Wohl dem, der so eine gewiefte Eisbrecherin hat! Heidrun Görtler, Ständige Vertreterin der Schulleitung, begrüßte nicht nur charmant die vielen Gäste der Abschlussveranstaltung, sondern fand auch den richtigen Draht zu den jungen Leuten, die die Heinrich-Thein-Schule verlassen. Der letzte Schulbesuch, der letzte flapsige Spruch an die Lehrer, der letzte Schwatz mit dem Hausmeister, der letzte Gruß an die Klassenkameraden – all das schilderte Görtler mit netten Worten. Dass die Glückwünsche und der Respekt an die Schüler für ihre Abschlussleistungen vom ganzen Lehrerkollegium kamen, klang ehrlich und wurde anerkannt.
Ein kleines Stück Wald
Görtler zog zudem die außerschulische Bilanz des letzten Schuljahres: Verbessert wurde die Infrastruktur der Heinrich-Thein-Schule, besonders sichtbar an der renovierten Aula. Alle Klassenzimmer wurden mit neuen Schultischen ausgerüstet. Mit den zwei Klassen der Fachoberschule im nächsten Jahr könnte eine neue Ära beginnen. Die Ausbildungsbörse unter der Regie des Freundeskreises der Heinrich-Thein-Schule war ein voller Erfolg.
Ein besonderes Dankeschön gab es von Heidrun Görtler für alle Institutionen, die mitgeholfen haben, jungen Leuten einen Ausbildungsplatz zu vermitteln. Eindrucksvoll auch die religiöse Besinnung, die Christoph Lindner, erstmals in seiner Eigenschaft als Fachbetreuer Religion, den jungen Menschen anbot. Er ermutigte die Schüler ein sinnstiftendes und erfüllendes Konzept für ihr Leben in eigener Regie und eigener Verantwortung zusammen zu stellen.
Für die musikalische Unterhaltung sorgte das Sextett der Berufsfachschule für Kinderpflege unter Leitung von Peter Friese mit einfühlsamen Liedern, für die schon mal neben dem Applaus, wenn auch zaghaft, der Ruf nach einer Zugabe laut wurde. Gespannt waren die Kenner der Abschiedsreden von Schulleiter Christoph Stumpf, welche Gegenstände diesmal unter der Decke versteckt waren. Schließlich setzt Stumpf, um den Gedankenflug zu erleichtern, alljährlich auf das alte pädagogische Prinzip der Anschauung.
Diesmal war es ein kleines Stück Wald in Form von sechs Baumabschnitten, die er zur Abschlussfeier mitgebracht hatte. Es diente ihm in vielen Formen für Vergleiche mit seinen Schülern. Da war vom zarten Pflänzlein, von den Jahresringen der Wachstumsphase und vom Kernholz für den Start ins Berufsleben die Rede. Stumpf verglich aber auch die sechs verschiedenen Hölzer und ihre Tugend und wünschte seinen Entlassschülern die Geradlinigkeit der Fichte, die Geschmeidigkeit der Linde und die Kraft der Eiche. Zum ersten Male vertrat Bernhard Ruß als Stellvertretender Landrat bei der Abschlussfeier Landrat Handwerker.
Immer auf Ballhöhe
Auch Ruß hatte einen für die Jugend schlüssigen Vergleich gefunden. Er blickte zurück auf die Europameisterschaft, streifte die Arbeit im Team und den richtigen Platz auf dem Felde. Seine Empfehlung: Seit einsatzbereit, kämpft immer und bleibt vor allem auf Ballhöhe. Vom Freundeskreis der Heinrich-Thein-Schule gab es für jeden Abschlussschüler als Geschenk eine Mappe für das Zeugnis. Zudem zeichnete Vorsitzender Peter Finzel die Klassenbesten aus, deren Bücherpreise, ebenfalls wie die Preise für die besten Arbeiten, vom Freundeskreis gesponsert waren.
Katherina Handwerker aus der Abschlussklasse der Berufsfachschule-Hauswirtschaft und Kinderpflege hatte das Schlusswort. Sie dankte den Lehrkräften für ihre Hilfe und für ihr Engagement. Das „Oh happy day“, gesungen vom Sextett, hielt bis zum letzten Ton die Schüler auf ihren Plätzen. Dann war nur noch die große Freiheit beim gemeinsamen Hoffest auf dem Schulhof angesagt.
Zahlreiche Preise wurden im Rahmen der Abschlussfeier verliehen. Besonders freute sich die Schulleitung, dass gleich drei Staatspreise für herausragende Leistungen an Schüler vergeben wurden. Staatspreisträger sind: Stefan Seidlitz aus Haßfurt (ausgebildet bei der Firma OBI Haßfurt), Christopher Marker, Schönbach (Baumgärtner Einrichtungssysteme, Haßfurt), Frank Schießer, Bergrheinfeld (Fenn Stahl- und Metallbau GmbH Bergrheinfeld). Der Preis der Sparkasse Ostunterfranken für die beste Kaufmännische Prüfung ging an Carolin Heusinger, Pfarrweisach (FTE automotive Ebern). Den Preis von FTE automative, Ebern, für die beste Leistung im gewerblich-industriellen Bereich erhielt Felix Beckmann aus Bad Neustadt (Firma Geis, Bad Neustadt). Der Vorsitzende des Freundeskreises der Heinrich-Thein-Schule, Peter Finzel, überreichte für die besten Leistungen in Englisch an Christopher Kehl, Knetzgau (OBI Haßfurt) und Achim Schraud, Schweinfurt (Univ. Consulting Schweinfurt), für beste Leistungen an den Berufsfachschulen an Dorothee Marschall, Ottendorf (BFS Kinderpflege) und für die beste Leistung im gewerblich-handwerklichen Bereich an Rita Fackelmann, Schallfeld (Metzgerei Mayer, Ebrach) Urkunden und Geldpreise. Als Beste der Abgangsklassen wurden mit Buchpreisen ausgezeichnet: Tanja Schwarz (Dippach), Jessica Saum (Happertshausen), Tamara Dehn (Aidhausen), Jasmin Kirchhof (Königsberg), Rita Fackelmann (Schallfeld), Christopher Markert (Schönbach), Dominik Hofmann (Dippach), Julia Funk (Breitbrunn), Swetlana Weitner (Röthlein), Lars Demmler (Wonfurt), Benjamin Noll (Zeil), Michael Fürst (Ebern), Felix Beckmann (Ebern), Katrin Breitenberger (Eltmann), Stefan Seyfried (Fürnbach).