Angefangen hat es mit einem halben Dutzend Frauen, das sich im Wohnzimmer von Birgit Brehm in Pfaffendorf traf. Das Frauenfrühstück unter dem Dach des CVJM Altenstein besteht nun schon seit 25 Jahren.
120 bis 140 Frauen kommen jeden zweiten Mittwoch im Monat in der Freizeit- und Tagungsstätte zusammen. Das Einzugsgebiet reicht in die angrenzenden Landkreise Coburg, Bamberg und Rhön-Grabfeld hinein. Alle Konfessionen sind vertreten.
„Gut, dass wir einander haben, gut, dass wir einander sehn . . .“, so hallt es durch den Speisesaal. Das Singen und eine Gemeinschaft, die es ihrer Ansicht nach nicht überall gibt – das sind für Mathilde Hardi aus Ebern zwei Gründe, seit vier Jahren hierher zu kommen.
Freundschaften sind entstanden
Diese Gemeinschaft beschränkt sich eben nicht auf das Miteinander an den Tischen. „Es sind Freundschaften entstanden“, berichtet Agnes Seiler. Die Coburgerin gehört seit fast 25 Jahren zum Vorbereitungsteam. „Es ist immer noch so wie früher“, sagt sie über das Frauenfrühstück – und das ist positiv zu verstehen. „Es liegt sehr viel Segen hier drauf. Die Frauen kommen gerne.“
Die liebevoll gedeckten Tische und das gemeinsame Frühstück tragen viel dazu bei. Aber für Renate Guba aus Ebern ist genauso wichtig, „dass man sich nicht nur zum Kaffeetrinken trifft, sondern auch eine Lehre hat. Kaffeetrinken kann ich auch woanders.“ Vorträge zu verschiedenen Themen sind fester Bestandteil der Treffen.
Gottes Gnade
„Ich denke, dass es ganz wichtig für uns ist, Verkündigung zu machen“, sagt Birgit Brehm in ihrem Rückblick. Viele andere Frühstückstreffen für Frauen seien wieder aufgegeben worden. Dort habe die Resonanz nachgelassen, obwohl die Schwelle möglichst niedrig angesetzt und bei Glaubensinhalten Zurückhaltung geübt worden sei – oder womöglich gerade deshalb. Und Birgit Brehm will betont wissen: „Dass wir so viele geworden sind, ist nicht unser Verdienst, sondern Gottes Gnade.“
Brigitte Neumeister, mittlerweile Gemeindereferentin und Pastorin einer Freikirchlichen Gemeinde in Wittenberg, gehört seit etwa mehr als zehn Jahren zum Kreis der Referentinnen. Diesmal hat sie einen „Blumenstrauß“ mitgebracht: kurze Andachten, die sie für den MDR-Hörfunk verfasst hat. Es sind Geschichten, Erfahrungen, Denkanstöße mitten aus dem Leben. Die Rede ist von der Liebe Gottes, die Menschen berühre und ihr Leben verändere. Und sie berichtet davon, wie sie mit anderen ins Gespräch kommt: zunächst über ganz simple, alltägliche Dinge, woraus sich Möglichkeiten ergäben, Glaubensfragen anzusprechen. Zu einer solch unverkrampften Art der Verkündigung möchte sie auch die Frauen ermutigen, die ihr an diesem Morgen in Altenstein zuhören. Sie lädt dazu ein, sich bewusst zu machen, welche Gaben ihnen geschenkt seien und was sie mit Gott erlebt hätten. Und die kurze Abschlussrunde zeigt dann, dass die Botschaft angekommen ist.
Irene Müller, ebenfalls eine Frau der ersten Stunde, erinnerte an die zahlenmäßig bescheidenen Anfänge des Frauenfrühstücks. Weil sie wegen ihrer kleinen Kinder abends keine Bibelkreise mehr besuchen konnten, trafen sich einige Frauen erstmals an einem Vormittag im November 1991. Gemeinsam Frühstücken, Singen, Beten, in der Bibel lesen und sich darüber austauschen – „das war für uns sehr bereichernd“, berichtet Irene Müller.
Von der damaligen Pfarrfrau ermutigt, war das Angebot dann nach einigen Monaten auf die Kirchengemeinde erweitert und in einen Gruppenraum der Freizeit- und Tagungsstätte verlegt worden. Doch der reichte bald nicht mehr. Nach dem Umzug in den Speisesaal – zwischen 30 und 40 Frauen kamen damals – war der nächste Schritt, Referenten einzuladen.
Mit den Jahren wuchs die Zahl der Teilnehmerinnen deutlich. In der Vorweihnachtszeit können es auch schon mal 150 sein.
Da gibt es auch für das Team der Freizeit- und Tagungsstätte immer viel zu tun. Zumal nach dem Frühstück für die Übernachtungsgäste nicht viel Zeit bleibt für die Vorbereitungen zum Frauenfrühstück. Daher richteten die Organisatorinnen ein dickes Dankeschön an die Mitarbeiter.