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Ein Loblied auf die Erbswurst

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Ein Loblied auf die Erbswurst

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    Mein Arzt hat mir bei meinem letzten Besuch geraten, künftig auf Wurst zu verzichten. Warum das sein muss, hat er mir ausführlich erklärt.

    Vom Fleisch- zum Pflanzenfresser zu werden ist leichter gesagt als getan. Rein pflanzlich ernähren und doch nicht ganz auf die Wurst verzichten müssen, das ist der Wunschtraum vieler ernährungsbewusster Menschen. Da kommt mir die früher so beliebte Erbswurst in den Sinn. Das ist nichts anderes als Suppe aus Erbsenmehl, gepresst in Wurstform. Ein toller Kompromiss scheint hier gelungen zu sein. Pflanzlich mit Erbsensuppe ernähren und in Gedanken in die Wurst beißen – das kann durchaus sehr gut funktionieren.

    Aus Erbswurst lässt sich auch recht schnell eine köstliche Erbsensuppe zubereiten, bei deren Verzehr man nicht immer an das fehlende Würstchen in der Suppe denken muss. Denn die Wurst ist ja immer dabei.

    Wer hat die Erbswurst eigentlich erfunden? Nein, kein Schweizer, sondern ein Deutscher. Vor über 140 Jahren, genau gesagt im Jahr 1867, ist die Erfindung der Erbswurst dem Berliner Koch Johann Heinrich Grüneberg gelungen. Er verkaufte sie an den preußischen Staat. Auf Herz und Nieren getestet wurde die Erbswurst dann zum ersten Mal im Deutsch-Französischen Krieg von 1870 bis 1871 als Verpflegung im Schützengraben. Die Erbswurst gab es auch in der DDR und wurde gerne gekauft. Sie vermittelte das Gefühl von gutem, intensivem Geschmack und dauerhafter Sattheit.

    Aufgehängt ist sie heute noch in mancher Metzgerei oder in Supermärkten zu finden. Die Zubereitung zu einer Suppe ist ganz einfach: Die Erbswurst wird zerkleinert und mit der entsprechenden Menge Wasser zu einem Erbsbrei im Topf aufgerührt. Nach drei Minuten ist die Suppe fertig. Zur Verfeinerung kann man noch Brotwürfel in guter Butter rösten und dazu geben. Wer es nicht lassen kann, schüttet noch etwas Olivenöl drüber. Auch ein Schuss Sahne erhöht den Geschmack. Früher war die Erbswurst ein „Arme-Leute-Essen“. Heute ist sie wieder im Kommen wegen der permanenten Preissteigerungen. Zudem ist sie ein schnelles Essen für Jedermann, der keine Zeit zum Kochen hat.

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