Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Haßberge
Icon Pfeil nach unten
Haßbergkreis
Icon Pfeil nach unten

LICHTENSTEIN: Ein sagenhafter Spaziergang

LICHTENSTEIN

Ein sagenhafter Spaziergang

    • |
    • |
    Der Tränenfelsen am Sagenpfad: Auf dem Felsen soll ein unglücklich verliebtes Burgfräulein geweint haben. Von dem Felsen tropft selbst in trockenen Sommern Wasser herab.
    Der Tränenfelsen am Sagenpfad: Auf dem Felsen soll ein unglücklich verliebtes Burgfräulein geweint haben. Von dem Felsen tropft selbst in trockenen Sommern Wasser herab. Foto: Fotos: Nike Bodenbach

    Etwas versteckt an einem verwitterten Schuppen neben der Ruine der Nordburg in Lichtenstein liegt der Zugang zum Sagenpfad. Auf einem verschlungenen Weg erkunden Besucher hier Legenden und Mythen, die sich rund um die Burg zugetragen haben sollen.

    Am Zugang empfängt eine getigerte Katze unsere Reporterin. Die Katze grinst zwar nicht, erinnert sie aber trotzdem daran, warum sie gerade jetzt den Sagenpfad erkundet: Heute vor genau 60 Jahren feierte der berühmte Disney-Film „Alice im Wunderland“ Premiere. Grund genug, auch einmal vor unserer Haustür nach geheimnisvollen Orten zu suchen.

    Der Sagenpfad führt zunächst recht steil am Fuße der Burgruine entlang. Dicht wuchern rechts und links Farne und Brennnesseln. Die Mauern der Burg steigen, je näher man an ihre Fundamente herantritt, mächtiger empor. Als erste Station thront der Tränenfelsen am Wegesrand.

    Die Legende besagt, dass hier ein unglücklich verliebtes Burgfräulein bittere Tränen geweint haben soll. Noch heute tropft selbst in trockenen Sommern regelmäßig Wasser herab. Der erdige Boden unter dem riesigen Steinbrocken ist aufgeweicht. Neben dem Felsen steht ein knorriger, über 400 Jahre alter Weißdorn, dessen Stamm vollkommen mit Moos bewachsen ist.

    Ein Stückchen weiter in einer Senke wachsen bis zu zwei Meter hohe Orchideen mit rosa Blüten. In der Grube wurden im Mittelalter die Pferde gebadet, später planschten die Kinder von Lichtenstein darin. Nach der Senke führt der eben noch helle Weg unter freiem Himmel tiefer in den Wald hinein.

    Plötzlich ragen links wieder riesige Felsbrocken empor. Mehrere kleine Höhlen sind darin, die eigentümliche Namen wie Froschmaul tragen. Von den Felsen soll sich ein Mädchen, das angeblich vom Teufel besessen war, in den Tod gestürzt haben. Nicht gerade die Art Geschichte, die man sich allein im Wald vorstellen möchte.

    Denn es ist sehr still hier, nur wenige Besucher sind unterwegs. Allein die zwitschernden Vögel sind zu hören, ein Fuchs huscht im Unterholz vorbei. Obwohl nur wenige hundert Meter vom Lichtensteiner Ortskern entfernt, versprüht der Sagenpfad eine verwunschene Atmosphäre. Etwas Geheimnisvolles liegt in der Luft und auch etwas Gespenstisches. Aber dafür ist unsere Reporterin schließlich hergekommen.

    Das nicht nur sie so fühlt, zeigt dann der so genannte Magnetstein etwa 200 Meter weiter. Hier sollen früher die Knappenanwärter über Nacht angebunden worden sein. Wer den Grusel ohne Panik überstand, stieg in der Hierarchie auf.

    Ganz so verrückt wie Alices Reise durchs Wunderland ist ein Spaziergang über den Sagenpfad zwar nicht. Auf der Burg Lichtenstein herrschten auch niemals die Herzkönigin und der Herzkönig. Und die getigerte Katze ist nach dem Rundgang auch verschwunden. Mit all seinen mystischen Stationen ist ein Spaziergang dort aber trotzdem ein kleiner Ausflug in eine Welt abseits des Alltags.

    Der Sagenpfad

    800 Meter lang ist der Sagenpfad an der Burgruine Lichtenstein. Wer möchte, kann den Weg mit einem Abstecher zum Teufelstein um einen Kilometer verlängern. Besucher des etwa zehn Kilometer nördlich von Ebern gelegenen Pfades sollten festes Schuhwerk tragen.

    In der Nähe des ausgeschilderten Weges und der Burgruine gibt es einen Besucherparkplatz.

    Wer die Burgruine außerhalb der Öffnungszeiten am Wochenende besuchen möchte, bekommt den Schlüssel in der Burggaststätte. Der Sagenpfad ist jederzeit zugänglich. Da es sich um Privatgelände handelt, wird jedoch um besondere Rücksicht gebeten. Eine Broschüre zum Sagenpfad mit Lageplan gibt es im Internet unter www.bit.ly/nu8E52.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden