Im Fall der insolventen Großmetzgerei Espig aus Ebelsbach mit ihren zahlreichen Filialen in der Region zeichnet sich eine Lösung ab. Der vom Amtsgericht Bamberg bestellte Insolventverwalter, Rechtsanwalt Robert Wartenberg aus der Bamberger Kanzlei Raab & Kollegen, bestätigte im Gespräch mit dieser Zeitung, dass das Filialnetz von Espig zerschlagen wird.
Zum 1. Mai soll die neue Struktur greifen, im Laufe der kommenden Tage werden die notariellen Verträge abgeschlossen. „Bis nächste Woche soll alles unter Dach und Fach sein“, sagte Wartenberg am Mittwoch am Telefon.
Geplant ist, dass Juniorchef Jürgen Espig die zentrale Produktionsstätte in Ebelsbach übernimmt, sowie nur noch vier Filialen in Haßfurt, Ebelsbach, Sand und in Lichteneiche bei Bamberg. Diese Filialen befinden sich alle jeweils in einem REWE-Markt. Aus dem REWE-Markt in Hofheim steigt Espig aus.
Firmeninhaber Jürgen Espig wolle künftig nur einen kleineren Betrieb führen, um den Überblick behalten zu können, sagte Wartenberg.
Dies bedeutet: Alle übrigen noch bestehenden Espig-Filialen werden verkauft – vornehmlich an andere Metzgereien aus der Region. Die entsprechenden Verträge werden derzeit abgeschlossen. Wartenberg geht davon aus, dass die Mitarbeiter in den betroffenen Filialen von den neuen Eigentümern übernommen werden. „Der Großteil der mehr als 100 Arbeitsplätze bleibt erhalten.“
Das Amtsgericht Bamberg hatte – wie mehrfach berichtet – am 1. März das Insolvenzverfahren über die Großmetzgerei Espig eröffnet und Robert Wartenberg als Insolvenzverwalter bestellt. Von Beginn an hatte es aus der Kanzlei geheißen, das Wichtigste sei, den Betrieb bei Espig am Laufen zu halten. Dies gelang trotz erheblicher Schwierigkeiten. Eine dieser Schwierigkeiten, so Wartenberg, war die dünne Personaldecke. Zur Stärkung des Personals in den übrigen Filialen waren daher kurzfristig schon zwei Ladengeschäfte geschlossen: eine von zwei Filialen in Sand sowie eine Filiale in Bamberg. Die Beschäftigten dieser Filialen verstärkten danach die Belegschaft in anderen Niederlassungen.