vor. Darin hat er Menschen porträtiert, die etwas Besonderes in den Bereichen Essen, Trinken, Ausgehen, Wohnen, Mode, Schmuck sowie Kunst, Kultur und Natur bieten. Darunter sind auch die Betriebe aus dem Haßbergkreis, die den Gästen ausgewählte Genüsse präsentierten. Außerdem beinhaltet das Buch Beiträge verschiedener Autoren zum Thema „Genuss“.

    Neben Essig erhielten auch Sophia Weinberger (Gesang) und Jan Kapar (Gitarre) für den musikalischen Ohrenschmaus viel Beifall.

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