Schon im vergangenen Jahr sind die beiden quirligen Knirpse mitgefahren und belegten damals den dritten Platz. Ihr origineller Renner wurde von ihrem Papa Hilmar im vergangenen Jahr aus den alten Kinderfahrrädern der Zwillinge gebastelt.
Leider konnte damit jedoch immer nur einer der beiden Seifenkistenpiloten fahren. Dies soll sich dieses Jahr ändern und deshalb wurde das Gefährt mit einem weiteren Sitz ausgestattet, so dass Jannik und Maximilian jetzt gemeinsam am Rennen teilnehmen können.
Die „Wilden Kerle“, wie ihre Seifenkiste getauft wurde, wird tatsächlich von wilden Kerlen gefahren. Mit wehenden Fahnen, wildem Gebrüll und begeistertem Gesichtsausdruck rattern die zwei Jungs die Auffahrt zu ihrem Haus hinunter, ziehen erst die Bremse, wenn es unbedingt nötig ist und erfüllen so die besten Voraussetzungen für das kommende Rennen.
Das Gefährt soll gut funktionierende Bremsen haben, was der Vater der beiden mit einem ausgeklügelten System in Form von Bremspedale und Seilzug gewährleistet hat. Auch das Gewicht muss stimmen. Da die Zwillinge in der unteren Gewichtsklasse antreten, darf ihre Seifenkiste ohne Fahrer nicht mehr als 80 Kilo auf die Waage bringen.
Auch für Sicherheit und Bequemlichkeit hat Papa Hilmar gesorgt. So hat er die Seifenkiste mit Überrollbügeln versehen, damit bei einem eventuellen Unfall nicht so viel passieren kann und Maximilian und Jannik sitzen nicht auf unbequemen Holzbrettern, sondern thronen auf ihren Auto-Kindersitzen. Sogar anschnallen können sie sich auf ihrer rasanten Fahrt.
Für die richtige Wettkampf-Optik hat ihre Mutter gesorgt. Simone Rippstein malte das Logo der wilden Kerle auf die Verkleidung des Gefährts. Das i-Tüpfelchen bilden zwei Bayern-Fahnen, die sie auch in Handarbeit mit den „wilden Kerlen“ bemalte. So gut gerüstet kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen.
Von der Altershäuser Jugend sind in diesen Tagen viele damit beschäftigt, Seifenkisten zu bauen, oder bewährte Vehikel zu optimieren und umzugestalten. So auch die 16-jährige Lisa Schwab, die gemeinsam mit dem 14-jährigen Patrick Rader am Cool-Running teilnimmt. Schon seit vier Wochen beschäftigen sich die beiden mit den Vorbereitungen zum Rennen.
Vorletztes Jahr belegten die beiden den ersten Platz und natürlich hoffen die beiden auch bei diesem Rennen wieder auf eine gute Platzierung. Doch: „Die Konkurrenz wird immer größer“, erzählt Lisa und so muss man immer wieder das Gefährt perfektionieren. Eben wird eine Autobatterie von einer Bekannten gebracht, die das Gewicht noch erhöhen soll. Denn: „Je schwerer, desto besser“, erklärt Patrick. „Das erhöht die Gewinnchancen.“ Ein bisschen Spielraum haben sie noch, um die maximal zugelassenen 150 Kilogramm der höheren Gewichtsklasse auszunutzen. Nur wie genau die Batterie angebracht wird, muss noch ausprobiert werden.
Viel zu basteln haben die zwei Jugendlichen nicht mehr. „Wir müssen die Seifenkiste nur noch neu streichen und die Aufkleber anbringen“, erzählen die zwei Rennfahrer. „Die Aufkleber sind aber erst am Samstag fertig.“ Sogar ein Sponsor hat sich für die beiden aufgetan: Die Fahrschule Frank aus Knetzgau organisiert die Aufkleber und unterstützt bei notwendigen Reparaturen und Anschaffungen. Jedes Jahr bekommt ihr Rennwagen einen neuen Namen und so wird der nun ehemalige „Ghostrider“ am Sonntag als „Master Exploder“ in den Farben schwarz-orange an den Start gehen.
Recht stabil schaut das Fahrzeug aus. Die Sitze sind aus Riffelblech (was aber nicht so bequem wie die Kindersitze der Zwillinge sein dürfte), die Verkleidung aus Edelstahl. Mofaräder sorgen für optimale Roll-Eigenschaften und ein Mofalenker für die ideale Lenkung. Stoßdämpfer sorgen für eine hoffentlich nicht ganz so holprige Fahrt.
Ab Samstag ist die Rennstrecke bei Altershausen zu Trainingszwecken schon befahrbar. So haben die Teams noch ein bisschen Zeit, ihre Fahrzeuge zu testen. Die zuversichtlichen Zwillinge Maximilian und Jannik Rippstein wünschen dafür allen Fahrern: „Toi, Toi, Toi!“