Zeil (GB) Illustre Gäste gaben sich in Zeil, im Revier derer "von der Zeiler Klinge", ein Stelldichein. Man konnte glauben, lauter blaues Geblüt habe sich versammelt, las man auf der Teilnehmerliste wer da alles, nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Österreich, Kroatien, Kanada, angereist war.
"Alf von der Quitteburg", "Bena von der Kellnau", "Otti von der Kibutze" oder "Eno von Eichetwald", um nur einige Namen zu nennen. Blaues Blut floss nicht in ihren Adern, aber zumindest edles, davon sind die Besitzer der Vierbeiner überzeugt, denn es handelte sich um Hunde der Rasse Deutscher Jagdterrier (DJT), von denen 15 mit ihren Führern nach Zeil gekommen waren, um sich im Revier von Klaus Schulz der 8. Internationalen Prüfung "Arbeit nach dem Schuss" zu unterziehen.
Die Arbeit nach dem Schuss ist oft sehr wichtig, wie Prüfungsleiter Klaus Schulz in einem Grußwort anführte. Es sei, trotz allen technischen Fortschritts, den Jägern noch nicht gelungen, alle Fehler bei der Schussabgabe zu vermeiden, denn manchmal schlage das Herz doch noch bis in den Abzugsfinger. Dann werde ein geeigneter Hund zu Hilfe gerufen.
In Zeil würden solche Hunde geprüft und stünden dann der Jagd zur Verfügung, so Schulz weiter. Solch eine internationale Prüfung zeige auch den hohen Stand der Zucht des Deutsche Jagdterriers ergänzte Hans Schindl, Präsident des Internationalen Verbandes für DJT, der als Richter bei der Prüfung fungierte.
Georg Stangenberg, Leiter der Landesgruppe Bayern, gratulierte dem Internationalen Verband, dass er diese schwere Prüfung nach Zeil verlegt hatte, denn Klaus Schulz und seine Mannen seien Garant für eine optimale Vorbereitung der Prüfung. Schirmherr Enno Piening, Vizepräsident des Landesjagdverbandes Bayern, erklärte bei der Siegerehrung im Hotel Goger in Augsfeld, dass der Deutsche Jagdterrier sich seit vielen Jahren nicht nur den Ruf eines passionierten und erfolgreichen Stöberers auf Saujagden erworben, sondern auch immer wieder bewiesen habe, dass er bei sachkundiger Führung der Arbeit nach dem Schuss im vollen Umfang gewachsen sei.
Diese Ansicht konnten alle unterstreichen, die beobachteten, mit welch einer Passion die kleinen schwarz roten Gesellen sich ihrer schwieriger Aufgabe stellten, obwohl sie zu Beginn der Prüfung ihre Passion erst einmal zügeln mussten. Der Führer legte den Hund ab, und entfernte sich von ihm, bis er außer Sichtweite war. Nach zwei Minuten Wartezeit, wird ein Schuss abgegeben. Weitere zwei Minuten später ein zweiter Schuss. Herrchen muss noch zwei Minuten warten, bis er seinen Hund, der während des Prozedere ruhig an seinem Platz bleiben muss, wieder abholen darf.
Eine wichtige Aufgabe war die Arbeit am Schweißriemen, der langen Hundeleine. Auf einer Strecke von 600 Metern wurde für jeden Hund mit einem so genannten Fährtenschuh eine Fährte getreten und mit etwas Wildschweiß (Blut) getupft oder gespritzt. Sie muss zwölf bis 18 Stunden und über Nacht stehen. Am Ende der Fährte liegt ein Stück Wild. Der Hund muss die Fährte aufnehmen und seinen Führer zum erlegten Stück bringen.
Eine weitere Aufgabe bestand darin, ein totes Kaninchen zu bringen, das vorher an einem Seil über eine Strecke von 200 Meter geschleppt worden war. Ähnlich auch die Schleppe auf Federwild, allerdings war die "nur" 150 Meter lang.
Ein weiteres Prüfungsfach war die so genannte Freiverlorensuche nach Federwild. Ein Stück Federwild wird in zirka 30 Metern Entfernung in eine Deckung (Rüben- oder Kartoffelacker oder vergleichbares Gelände) geworfen, natürlich, ohne dass dies der Hund sieht. Der Hund muss das Wild dann suchen und zu seinem Führer bringen. Ähnlich erfolgt die Freiverlorensuche einer Ente im tiefen Schilfwasser. Die bereits tote Ente wird in das Wasser geworfen, dabei gibt ein Helfer einen Schuss ab, um eine Entenjagd zu simulieren. Der Hund springt in das Wasser und sucht die Ente im Schilf und bringt sie zu seinem Führer, der am Ufer wartet.
Ein sehr schwieriger Test schließt die Prüfung ab. Der Hund muss einen geschossenen Fuchs aus einem Kunstbau herausziehen. Von den 16 gemeldeten Hunden bestanden 15 die Prüfung. Ein Hund, wurde vor der Prüfung krank und konnte so nicht teilnehmen.
Suchensieger wurde "Bora vom Grenzkamm" mit ihrem Führer und Besitzer Josef Andritzky aus Mähring (136 und damit alle möglichen Punkte), vor "Lacey von der Kibutze" mit Marion Reusch aus Emmendorf (ebenfalls 136 Punkte) und "Dixi vom Ohetal" mit Ulrik Tobaben aus Höllrich (132 Punkte). "Dixi" wollte ihrem Vater wohl einmal vorführen, was sie so von ihm geerbt hat. Er heißt "Cox" und stammt aus dem Zwinger von der Zeiler Klinge. Fünf weitere Hunde erhielten noch einen ersten Preis, zwei Tiere einen zweiten Preis und vier bestanden die Prüfung mit einem dritten Preis.