Zum 25. Mal hatte die Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik verschiedene Gruppen aus den drei Regierungsbezirken nach Ebern eingeladen. Wegen ihrer zentralen Lage in Franken war die Stadt seinerzeit zum Sitz der Arbeitsgemeinschaft auserkoren worden.
Zum Jubiläum fand die Veranstaltung entgegen früherer Jahre eine große Resonanz. Die Ankündigung, dass der Bayerische Rundfunk die Veranstaltung aufzeichnet, mag dazu beigetragen haben. Vor allem aber lag es an den Lokalmatadoren: halb Kraisdorf war gekommen, um den Auftritt ihrer Blasmusik mitzuverfolgen.
Als Bürgermeister freute sich Robert Herrmann über das Treffen als einem "ganz wesentlichen Beitrag zum 775. Stadtjubiläum". Als Schirmherr hatte er sich kundig gemacht, was Volksmusik eigentlich bedeutet, vor allem in Abgrenzung zur volkstümlichen Musik. Jürgen Gahn (Gefrees), Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik Oberfranken, führte in Mundart und mit viel Humor und Hintersinn - auf gut fränkisch eben - durch das Programm.
Verschiedene Regionen Frankens und verschiedene Sparten fränkischer Volksmusik waren dabei vertreten. Neben fränkischer Blasmusik aus Kraisdorf gaben als weitere Repräsentanten der unterfränkischen Farben die Urspringer Mädli aus dem Spessart mit Gitarre und Gesang typische Volkslieder zum Besten. Flott ging es zu, als die Langenbacher Volksmusikanten zu Dreher und Schottisch aufspielten. Sie waren aus dem Frankenwald angereist, ebenso wie die Haache Stöckrache, die das Publikum musikalisch und mit viel Humor in Sprache und Lebensart ihrer Heimat einführten.
Einen Ausflug in die Frühzeit der fränkischen Volksmusik, als Krummhorn, Psalter und Dudelsack noch hier verbreitet waren, unternahmen die Windsheimer Schulmaster. Wesentlich vertrauter waren da wieder die Klänge der Leyher Stubenmusik, benannt nach dem Nürnberger Stadtteil Leyh.
In seinem Schlusswort spendete der Moderator viel Lob, unter anderem den Fußballern vom TV Ebern für die Bewirtung, und den Zuhörern - auch dafür, dass sie es geschafft hatten, "so lange auf so lauten Stühlen so ruhig" zu sitzen. Hatte Gahn doch eingangs gebeten, wegen der Aufzeichnung Nebengeräusche möglichst zu vermeiden.
Umso lebhafter wurde es, als gegen Ende der spontane Charakter der Volksmusik seine Wirkung entfaltete. Kaum hatten die Langenbacher Volksmusikanten den "Auskehrer" angestimmt, wurde der freie Platz in der Aula spontan zur Tanzfläche erklärt. Eine Zugabe war da natürlich Pflicht. Als dann die Blasmusik Kraisdorf das Frankenlied anstimmte, vereinte sich der ganze Saal zu einem einzigen Chor.
Der Mitschnitt des Abends ist am Freitag, 21. Oktober, in der Volks- musik-Sendung des BR-Studios Franken auf Bayern 1 zu hören.