Zwei Themen standen im Mittelpunkt der Sitzung des Gemeinderates Ebelsbach. Die Neugestaltungs- und Sanierungsarbeiten an Friedhöfen – diesmal ging es um Planungen für den Friedhof Ebelsbach. Außerdem wurden Beitrags- und Gebührensatzungen geändert: Dabei wird das Wasser billiger und das Abwasser teurer.
Bürgermeister Walter Ziegler (BNL) erläuterte den Ratsmitgliedern eine Planskizze vom Friedhof in Ebelsbach, welcher die wichtigsten Änderungen zu entnehmen waren. Kerngedanke ist dabei eine Umgestaltung der Aussegnungshalle mit einer zu öffnenden Glasfront. Hierdurch könnten Sarg oder Urne in der Halle aufgebahrt bleiben. Der Geistliche und die Angehörigen könnten dann ebenfalls in der Halle Platz nehmen. Die restliche Trauergemeinde könne sich unter der überdachten Vorhalle einfinden.
Vor der Halle solle der Platz in Richtung Betonmauer verbreitert und im Gegenzug die Fläche in östlicher Richtung verkleinert werden. Im Seitenteil der Halle soll die bestehende Toilette durch eine separate Herren- und Damentoilette behindertengerecht ersetzt werden. Auch der Umbau des bestehenden Gerätelagers zu einem Umkleideraum sei vorgesehen.
Da die Urnenwand fast vollständig belegt ist, will der Bürgermeister eine weitere Alternative angehen. Diese kleinen Urnengräber sollen nach dem Plan östlich der Leichenhalle im Grünbereich angelegt werden. Außerdem ging es auch um eine andere Gestaltung der Wege, wobei man sich im Klaren darüber war, dass dies bei der Lage des Friedhofs am Hang nicht einfach sei und eine behindertengerechte Ausführung nur über Umwege erreicht werde.
Im rechten Aufgangsbereich zum Kreuz soll der ausgeschwemmte Schotterweg befestigt werden. Als Vorschlag wurde ein Aufgang mit Stufen und langen Zwischenpodesten entlang der Gräber angedacht. Auf der linken Seite in Nähe der Aussegnungshalle wolle man die Einfahrt verbreitern und die Fläche vor der Aussegnungshalle mit einem neuen Pflasterbelag versehen.
Helmut Schöpplein (CSU) wünschte sich hinsichtlich des Umbaus der Aussegnungshalle einen größeren Raum. Natürlich müsse dies keine große Aussegnungshalle werden, aber die Angehörigen sollten in einem großen, würdigen Raum Abschied nehmen können. Hierzu sollte man sich auch gestalterisch noch einmal beraten lassen. Er konnte sich auch die Gestaltung von Urnengräbern an einem ganz anderen schönen Platz im Friedhof vorstellen.
Helmut Zirnsak (BNL) stellte fest, es gebe in Ebelsbach schon große Beerdigungen. Schließlich sei man ja auf dem Lande, wo Verwandte, Bekannte und Mitbürger noch Anteil nehmen. Tobias Ziegler (BNL) gab zu bedenken, ob man nicht einen fachkundigen Planer einschalten und ein Gesamtkonzept erstellen sollte. Man dürfe auch den ästhetischen Anspruch eines solchen Gebäudes nicht außer acht lassen.
Susanne Langer (CSU) gefiel der Vorschlag, dass in der Halle auch Sitzplätze möglich sein werden. Sie lenkte den Blick außerdem auf die Wege, die zum großen Teil geschottert seien und gerade von älteren Leuten oder auch mit einem Rollator kaum zu begehen seien. Sie wünschte sich eine Pflasterung der Hauptwege.
Bürgermeister Walter Ziegler meinte, dass dies den Bauhof überfordere und man in einer ersten Maßnahme erst einmal die angedachten Veränderungen angehen wolle. Außerdem gestalte sich die Pflasterung der Hauptwege nicht einfach. Die Wege seien auch so breit zwischen den Gräbern, dass man diese Fläche nicht völlig zupflastern könne. Es würden ja jetzt die Hauptaufgänge links und rechts in die Planungen aufgenommen und vor allem die Fläche vor der Aussegnungshalle. Hedi Kraft (CSU) wünschte sich noch eine Veränderung der Holzhütten für die Container, während für sie das Sandsteingebäude schon Charme hat und in seinem Aussehen bleiben sollte. Dabei warf sie noch die Frage nach der Kühlung auf.
