Die Schiffe auf dem Main haben nach drei Wochen wieder freie Fahrt. Als letzte Schleuse auf der für die Region Unterfranken so wichtigen Wasserstraße hat Ottendorf die Tore für den Binnenverkehr geöffnet. "Am Freitag um 11.30 Uhr konnten die ersten beiden Schiffe passieren", erklärt Eva Brückner, die Leiterin des Außenbezirks Haßfurt des Wasserstraßen- und Schiffahrtsamtes. Fünf Schleusen auf 50 Main-Kilometern liegen in ihrer Verantwortung - unter anderem jene in Ottendorf.
Neues Schleusentor eingebaut
Diese hatte als erste aller Main-Schleusen in diesem Jahr den Betrieb eingestellt. Am 19. März installierten Arbeiter einen sogenannten Revisionsverschluss - ein provisorisches Tor, bestehend aus massiven Stahlplatten. Anschließend wurde das Becken trockengelegt - zur Begutachtung.

Vor allem jedoch, um das neue Schleusentor einzubauen. Vor einer Woche hob ein Spezialschiff mit Ausleger den 45 Tonnen schweren Stahlkoloss an seinen Bestimmungsort.
Windböen erschweren die Arbeit
Bis zu diesem Freitag, 12 Uhr, sollten alle Arbeiten abgeschlossen sein und die Schleuse den Betrieb wieder aufnehmen. Bis zuletzt blieb jedoch unklar, ob die vorgegebene Frist wirklich eingehalten werden kann. "Starke Windböen am Donnerstag haben verhindert, dass der Kran die Stahlplatten des Revisionsverschlusses aus dem Becken heben kann", so Brückner. "Heute, am Freitag, haben wir die Schleuse dann das erste Mal geflutet." Und die Frachter warteten bereits: Bis zum frühen Nachmittag passierten neun Schiffe das neue Tor.

Insgesamt 34 Schleusen gibt es auf dem Main. Alle sechs Jahre müssen die Bauwerke für sogenannte Revisionsarbeiten trockengelegt werden. In Eva Brückners Verantwortungsbereich war das neben Ottendorf auch in Viereth der Fall.