Mit seinem neuen Bühnenprogramm "alles Mega" gastierte Comedian Rüdiger Hoffmann auf Einladung des Kulturamts in der Stadthalle. Hier stellte der sich selbsternannte "Godfather of Slow-Comedy" den Fragen der Menschheit.
Seine Begrüßung, wie nicht anders erwartet: "Ja, hallo erst mal." Und mit "Ich weiß gar nicht, ob Sie's wussten" ging er auf die unterschiedlichsten Themen ein, untermalt mit einigen Stücken am Klavier.
So erzählte der 55-Jährige in seiner konzentriert-süffisant langsamen Sprechweise über sein Sexleben mit seiner Bekannten. Denn dies wäre wie im Märchen: "Es war einmal vor ganz langer Zeit". Um sein Liebesleben aufzufrischen, besuchte das Paar einen Swingerclub: Er war bekleidet mit Ferrari-Socken und einem Stringtanga. "Alles mega", denn im Fernsehen lief ein Formel-Eins-Rennen. Den Besuch einer Fetisch-Party bezeichnete der Ostwestfale als nicht ganz gelungen, denn hier lief "die menschenverachtende Musik der ,Amigos'".
Derber Humor kam nicht bei allen an
Ebenfalls und auch im übertragenen Sinn unter der Gürtellinie verlief seine Beschreibung seines pubertierenden Sohnes, mit allen Facetten der Körperfunktionen und dem Stimmbruch, der sich anhöre wie zwei paarende Esel. Zwar gab es hier auch einige Lacher aus dem Zuschauerraum, aber nicht jeder zeigte über die verbal dargestellte Szenerie begeistert.
Auch nicht bei Hoffmanns Bericht über die von ihm demonstrierte Nachhaltigkeit. Den aus der Biotonne gemischten Eintopf, dazu gekochte Meisenknödel mit Maiskolben, ließen den Appetit vergehen.
Dazu die klassischen Macho-Gags
Mit seinem trockenen Humor bezeichnete er sich selbst als Feminist und betonte aber gleichzeitig, dass sich die Frauen ein einzigartiges Wissen aufgebaut hätten – im Fensterputzen und im Haushalt allgemein. Hierzu gab es aus dem Haßfurter Publikum nur die Lacher seitens der anwesenden Männer.
Dennoch galt der Abend als gelungen, denn seinem typischen Humor blieb er bis zum Ende treu. Aber man muss ihn mögen, um diese Art und Weise der Darbietung nachvollziehen zu können. Mit einem großen Applaus wurde Hoffmann – und dies nach einigen Zugaben – von der Bühne der Stadthalle verabschiedet.