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Limbach: Hundesport im Wandel der Zeit: 50 Jahre Schutz- und Gebrauchshundeverein Limbach

Limbach

Hundesport im Wandel der Zeit: 50 Jahre Schutz- und Gebrauchshundeverein Limbach

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    zum Lernen gekommen, in Freundschaft geblieben: Vereinsbindung ist möglich, aber nicht obligatorisch
    zum Lernen gekommen, in Freundschaft geblieben: Vereinsbindung ist möglich, aber nicht obligatorisch Foto: Ralf Mühlfriedel

    Harmonie zwischen Mensch und Hund: Dieses Ziel verfolgt der Verein. Sowohl zwischen Hundeführenden und ihrem Hund als auch bezüglich deren Verhaltens im Alltag: "Ein Hund darf in der Fußgängerzone nichts hinterlassen", findet Gerhard Mühlfriedel, 75, geprüfter Ausbilder des Bayerischen Landesverbandes für Hundesport. "Dem Hund muss das klar sein, dem Führenden ebenfalls". Aggressivität muss für beide ein Tabu sein, der Hund dürfe nicht als Waffe eingesetzt werden, er dürfe sich auch von keiner Situation provozieren lassen. All dies sei Voraussetzung dafür, dass Hundehaltung sich im Alltag bewährt und somit einen gebührenden Raum in der Gesellschaft einnimmt.

    Nest oder Flügel: Vereinsbindung ist nicht obligatorisch

    Mitgliedschaft sei keine Voraussetzung für eine grundsolide Ausbildung. "In sechs Monaten", erklärt der 1. Vorsitzende Franz Hümmer, "haben beide, Mensch und Hund, schon sehr viel gelernt. Doch der Begriff "ausgelernt", meint er, wäre in diesem Zusammenhang ein Fremdwort; je intensiver und kontinuierlicher geübt wird, desto selbstsicherer wird das Duo, und damit auch resilienter gegenüber kritischen Situationen im Alltag. Wichtig sei dem Verein, deren Erkenntnisse für ein harmonisches Miteinander zwischen Mensch, Hund und Gesellschaft an Interessierte weiterzugeben. Wenn jemand hierfür zweckgebunden für einige Monate die Übungsstunden besucht, ist er herzlich willkommen. Wenn sich hieraus eine neue Vereinsfreundschaft entwickelt, umso besser. Doch stets, versichern alle Verantwortlichen glaubhaft, ohne irgendwelchen auch moralischen Druck.

    Vom Wachhund zum Haushund: der Hundesportverein im Wandel der Zeit

    Mit diesen Grundeinstellungen im Gepäck seien sie bisher stets gut gelaufen, obwohl sich die Inhalte der Übungsabende in den vergangenen Jahrzehnten gewaltig gewandelt haben. Schon alleine, was die mitgeführten Hunderassen und deren Eigenschaften betrifft. "Zu Beginn", so Hümmer, "waren wir von Schäferhund, Rottweiler, Dobermann und Boxer umgeben". Ursprünglicher Schwerpunkt war die Ausbildung zum Schutz- und Wachhund, "Damals übernahmen wir auch noch mit unserer Begleitung die Nachtwache bei Festveranstaltungen".

    Heute dominieren Labrador, Redriver, Mischlinge. Elvira Fösel schaffte sich vor sieben Jahren ihren ersten Hund an, einen Mischling aus Kreta: "er war sehr lebhaft, und wir wollten doch auf Campingurlaub gehen, mit dem Wohnmobil" blickt die 56-jährige zurück. Noch gänzlich ohne Erfahrung in Sachen Hundehaltung, ging sie in die Lehre: wie haben wir uns zu verhalten, Gehorsam einfordern, Abrufen, nichts ungenehmigt vom Boden fressen. Heute versteht ihr Zögling: "mach Pfütze"!

    Fösel kehrt jeden Mittwoch zu den Übungsstunden zurück. In das Vereinsheim, welches blendend dasteht, wie auch das Übungsgelände, "in dem kein Hund Markierungen hinterläßt". Zu Freunden, wie sie sagt. Sie ist eine, die geblieben ist. Hier fühlt sie sich wohl, sie gehört dazu. Einmal jährlich nehmen Beide an der freiwilligen Begleithundeprüfung teil, voller Spannung erwartend, wie von neutraler Seite ihr Können bewertet wird.

    Fösel freut sich wie alle knapp dreißig aktiven Vereinsmitglieder schon auf den großen Tag der Jubiläumsfeier: Am 2. Juni findet um 10.30 Uhr eine Andacht statt, zur Mittagszeit startet der Festbetrieb mit umfangreichem Angebot von Essen und Getränken. Am Nachmittag heißt es: freie Bühne für die Vorführung des Polizeisportvereins Bamberg e. V. , Abteilung Hundesport, dem langjährigen Patenverein des Jubilars.

    Alle für Einen: Vereinsvorsitzender Franz Hümmer (links) und Ausbildungsleiter Gerhard Mühlfriedel möchten beitragen, dass sich Hundehaltung im Alltag bewährt. Enkel Jan wächst seit der wiege in das Geschehen hinein.
    Alle für Einen: Vereinsvorsitzender Franz Hümmer (links) und Ausbildungsleiter Gerhard Mühlfriedel möchten beitragen, dass sich Hundehaltung im Alltag bewährt. Enkel Jan wächst seit der wiege in das Geschehen hinein. Foto: Wolfgang Aull
    Franz Hümmer, Urgestein und seit Jahrzehnten Vereinsvorsitzender: sein Verein strebt ein harmonisches Miteinander zwischen Mensch, Hund und Gesellschaft an.
    Franz Hümmer, Urgestein und seit Jahrzehnten Vereinsvorsitzender: sein Verein strebt ein harmonisches Miteinander zwischen Mensch, Hund und Gesellschaft an. Foto: Wolfgang Aull
    Disziplin in Reih und Glied: der Hund darf sich nicht provozieren lassen
    Disziplin in Reih und Glied: der Hund darf sich nicht provozieren lassen Foto: Ralf Mühlfriedel
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