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Es begann mit Bazi von Ammertal

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Es begann mit Bazi von Ammertal

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    Die Liebe zur Jagd und damit zum Hund war dem passionierten Jäger Schulz schon in die Wiege gelegt worden. Als Jugendlicher führte er die Hunde, als Großvater, Vater und Onkel dem Waidwerk frönten. Damals glaubte er, dass ein vierbeiniger Assistent bei der Jagd die Ausdauer eines Kamels, die Schärfe einer Rasierklinge, die Nase (Geruchssinn) eines Fuchses, den Jagdverstand eines alten Wilderers und das Gemüt eines Traktors haben müsste. Er glaubte, im Deutschen Jagdterrier diese Eigenschaften zu entdecken und hatte offensichtlich Recht, wie ihm der Erfolg seiner Züchtung bestätigt.

    1962 kaufte der Vater ihm mit "Bazi von Ammertal" einen Hund dieser Rasse und hat ihm so die Liebe zu diesen mutigen Vierbeinern ins Herz gepflanzt. Eine Liebe, die ihn seitdem nicht mehr losgelassen hat.

    Doch erst kam die Liebe zu seiner Frau Betty, die er 1967 heiratete und mit seiner Passion zur Jagd und zu den Hunden ansteckte. Seit 1975 jagt sie auch mit ihm und jetzt auch mit ihren drei Söhnen Heinz, Jochen und Jürgen, die natürlich die Freude, mit Jagdterriern zu jagen, mit den Eltern teilen. Vermutlich ist ihnen diese Passion "angewölft" (angeboren), wie man bei Jägern und Hundehaltern sagt.

    Seit 1975 züchtet Klaus Schulz und sein familiärer Anhang Deutsche Jagdterrier. Er wollte sein Wissen um die Jagd und das Hundwesen auch in die Zucht seiner Hunde einbringen. Dies ist ihm hervorragend gelungen, wie Briefe aus aller Welt bestätigen, in denen ihm für den guten Hund gedankt wird oder bereits für Jahre im Voraus um die Überlassung eines Welpen gebeten wird. Mit berechtigtem Stolz erwähnt er, dass er noch nie in Jagdzeitschriften inserieren musste, um einen Wurf junger Hunde an die Frau oder den Mann zu bringen.

    Die Qualität der Hunde aus seinem Zwinger "von der Zeiler Klinge" hat sich so herumgesprochen, dass die Welpen bereits vergeben waren, bevor sie geboren wurden. Schmunzelnd erzählt er, dass er in Ungarn, wo er für seine Familie und sich ein persönliches Refugium geschaffen hat, einer dortigen Journalistin der Jagdpresse vorgestellt wurde und diese, trotz seiner silbrigen Haare und seiner strahlenden Augen, wenig Notiz von ihm nahm, bis ihr erklärt wurde, dass er der Züchter "von der Zeiler Klinge" sei. Von diesem Punkt sei sie nicht mehr von seiner Seite gewichen und habe ihn mit Fragen zu seinen Hunden gelöchert.

    Insgesamt 188 dieser kleinen, drahtigen Bündel voller Jagdlust wurden bisher in der Speiersgasse in Zeil geboren. Bei weit aus mehr fließt Blut aus Zeil durch ihre Adern. Zwei ihrer wohl bekanntesten Ahnen waren "Fee von der Zeiler Klinge" und einer ihrer Söhne "Kahn von der Zeiler Klinge". Beide waren "Spitzenhunde", die ihre gestellten Aufgaben meist mit Bravour absolvierten. Natürlich haben solche Hunde auch Preise gewonnen und nicht nur bei der Arbeit am Wild oder im Wasser, sondern auch bei "Schönheitswettbewerben". So wurde Betty Schulz mit ihrem "Falk" in Graz bei einer Rassehundeausstellung Siegerin, bei dem Hunde nach ihrer Schönheit beurteilt werden.

    Wer so viel Hundeverstand entwickelt, setzt sich natürlich auch für diese Sache ein. Klaus Schulz ist Hauptzuchtwart im DJT Club und Züchterobmann. Sein Wissen behält er nicht für sich, sondern gibt es an junge Leute in Lehrgängen für Hundeführer weiter oder schult Richter für Prüfungen. In Zeil hat er 1980 eine Arbeitsgruppe und die Verbandsschweißprüfung eingeführt und als Wanderpreis den "vergoldeten Schweißriemen" gestiftet.

    Die Leitung der Arbeitsgruppe Zeil, die diese Prüfung durchführt, hat Klaus Schulz vor zwei Jahren an seinen Sohn Jochen übergeben. Er zieht sich aber noch lange nicht auf sein Altenteil zurück. Mit seiner Ehefrau und Mitpächterin Betty bejagt er die Zeiler Bergjagd und ab nächstes Jahr auch die "Aujagd". Dort gilt sein Augenmerk und das seiner Hunde, im Interesse der Bodenbrüter, besonders dem Meister Reineke. Von der Jagd auf diesen Räuber verstehen seine Hunde und er recht viel. Klaus Schulz bleibt also seiner Leidenschaften treu, deren Fährte ihm schon in die Wiege gelegt wurde. Schließlich ist er wie seine Hunde "riemenfest und fährtentreu".

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