Sylbach (mh) In Sylbach ist die Welt noch heil. Der 102 Mitglieder starke örtliche Obst- und Gartenbauverein feierte am vergangenen Freitag sein 75-jähriges Bestehen im Gemeinschaftshaus mit zahlreichen Ehrungen, Musik des Posaunenchors, Gedichten und einem Wasserfall von lobenden Worten einiger Ehrengäste.
"Der Verein hat mit vielen Ideen an der Gestaltung des Ortes mitgewirkt", brachte Haßfurts Bürgermeister Rudi Eck das Wirken auf den Punkt. Landrat Rudolf Handwerker, wie Eck in Sylbach wohnend, dankte dafür, dass der Verein "viele sehenswerte Blüten hervorgebracht hat, die nicht vergänglich sind, sondern auf Dauer das Dorf verschönern: Das Kriegerdenkmal mit Umfeld, die Linde mit Rundbank am Mordstein, den Ranger über den Gemeinschaftshaus, die Eschenallee an der Gemeindestraße nach Unterhohenried, die Pumpbrunnenanlage an der Talstraße und den Dorfplatz." Feste, Ausflüge und Kurse kämen da noch hinzu.
"Die Liebe zum Garten zu erhalten und an die nächste Generation weiterzugeben", dazu regte MdL Sebastian von Rotenhan in seiner Rede an. Heinz Müller, Geschäftsführer des Kreisverbandes, übergab dem Verein ein von der Lebenshilfe angefertigtes Vogelhäuschen und beeindruckte mit ein paar Zahlen: "Jeder Zwölfte im Landkreis ist Mitglied in einem Gartenbauverein. Damit folgen wir fast im Gleichschritt den Sportvereinen. Und zwei Drittel unserer neuen Vorsitzenden sind junge Frauen."
"Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten!" Mit diesem Vergleich beeindruckte Franz Rumpel, der Ehrenvorsitzende des Kreisverbandes. Alois Brandl, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Sylbach, lobte die Führung des OGV: "Der Verein ist so fit wie der erste Vorsitzende."
Der heißt seit 1991 Ottmar Heer und beleuchtete schließlich die Chronik des Obst- und Gartenbauvereins: Am 5. Februar 1929 wurde der von 21 Männern gegründet und zwar alleine deshalb, weil man sich eine Dosenverschlussmaschine anschaffen wollte, was für den Einzelnen damals aus finanziellen Gründen nicht möglich war. "Eigentlich ist es nicht nachvollziehbar, warum man sich damals nicht Wurstverein nannte", scherzte Heer.
Der 1952 gewählte und vor zwei Jahren verstorbene Karl Weber führte als dritter Vorsitzender nach Johann Volkert und Nikolaus Will den OGV schließlich fast 40 Jahre, die anfangs von Niedergang des Obstbaues und der Flurbereinigung gezeichnet waren. "Naturfrevel aus heutiger Sicht", so Heer, der 1991 nach dem Tod von Helmut Schneider die Leitung des Vereins übernahm, weitere Dorfverschönerungen in die Wege leitete, Feiern und Ausflüge mitorganisierte. Und im Jahr 2002 die Neugestaltung des Dorfplatzes einleitete, der am 31. Juli diesen Jahres offiziell eingeweiht wird.
Zu Ehrenmitgliedern des OGV Sylbach wurden am Freitagabend Benno Heppt, Leopold Künnell, Hans Meisel und Georg Lorber ernannt. Eine Ehrennadel in Gold und eine Urkunde für 40 Jahre Mitgliedschaft erhielten: Oswald Wettering, Emma Wickenhäuser, Erich Fischer, Karl Georg Lurz, Hubert Müller, Emaline Böhm, Heinrich Schneider, Horst Rotzinger, Thea Planer, Günter Grübel, Emaline Schulz, Ludwig Weppert, Luise Neumann, Willi Krumschmidt, Erhard Söldner, Reinhold Kram, Sieglinde Schneider, Edgar Pleiner, Arnulf Gerber, Helmut Schneider und Erhard Sidon.
Die Ehrennadel in Silber und eine Urkunde für 25 Jahre Mitgliedschaft bekamen: Georg Schierling, Erna Schneider, Horst Pleiner, Hermann Dünninger, Rainer Sidon, Emil Fischer, Christa Fischer, Gerd Müller, Hans Neumann, Herta Fischer, Ernst Kram, Matthias Faller, Heinz Kessler, Erika Fischer, Otto Hegler, Franz Bergmann, Fred Hauck, Martina Nitzolka und Franz Klement.