„Eigentlich würde ich Euch jetzt ein gutes, neues Jahr wünschen.“ Mit diesen Worten und einem leichten Grinsen im Gesicht eröffnete Erster Vorsitzender Anton Gerstenkorn die diesjährige Jahreshauptversammlung des Eberner Feuerwehrvereins: Bedingt durch Corona, die erste, die nicht gleich zu Beginn des Jahres stattfindet.
Die Pandemie hätte es auch dem Feuerwehrverein schwer gemacht in den vergangenen Zeiten, so Anton Gerstenkorn: Würde man an der Jahreshauptversammlung üblicher Weise auf eine ganze Schar von Veranstaltungen für und um die aktive Feuerwehr blicken, waren es seit Beginn der Pandemie weniger: „Vieles konnten wir dennoch auf die Beine stellen, was mich stolz macht.“ So nahm man im Jahr 2020 am Neujahresempfang der Stadt Ebern teil, konnte den traditionellen Preisschafkopf für Mitglieder, Freunde und Förderer und auch die Jahreshauptversammlung abhalten. Den Kulturring Ebern unterstützte man tatkräftig beim Fähnchen-Verkauf zum Eberner Faschingsumzug und auch die jährliche Fahrt nach Strass im Zillertal konnte vor Beginn der Pandemie noch stattfinden. Durch den unmittelbar nach der Fahrt einsetzenden Lockdown hätte man Vieles absagen oder verschieben müssen, so Gerstenkorn: Umso schöner waren die Gelegenheiten, bei denen Aktionen möglich waren, wie die Corona-konforme Mitglieder-Zusammenkunft im Sommer 2020, ebenso der sogenannte „Firefighter-Run“, bei dem eine Gruppe aktiver Kameraden ihre Fitness bei einem Lauf in voller Montur durch die Stadt gezeigt hätten. Hier ging der Dank des Vorsitzenden an Marcel Leibold, der die höchst sportliche Übung der Männer organisiert hatte. Ein Dank für die Zusammenarbeit geht von der Feuerwehr an die Stadt Ebern, sowie den Bauhof, man würde Hand in Hand arbeiten. Einen Wermutstropfen musste Vorsitzender Gerstenkorn jedoch ansprechen: „Vor mittlerweile vier Jahren haben wir dem Bauhof übergangsweise zwei Stellplätze überlassen. Es wurde per Handschlag versprochen, dass das Ganze maximal drei Jahre dauert – ein Ende ist nicht in Sicht!“
Ein jährlich wiederkehrender Punkt bei der Feuerwehr ist die Ehrung jahrzehntelang dienender und treuer Mitglieder: In diesem Jahr konnte Vorsitzender Gerstenkorn Vier dieser Personen für ein rundes Jubiläum ehren: Gerd Prill und Jürgen Hennemann für 40-jährige Mitgliedschaft im Verein, Konrad Schauer kann auf ein halbes Jahrhundert in der Wehr zurückblicken. Einen regelrechten Gänsehautmoment bescherte der Versammlung die Ehrung ihres Kameraden Elmar Liebender: Dieser wurde für 70 Jahre treue Mitgliedschaft geehrt und nutzte die Gelegenheit, den jüngeren Kameradinnen und Kameraden aus seiner aktiven Zeit zu berichten. So hatte die Feuerwehr damals ihr Quartier noch im Eberner Rathaus, motorbetriebene Pumpen waren eine technische Revolution und Mannschaft und Material wurden mit Pferden zur Einsatzstelle gebracht: „Wenn kein Geld für den Bauern, der die Pferde stellte, da war, haben wir die Pumpe halt zum Einsatz geschoben“, erzählt der Jubilar weiter. Die Feuerwehr wurde Liebender in die Wiege gelegt: Sein Urgroßvater war Gründungsmitglied der Feuerwehr Ebern, die sich im Jahre 1867 gegründet hat. Mit stehenden Ovationen applaudierte die Versammlung Liebender nach seinen Erzählungen für seine jahrzehntelange Verbundenheit zum gemeindlichen Ehrenamt in der Stadt.
Schatzmeister Simon Gerstenkorn präsentierte eine gut gefüllte und akkurat geführte Kasse: Der Feuerwehrverein stünde trotz der Pandemie auf solidem Fundament. Dies wurde von den Kassenprüfern ebenfalls bestätigt, woraufhin die Vorstandschaft einstimmig entlastet wurde.
Erster Kommandant David Pfeufer berichtete ebenfalls von einer turbulenten Zeit seit dem Beginn der Pandemie: Allein 13 Änderungen in der Dienstanweisung zur Pandemie hätte es für die aktiven Damen und Herren gegeben, die alle darauf ausgelegt waren, die Wehr einsatzbereit zu halten, so Pfeufer. „Danke an Euch alle, dass Ihr mitgemacht habt! Wir waren stets einsatzbereit und konnten da helfen, wo wir gebraucht wurden“, so Pfeufer an seine Mannschaft. Mit derzeit 75 Aktiven würde die Feuerwehr personell wachsen, dies sei auch wichtig aufgrund der ständig wachsenden Anforderungen. Die für das letzte Jahr geplante Eröffnung einer Kinderfeuerwehr für Feuerwehr-begeisterte Kinder ab sechs Jahren sei –unter Vorbehalt- nun für den 2. Oktober geplant. Derzeit sei die Führung der Wehr im engen Kontakt mit Stadt und Landkreis, was die technische Ausstattung betrifft. Als Hauptpunkt steht derzeit die Beschaffung eines Gerätewagens an, der mittelfristig den, in die Jahre gekommenen Rüstwagen des Landkreises, ersetzen soll. Im Anschluss berichtete Jugendwartin Laura Rennebohm über die Aktivitäten der Jugendgruppe: Auch den Jugendlichen gelte der Dank der Wehr für ihre Professionalität und Treue gegenüber der Wehr in der schwierigen Zeit. Man freue sich stets über Nachwuchs, bereits ab dem zwölften Lebensjahr könne man mitmachen und sei herzlich willkommen.
Bürgermeister Jürgen Hennemann bedankte sich bei allen Aktiven für ihren Dienst: Gerade das Hochwasser vor einigen Wochen hätte wieder gezeigt, wie wichtig eine funktionierende Feuerwehr für die Stadt sei. Die Nachwuchsarbeit sei wichtig und richtig, um die Einsatzbereitschaft weiter auf dem gewohnten Niveau zu halten.
Für weitere Informationen zum Dienst in der Feuerwehr Ebern stellt die Freiwillige Feuerwehr Ebern umfassende Informationen auf ihrer Homepage bereit: Unter www.feuerwehr-ebern.de findet man Ansprechpartner, Einsatzberichte, Neues aus dem Vereinsleben und auch alle Informationen zur Kinder- und Jugendfeuerwehr.
Von: Fabian Weber, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Ebern
