Stephan Aupperle kam im August 2005 als Pfarrverwalter im Vorbereitungsdienst nach Ermershausen. Ihm wurde die Pfarrstelle für die beiden Kirchengemeinden Ermershausen und Birkenfeld mit Dippach verliehen. Nach zweieinhalbjährigem Besuch des Predigerseminars und nach Ablegung des zweiten Examens wird er nun den Titel Pfarrverwalter z.A. tragen.
Unter Glockengeläut und den Klängen des Posaunenchors zog der Geistliche, begleitet vom Oberkirchenrat, den Assistenten für die Ordination, dem Kirchenvorstand und dem Senior des Pfarrkapitels Rügheim, Pfarrer Hans Körner, in das festlich geschmückte Gotteshaus ein. Körner, der für die Liturgie zuständig war, vertrat den verhinderten Dekan Jürgen Blechschmidt, der auch Aupperles Mentor war.
Festprediger war Regionalbischof Beyhl, der seiner Ansprache die „wundersame Brotvermehrung“ zugrunde legte: Weniges mit Dank betrachten und nicht beklagen, der Wert würde sich steigern und schon könnte die Welt anders aussehen – dies war die Botschaft des Regionalbischofs.
Pfarrer Aupperle stellte die Assistenten in der ihm eigenen humorvollen Art vor: Pfarrer Gerhard Helmreich, ein ihm wichtiger Wegebegleiter als Gemeindediakon und gemeinsamer Interessent an der Mission; Schwester Ilse Printz, Priorin des Ordens „Lumen Christi“ in Gößweinstein, mit der er verwandtschaftlich und auch durch die Mission verbunden ist; Ricarda Stahl, mit deren Familie er befreundet ist und tiefe Glaubensgespräche im und am „türkisblauen Meer“ von Papua Neuguinea führen durfte, sowie Gerlinde Döhler und Hartmut Beck, die Vertrauensleute der Kirchenvorstände Ermershausen und Birkenfeld. Die gute Zusammenarbeit mit dem Kirchenvorstand sei von gegenseitigem Vertrauen geprägt und ihm ein Rückhalt während der Prüfungszeit gewesen, so Aupperle.
In der Ordinationshandlung wurde Stephan Aupperle in seine Lebensaufgabe als Pfarrer berufen, gesegnet und entsendet. Musikalisch umrahmt wurde der Festgottesdienst neben dem Posaunenchor vom Liturgischen Chor und vom Organisten Martin Roth.
Im Anschluss wurden die Besucher und Ehrengäste zum Empfang gebeten.
Bürgermeister Werner Döhler, der den Reigen der Grußworte eröffnete, bestätigte dem Pfarrer, „die Herzen seiner Schäfchen im Sturm erobert“ zu haben und bescheinigte ihm, trotz Doppelbelastung einen gewissenhaften Dienst geleistet zu haben.
Bürgermeister Wilhelm Schneider aus Maroldsweisach überbrachte die Glückwünsche für die Gemeindemitglieder aus Birkenfeld und Dippach. Mit der Ordination habe Aupperle einen wesentlichen Schritt geschafft. Für die Zukunft wünschte er sich eine weitere gute Zusammenarbeit.
Mit einem Gedicht startete Josef Friedrich, der Rektor der Hauptschule Maroldsweisach, humorvoll in seine Ansprache, in dem er „Des Pfarrers Katz“ zitierte. Und so schloss er auch mit dem Wunsch, Pfarrer Aupperle möge niemals das Gefühl haben, dass seine Arbeit „für die Katz“ gewesen sei.
Präsident Gerhard Koch gratulierte für die Dekanatssynode und Pfarrer Hans Körner, der auch den Empfang moderierte, überreichte im Namen der Pfarrerinnen und Pfarrer eine Flasche Rotwein, mit dem Wunsch neben dem Pfarrberuf auch Mensch sein zu dürfen.
Vertrauensfrau Gerlinde Döhler sprach für die beiden Kirchenvorstände und bestätigte Stephan Aupperle, dass er neben dem Predigerseminar und dem Examen seine ganze Kraft für die beiden Kirchengemeinden eingesetzt habe. Mit dem Wunsch, dass Ermershausen für die Familie Aupperle zur Heimat werden möge, überreichte sie einen Rosenstock und einen Fisch aus Sandstein. Auch Hans Stuhlinger, der stellvertretende Vorsitzende des Diakonievereins, gratulierte zum Erreichen des gesteckten Zieles und wünschte weiterhin gutes Zusammenarbeiten zum Wohl des Kindergartens.
Aupperle hatte das vorletzte Wort und blickte nach Erreichen diesen Meilensteins mit Dank zurück auf die bisherige Wegstrecke, dankte für den Rückhalt, den er erfahren durfte und für den Wunsch, dass er in Ermershausen bleiben soll. Sein Dank galt seinem Mentor Dekan Blechschmidt und besonderer Dank galt seiner Familie, seiner Frau Sabine und seinen drei Töchtern, die die Doppelbelastung Beruf und Ausbildung mitgetragen und durchgestanden hätten. Dank ging auch an seine Eltern, denn er bezeichnete sich selbst „als nicht ganz einfaches Kind“. Aber sein von Gott gesegnetes Elternhaus habe ihm die Liebe zu Gott vorgelebt und alles mitgegeben, was man zum Leben brauche.
Das letzte Wort hatte Sabine Aupperle, die wohl das größte Lob verteilte: Die Doppelbelastung Beruf und Ausbildung habe die Familie zwar hart an deren Grenze geführt, dafür habe sie aber das Vorrecht an der Seite eine wundervollen Mannes zu leben.