Bürgermeister Walter Ziegler verneinte diese Notwendigkeit, weil man hier in einer Absprache mit einem Bestatter sei. Die Mehrheit der Gemeinderäte wollte aber von einer Beschlussfassung zu dieser Planung absehen und sie vertagen, weil man zumindest noch Kreisfachberater Guntram Ulsamer vom Landratsamt Haßberge hier einschalten und seine Vorschläge berücksichtigen möchte. Dies wurde so vereinbart.
Auf der Tagesordnung stand dann die Gebührenkalkulation für die Bereitstellung von Trinkwasser und für die Entwässerungssatzung. Das Planungsbüro Dr. Schulte/Röder hatte eine Kalkulation erstellt, in die alle Einnahmen und Ausgaben einflossen und auf die Grundstücks- und Geschossflächen ausgelegt wurden. Bei der Wasserabgabesatzung (Trinkwasser) für die Gemeindeteile ohne Rudendorf ergab sich dabei im Bemessungszeitraum 2014 bis 2017 eine Kostenunterdeckung in Höhe von 140 746 Euro. Für den Kalkulationszeitraum 2018 bis 2021 wurden durchschnittliche Gesamtkosten von jährlich 326 548 Euro ermittelt. Bei einer jährlichen Menge von 149 000 Kubikmeter und unter der Berücksichtigung der Grundgebühren in Höhe von 46 700 Euro wurde der Wasserpreis nun auf 1,88 Euro pro Kubikmeter (netto) angehoben.
Dies ist eine Erhöhung um 0,49 Euro pro Kubikmeter.
Bei der Beitrags- und Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung für das Gebiet der Gemeinde ohne Rudendorf ergab sich im Bemessungszeitraum 2014 bis 2017 eine Kostenüberdeckung in Höhe von 46 161 Euro. Für den Kalkulationszeitraum 2018-2021 wurden durchschnittliche Gesamtkosten der Abwasserbeseitigung von jährlich 374 319 Euro ermittelt. Bei der jährlichen Einleitungsmenge von 132 600 Kubikmeter und unter Berücksichtigung der Grundgebühren und des Straßenentwässerungsanteils beträgt nun der neu zu erhebende Gebührensatz 2,32 Euro je Kubikmeter. Dies ist eine Senkung von 0,43 Euro. Diese Gebührensätze wurden einstimmig beschlossen.
Bürgermeister Walter Ziegler teilte in diesem Zusammenhang mit, dass der Ortsteil Rudendorf ja sein Trinkwasser von der Veitensteingruppe bekomme und sein Abwasser in Richtung der Gemeinde Lauter abfließe. Aus diesem Grunde sei der Ortsteil bei den vorgenannten Gebührensatzungen ausgenommen. In die Kalkulation müssten hier die Kosten aus diesen zwei Verbänden eingerechnet werden und es werde ebenfalls zu gegebener Zeit eine Neuberechnung vorgenommen. Dem Ergebnis der örtlichen Rechnungsprüfung und dem Sachbericht der Verwaltung stimmte das Gremium bei einer Gegenstimme zu.
Im Ebelsbacher Gemeinderat notiert • Feuerwehr: Bestätigt wurden 1. Kommandant Bernhard Scharting und 2. Kommandant Horst Hümmer von der Rudendorfer Feuerwehr, die bei der Kommandantenwahl in diese Ämter berufen wurden. • Bürgersaal: Helmut Zirnsak hielt die Situation um die Verwaltung und Pflege des Bürgersaals für ungünstig. „Ich bin dafür, einen Gemeinde-Arbeiter dafür einzustellen, der in erster Linie für den Bürgersaal zuständig ist. Dies würde der ganzen Geschichte und den Werten dort gerecht.“ Dabei könnte er sich vorstellen, dass dieser auch die Pflege des Sportgeländes übernimmt und hier wäre er bereit eine Vereinbarung mit dem Sportverein anzubieten. • Friedhof: Reinhold Strätz (BNL) brachte die Situation im Steinbacher Friedhof zur Sprache, mit der viel Bürger nicht zufrieden seien. Alten Leute falle es immer schwerer, hier zu gehen. Außerdem stehe eine Gebühr von 29 Euro im Raum, die angeblich nur von den Steinbachern verlangt würde. Letzteres wollte der Bürgermeister prüfen. „Aber die Sache Friedhof Steinbach ist äußerst schwierig und kann nur mit einer Generalsanierung gelöst werden. “ 2. Bürgermeister Martin Horn (SPD) sprach von einer „totalen Verbauung des Friedhofes“ an diesem Hang. Es kam die Frage auf, ob man nicht einen Arbeitskreis gründen und Überlegungen zur Sanierung anstellen sollte.