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HASSFURT: "Eine tolle Erfolgsstory"

HASSFURT

"Eine tolle Erfolgsstory"

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    Vom Katalog-Handel aus dem Kofferraum hin zu einem Möbelriesen - das ist durchaus eine Entwicklung, die sich sehen lassen kann. Entsprechend rosig fielen anlässlich der Feierstunde zum 25-jährigen Bestehen von Möbel Engelhardt in Haßfurt auch die Rückblicke der geladenen Gäste aus.

    Einen "Glücksfall für Haßfurt, den Landkreis und die ganze Region," nannte Bürgermeister Rudi Eck die Ansiedlung des Einrichtungshauses in Haßfurt. Landrat Rudolf Handwerker bezeichnete die Entstehungsgeschichte gar als "eine tolle Erfolgsstory, die jedem Bewunderung und Respekt abverlangen muss."

    Schon mit 18 Jahren hatte Georg Engelhardt den elterlichen Betrieb in Wassertrüdingen übernommen. Auf der Suche nach geschäftlichen Erfahrungen führte ihn sein Weg in die "Ilse"-Küchenfabrik nach Haßfurt, wo er schnell heimisch wurde. Seine neuen Bekannten waren jedoch auch an Möbeln aus Wassertrüdingen interessiert, so dass Engelhardt in seiner Freizeit Kofferraum-Ladungen von Katalogen durch den Landkreis fuhr. Bald hatte der junge Unternehmer aber ein logistisches Problem: Um die Ware anzusehen, mussten die Kunden immer nach Wassertrüdingen in Mittelfranken kommen.

    Als Georg Engelhardt am 5.  Oktober 1975 dann das Möbelhaus in Haßfurt eröffnete, standen ihm gerade fünf Mitarbeiter, ein Lkw und 3 000 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung. 25 Jahre später umfasst Möbel Engelhardt 47 000 Quadratmeter an Verkaufsfläche und 80 000 Quadratmeter an Gesamtbetriebsfläche, die Lkw-und Lieferwagenflotte zählt 35 Fahrzeuge. Zu den 400 Mitarbeitern kommen noch die Auszubildenden zu Bürokaufleuten, Schreinern und Einrichtungsfachberatern.

    Das Einzugsgebiet erstreckt sich heute über Ostunterfranken hinaus bis in das westliche Oberfranken und Südthüringen und hat einen Radius von über 100 Kilometern. So komme dem Möbelhaus als Wirtschaftsfaktor im strukturschwachen Landkreis Haßberge eine besondere Bedeutung zu, unterstrich Landrat Rudolf Handwerker. Schließlich profitierten auch andere Geschäfte von interessierten Kunden, wenn diese dank des Möbelhauses erst einmal den Weg nach Haßfurt gefunden hätten.

    Georg Engelhardt selbst dankte neben seinen Mitarbeitern und Stadt und Landkreis vor allem den treuen Kunden des Möbelhauses für ihre Unterstützung. Doch deren Kaufkraft wird in Zukunft noch stärker umkämpft sein, falls sich Hiendl (wir berichteten) tatsächlich in Schweinfurt niederlassen sollte.

    Landrat Rudolf Handwerker bezeichnete diese Pläne als eine "raumordnerische Absurdität." Die Ansiedlung eines Branchenriesen in einem Gebiet, in dem sich jetzt schon die Einzugsbereiche mehrerer mittlerer und großer Möbelhäuser überlappen, sei "ein schierer Verdrängungswettbwerb." Diese Einschätzung teile auch der Einzelhandelsverband in Schweinfurt, es handle sich also nicht um eine Rivalität zwischen Haßfurt und Schweinfurt.

    Der Landrat betonte außerdem, dass der Strukturwandel, aufgrund dessen kleine Einzelhändler zunehmend auf der Strecke blieben, neben Haßfurt auch Zeil, Eltmann, Hofheim, Ebern und Königsberg betreffen würde.

    Kritik an der geplanten Hiendl-Niederlassung kam auch von Haßfurts Bürgermeister Rudi Eck. Er forderte die Regierung von Unterfranken erneut auf, den Plänen von Hiendl nicht zuzustimmen, da die negativen Auswirkungen auf die Region "unübersehbar" seien.

    Georg Engelhardt setzt seine Hoffnung jetzt auf ein von den Möbelhäusern der Region finanziertes Gutachten. Es besagt, dass die Bevölkerung im Einzugsbereich von Möbel Engelhardt schon jetzt die mit Einrichtungshäusern bestversorgte Bevölkerung in ganz Deutschland sei. Wie Engelhardt betonte, sei dieses Gutachten inzwischen Bestandteil des laufenden Raumordnungsverfahrens. "Das sind Fakten, denen sich auch die Regierung nicht verschließen kann."

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