27 Jahre jung war Josef Hornung, als er das erste Mal mit dem katholischen Kirchenchor bei einer Prunksitzung der 11 weisen Hasen im Zentralsaal auftrat. "Damals hätte ich nie gedacht, dass daraus 40 Jahre werden", verriet ein sichtlich gerührter Josef Hornung dem Bote vom Haßgau. Nachdem er 1968 nochmals im Kirchenchor bei einer Büttensitzung im Zentralsaal mitgewirkt hatte, trat er 1969 bereits gemeinsam mit Wilhelm Wolpert und Karl Kempf als Nachfolger für Edi Dietl aus Stettfeld in den Veranstaltungen der Elf weisen Hasen auf.
Dieses Trio gab sich im gleichen Jahr den Namen "Hasenterzett" und feierte nicht nur bei den Elf weisen Hasen und im Landkreis Haßberge, sondern auch im Rundfunk und Fernsehen große Erfolge. Immer mit dabei: Josef Hornung, der in den "oberen Lagen" sang und dazu Gitarre spielte. So wie auch Wilhelm Wolpert die Gitarre als Begleitinstrument einsetzte und Karl Kempf den Bass zupfte.
"Wir sind immer in die Rolle anderer Menschen geschlüpft", so Josef Hornung, "mal waren wir Handwerker, mal Bauern und mal Müllmänner". Immer seien die von Wilhelm Wolpert getexteten Lieder über die Franken, ihre Eigenarten, Vorzüge und Schwächen gesungen worden. Aber auch aktuelle Themen kamen nie zu kurz und vor allem wurden Politiker kräftig in den fränkischen Humor getaucht.
Josef Hornung war auch dabei, als die Elf weisen Hasen 1970 in die Aula der Berufsschule und 1992 in die Stadthalle "umzogen". Als sich das Hasenterzett im Jahr 2000 endgültig von den Bühnen zurückzog, pausierte Josef Hornung zwangsläufig- aber nur für ein Jahr. "Denn dann wurde ich Mitglied der Rabbit Harmonists", erzählte er. Dort übernahm er ebenso wie im Hasenterzett nicht nur die Rolle eines Sängers, sondern wie früher im Hasenterzett auch, die des Erzählers und leitete von einem Lied zum Nächsten über.
"Es war sehr erfrischend, bei den Rabbit Harmonists mitzusingen und es hat mir sehr viel Spaß gemacht", betonte Hornung. Doch nach 40 Jahren wolle er den Weg für junge Akteure freimachen. "Es hat wohl in der Kugel gestanden, dass ich jetzt aufhören soll", fügte er in Bezug auf seine diesjährige Rolle als Wahrsager verschmitzt hinzu. "Es tut schon weh", gab er dennoch zu, "wenn ich das Publikum so sehe, das sich immer auf unsere Auftritte gefreut hat." Aber er habe schließlich in jungen Jahren angefangen und heute säßen schon seine Enkel im Publikum. "Es war einfach eine vernünftige Entscheidung, jetzt aufzuhören", beendete er das Interview mit einer Träne im Auge.