Egal ob es stürmt oder schneit – die hornbewährten Vierbeiner, die auf einer schneebedeckten Wiese in Markertsgrün im Steigerwald grasen, lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Die Herde von Christa und Norbert Knaup besteht nicht aus gewöhnlichen, europäischen Rindern, sondern aus Yaks. Im Sommer wie im Winter stehen die Tiere draußen im Freien. Auch nachts suchen sie nur selten den Stall auf. Dass Temperaturen von bis zu 40 Grad unter null den Wiederkäuern absolut nichts ausmachen, liegt an ihrem dichten Zottelfell. Andererseits haben die Yaks aber auch mit 40 Grad plus noch kein Problem.
Einst umfasste ihr Verbreitungsgebiet den Himalaya sowie weite Teile Chinas und Südsibiriens, wo die extremen klimatischen Bedingungen eine große Kälteresistenz unabdingbar machen. Während der domestizierte Hausyak auch heute noch in großer Zahl im Himalaya vorkommt, in der Mongolei und in Südsibirien, lebt der Wildyak nur noch in einigen Teilen Westchinas und Tibets.
Die Herde der Knaups besteht zurzeit aus 16 Tieren, unter denen sich auch einige Kälber befinden. Begonnen hat Norbert Knaup die Yakzucht mit vier Tieren, die er aus dem Deutschen Zoo in Erfurt erhielt. Auf die Idee kam der Tierarzt, der im Steigerwald zusammen mit seiner Frau seinen verdienten Ruhestand genießt, als er drei Jahre lang in der Mongolei Fachvorträge für Tierärzte hielt.
Jetzt im Winter füttert der 67-jährige Hobbyzüchter seine Tiere mit Heu, Brot und Getreide. Mit etwa 15 Jahren sind die Yaks schlachtreif. Das Erlegen übernimmt der Hobby-Jäger selbst mit seinem Gewehr. Das Fleisch der Yaks beschreibt Norbert Knaup als besonders zart und schmackhaft. Der Wert eines ausgewachsenen Yaks beläuft sich seiner Aussage nach auf circa 1000 Euro.
Ein Yakbulle erreicht eine Widerristhöhe von bis zu 1,80 Metern und wird etwa 700 Kilogramm schwer. Die Widerristhöhe von Kühen liegt bei etwa 1,10 Metern bei 250 bis 350 Kilogramm Körpergewicht. Yaks gehören übrigens nicht zur Gattung der „Eigentlichen Rinder“, die vom Auerochsen abstammen. Ihre nächsten Verwandten sind Bison und Wisent.