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HASSFURT: Erfahrungen made in China

HASSFURT

Erfahrungen made in China

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    „Schlange schmeckt sehr gut, kann ich empfehlen. Man bekommt sie vorher lebend im Korb gezeigt, und eine halben Stunde später hat man sie auf dem Teller.“ Wenn Andreas Metz, studierter Diplom-Kaufmann für europäische Wirtschaft über seine geschäftlichen Erlebnisse erzählt, sind Essen und Trinken – vor allem von Hochprozentigem – ein wichtiges Thema.

    Denn ohne das geht nichts in China. „Man muss mitmachen, sonst braucht man nicht wiederzukommen“, sagt Metz. Es sei nicht ungewöhnlich, wenn die Geschäftspartner morgens unter dem Tisch aufwachen. Dann wird wieder gegessen – immer warm – und anschließend geht man zur Arbeit.

    Nur Frauen dürfen sich nach einem Höflichkeitsschnaps zurückziehen. Der Schnaps heißt Mao Tai, es ist ein 60-prozentiger Reisschnaps, der auch als Chinese Wine bezeichnet wird – und „sehr übel schmeckt“, findet Metz. Frauen seien im chinesischen Geschäftsleben übrigens im Kommen und gelten als äußerst clever.

    Nicht einfach war die Zeit für den Exportmanager der Uponor GmbH, als er – nur mit chinesischen Grundkenntnissen – zum Aufbau eines Repräsentanzbüros nach Peking geschickt wurde. „Man muss im Geschäftsleben immer im Hinterkopf haben, dass keiner Nein sagt“, berichtet Metz. „Ein Chinese gibt nicht zu, wenn er etwas nicht weiß oder kann – das würde Gesichtsverlust bedeuten“. Deshalb seien sehr genaue Vorgaben nötig gewesen und viel Geduld, weil „die Ziele anders erreicht werden als bei uns, es dauert alles länger.“

    Angenehm überrascht hat ihn die große Höflichkeit und Gastfreundschaft. Eine Höflichkeit, die allerdings gelegentlich in die Irre führte, wenn er sich nach dem Weg erkundigte. „Drei mal gefragt und fünf Meinungen erhalten“ hat er – und dann doch lieber die Karte zu Rate gezogen. Eine Erfahrung, die mit der völlig anderen Kultur und Mentalität in diesem Land zusammenhängt.

    Dies zeigte sich auch in einem für Europäer oft befremdliche Geschäftsgebaren. Er umreisst es mit den Worten „Ich weiß, wenn etwas klar ist, dass es eben nicht klar ist“.

    Seine Erkenntnis, dass in China nichts sicher ist und „durchwursteln absolut üblich“ gilt ganz speziell auch bei den Zahlungsmodalitäten. „Die dortigen Gepflogenheiten muss man kennen, um nicht Schiffbruch zu erleiden“, ist sein Resümee.

    Nun hat sich Andreas Metz selbständig gemacht und die Firma „Export Specialists“ gegründet. Die Erfahrungen in China, das Wissen aus seinem Studium, ein Auslandsstudienjahr in Birmingham und fünf Jahre Exportmanagement im finnischen Unternehmens Uponor GmbH sind dabei Geschäftsgrundlage. Er hofft, damit bei mittelständischen, exportwilligen Unternehmen auf Interesse zu stoßen.

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