Rollstuhlfahrer haben es derzeit schwer, die Pfarrkirche St. Bartholomäus zu besuchen. Deshalb fasste der Bauausschuss nach einer Besichtigung die Empfehlung, den Eingang der Kirche in Knetzgau behindertengerecht zu gestalten.
Die Renovierung des Schwimmbads an der Schule ist noch gar nicht so lange abgeschlossen. Kleinere Mängel trüben jedoch bereits die Badestimmung. Rostflug in den Umkleidekabinen greift die Bänke an und führt zu unschönen braunen Stellen, die man bisher nicht in den Griff bekomme, wie Architekt Herbert Hein den Gemeinderäten zeigte, obwohl die Bänke bereits vom Bauhof neu abgeschliffen und lackiert worden seien.
"Schuld daran sind wohl Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Chemikalien." Die gleichen Bänke stehen nämlich auch in der Umkleide der Turnhalle. Dort treten die Probleme nicht auf. "Wir müssen die Chlor-Atmosphäre vom Stahl weghalten." Dies soll nun durch einen erneuten Schliff und dem Auftragen einer Edelstahlbeize geschehen. "Wenn das nichts nützt, müssen wir die Bänke pulverbeschichten," meinte Hein.
Der Weg führte die Gruppe weiter zum Kindergarten, wo Rats- und Elternbeiratsmitglied Matthias Schneider die Umgestaltung des Außenbereiches vorstellte. "Die Fantasie der Kinder soll mehr angeregt werden", sagte Schneider, doch müssten zuerst einmal die vielen Baumängel beseitigt werden: der Nassbereich ist marode und fault, am Häuschen im Sandkasten sieht es nicht viel anders aus und auch der Holztunnel muss dringend erneuert werden.
Wie Schneider betonte, versucht der Elternbeirat nahezu alle Arbeiten selbst zu erledigen. Ein Weidentunnel und die natürliche Gestaltung des Sandkastens seien am vergangenen Wochenende die ersten Aktionen gewesen. Doch bei der Gestaltung eines Tunnelsystems mit Betonröhren sei man auf die Hilfe der Gemeinde angewiesen. Zudem soll dort eine Art Kletterwand entstehen.
Bürgermeister Werner Schneider und die anderen Räte fanden es lobenswert, dass der Elternbeirat selbst die Initiative ergriffen hat. Mit der Gestaltung war man einverstanden, wenn die DIN- und Unfallvorschriften eingehalten werden. "Wir müssen in den Haushaltsberatungen sehen, ob und wie viel Geld wir dafür übrig haben", meinte der Bürgermeister. Aus dem Rat kam der Vorschlag, sich als kostengünstige Alternative um Plastikrohre von Uponor oder den Fränkischen Rohrwerken zu bemühen.
Die Trafostation an der Alten Fährstraße soll künftig als Vogelhaus dienen, da sie nicht mehr gebraucht werde. Den Ausbau übernehmen die Vogelschützer. Die Räte waren der Meinung, dass dies eine gute Ergänzung zum Life-Projekt sei, dessen Schutzzone nicht unweit vom Häuschen beginnen werde.
Vom Schleusen- und Schifffahrtsamt hatte die Verwaltung ein Antrag auf Einzäunung der Kraftwerksanlage mit Sperrung des Wehrsteges erreicht. Jugendlicher Vandalismus und Sicherheitsbedenken seien der Grund hierfür, gab Werner Schneider an seine Räte weiter. Nach einer Begehung war sich die Gruppe jedoch einig, dass der Wehrsteg für die Bürger weiterhin nutzbar sein sollte. Zum einen sei er eine gern genommene Abkürzung nach Augsfeld und ein beliebtes Ziel für einen Sonntagsspaziergang, zum anderen führt er künftig direkt ans Life-Projekt.
Über den Bach in der Mühlgasse in Zell führt auch eine Brücke, jedoch muss diese dringend saniert werden. Zwischen 10 000 und 46 000 Euro liegen die Angebote, die der Gemeinde unterbreitet wurden. Der Bauausschuss befürwortete eine möglichst kostengünstige Lösung, die zwar bis zu 30 Tonnen tragen, jedoch ohne Pfähle in der Mitte auskommen sollte.
In Westheim bereitet ein gepflasterter Weg Richtung Turnhalle Kummer, da er durch abgesunkene Steine zu einem Stolper-Weg geworden ist. Die Gemeinderäte schlossen sich der Meinung von Werner Schneider an, der zuerst einmal die Kosten für eine Sanierung ermitteln wollte. "Entweder machen wir den Weg ganz oder gar nicht." Darüber hinaus möchte man klären, ob sich der TSV Westheim in irgendeiner Form an den Arbeiten beteiligt.
Im Saal des Rathauses wurde die Sitzung fortgesetzt. Der Bürgermeister teilte seinen Räten dort mit, dass die geplante Christbaumkultur gestorben sei, da das Landratsamt den Plänen so nicht zustimmt. Die Instandsetzungsarbeiten der Flurwege zwischen Knetzgau, Zell und Westheim sollen möglichst bald in Angriff genommen werden. Aus diesem Grund soll noch einmal ein Gespräch mit der Teilnehmergemeinschaft geführt werden.
Der Errichtung eines 35 Meter hohen Mobilfunkmastes der Firma e-plus in der Nähe des Kraftwerkes hat der Bauausschuss nicht zugestimmt. Nach Meinung der Räte passt ein solcher Mast an dieser Stelle nicht ins Landschaftsbild, zudem liegt er im Überschwemmungsgebiet.
Die ÜZ Lülsfeld hat drei Anträge auf die Verlegung von Stromkabeln gestellt. Für jeden laufenden Meter erhält die Gemeinde einen Euro Dienstbarkeitsentschädigung. Auch die HEAG Medianet AG quert bei der Verlegung einer Telekommunikationslinie das Gemeinegebiet, informierte Schneider.
Für ein Bachfest stellt die Gemeinde dem FC Knetzgau ihre Flächen zur Verfügung. Allerdings soll der Verein weitere Probleme mit den Anliegern und dem Landratsamt klären.
Zum Ende der Sitzung segnete der Bauausschuss eine lange Liste von Bauanträgen und -voranfragen ab. Dem Antrag von Martin und Anita Barthel, die in Wohnau eine Photovoltaikanlage errichten wollen, konnten die Gemeinderäte jedoch nicht zustimmen, da das Grundstück im "Außenbereich" und an der Grenze zum Naturpark liege. Ebenfalls auf keine Gegenliebe stieß die Voranfrage von Gertraud Johannes, die ein Nebengebäude in Hainert errichten möchte. "An diesem Standort hat dieses Vorhaben keine Chance. Das lehnt das Landratsamt ab", sagte Werner Schneider.
Wenn das Gebäude bereits stehen würde, hätte die Gemeinde wohl nichts mehr machen können. Der Bürgermeister riet aber jedem Bürger dringend von einem Schwarzbau ab. "Die Zeiten, in denen dies mit ein paar hundert Euro bestraft wurde, sind vorbei." Er wisse von Fällen, die rund 10 000 Euro zahlen mussten.