Das 150-jährige Bestehen der Schmachtenberger Feuerwehr wird mit einem Festwochenende von Freitag bis Sonntag, 16. bis 18. Juni, gefeiert. Den Auftakt macht am Freitagabend die zehnköpfige Band "Funkprojekt". Am Samstagabend wird die Zeiler Stadtkapelle für Stimmung rund ums Feuerwehrhaus sorgen. Ein Jazz-Frühstück mit dem Trio "Swingsalabim" um Frontmann Klaus Neubert bildet am Sonntagvormittag den Abschluss. An den drei Festtagen ist die Ortsdurchfahrt in Schmachtenberg gesperrt. Es gibt einen Pendelservice von der Bahnhofsstraße zum Feuerwehrhaus, berichtet die Wehr in einer Pressemitteilung. Dieser sind die folgenden Informationen entnommen.
30 Eimer, zwei Leitern und drei Feuerhaken
Die Freiwillige Feuerwehr Schmachtenberg wurde 1873 durch den damaligen Bürgermeister Josef Neumer ins Leben gerufen. Lange vor Gründung der Wehr gab es im Ort aber bereits Verordnungen der Obrigkeit zur Feuerbekämpfung. Im 18. Jahrhundert musste beispielsweise jeder Haushalt einen Löscheimer vorhalten. 1821 bestand die Ausrüstung der Schmachtenberger aus 30 Feuereimern, zwei Feuerleitern und drei Feuerhaken.
Aufgrund der topografischen Lage gestaltete sich die Brandbekämpfung in Schmachtenberg seit jeher schwierig. Da der heutige Zeiler Ortsteil weder über ergiebige Quellen noch über Brunnen verfügte, herrschte vor allem in den Sommermonaten akuter Wassermangel. Um Abhilfe zu schaffen, beschloss der Gemeinderat 1871 den Bau einer Wasserleitung und zehn Jahre später die Errichtung einer sogenannten Wasserweth. Dieser Löschweiher, der über Jahrzehnte das Ortsbild prägte, wurde bei der Erweiterung des Feuerwehrhauses überbaut. Er ist seither nicht mehr sichtbar, bevorratet aber immer noch rund 95 Kubikmeter Löschwasser für den Notfall.
Vier Mann betrieben die Pumpe mit Muskelkraft
Vom Gründungsjahr 1873 bis in die 1970er-Jahre sind im Einsatzbuch der Schmachtenberger Wehr überwiegend Scheunenbrände dokumentiert. Mit dem Siegeszug des Automobils erweiterte sich das Einsatzspektrum um Unfalleinsätze im Straßenverkehr. Damit einhergehend unterlag auch die Ausrüstung der Wehr in den 150 Jahren ihres Bestehens einem großen technischen Wandel.
Während in den Anfangsjahren die Anschaffung eines von Pferden gezogenen Spritzenwagens, dessen Pumpe von vier Personen mit Muskelkraft betrieben wurde, bereits als technische Innovation galt, so war die 1954 eingeweihte erste Motorpumpe ein echter Meilenstein hinsichtlich der Förderleistung. Ab den 1950er-Jahren lösten Traktoren mit Ausrüstungsanhängern die Pferdegespanne ab. Als mit der Aufgabe vieler bäuerlicher Betriebe in Schmachtenberg diese Zugmaschinen nicht mehr jederzeit zur Verfügung standen, wurde 1991 das erste Feuerwehrauto in Dienst gestellt.