Seine Lage am Hang macht Gädheim verwundbar bei Starkregenfällen. Um die Gefahr von Schlammlawinen oder starken Wasserfluten zu minimieren, diskutierte der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag verschiedene Lösungsvorschläge.
Bei einer Ortsbegehung stellte sich heraus, dass Becken und Drosseln am Mühlengraben stark verlandet sind und ausgebaggert werden sollen, um Regenwasser aufnehmen zu können. Am Beginn des Mühlengrabens könnte ein Rückhaltebecken entstehen im Kombination mit einer Weganhebung. Abzuwägen sei hier jedoch die Kosten-Nutzen-Relation, sagte Bürgermeister Peter Kraus.
Am "Hochpunkt" sei eine Kombination verschiedener Maßnahmen denkbar. Der vorhandene Feldweg könnte angehoben werden, um so das aus der Flur kommende Wasser anzustauen, zu bremsen und dann in die Kanalisation zu leiten. Für eine raschere Versickerung könnte man zudem ein Schotterpaket anlegen, so Kraus. Zusätzlich könnte man am unteren Ende des Flurwegs eine Schwerlastrinne einbauen. Das Wasser aus der Rinne könnte dann ebenfalls in die Kanalisation abgeleitet werden. Die über die Straße strömenden Wassermassen des Ufergrabens sollten in das vorhandene Rückhaltebecken gestaut werden.
Ufergraben selbst ist kaum zu optimieren
Am Ufergraben selbst bestehe kaum eine Optimierungsmöglichkeit. Wichtig sei in diesem Bereich die Grabenpflege. Die gesamte Flur ab der B 303 bis zum Ende des Grabens am Rande von Ottendorf zeigte sich sehr feucht. Grundsätzlich seien am Graben Aufweitungen oder ein Rückhaltebecken denkbar. Es sei jedoch auch denkbar, dass die Wassermassen, die die Anwohner in diesem Bereich immer wieder schädigen, aus dem dortigen Acker austreten.
Eine Möglichkeit könnte sein, dort einen Graben anzulegen, um das Wasser entweder durch die Straße in die Kanalisation zu leiten oder unter den Feldweg in den vorhandenen Graben. Das Gremium beschloss, dass ein Planer herausfinden soll, woher das Wasser kommt und wie eine Lösung aussehen könnte.
Eine alternative Lösung sei ein Humusaufbau des Ackers durch den Landwirt, sagte eine Gemeinderätin. Der Boden könnte dadurch wie ein Schwamm mehr Wasser aufnehmen. Voraussetzung sei, dass der Boden weniger gedüngt wird, um mehr Mikroorganismen und Regenwürmer in den Boden zu bringen.
Ein Biber hat sich in der Kläranlage eingenistet
In der Kläranlage in Greßhausen hat sich ein Biber eingenistet. In der nahen Streuobstanlage hat er drei Bäume gefällt. Um ein Überlaufen der Kläranlage und damit eine Havarie zu vermeiden wurde der Biber in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde vom zuständigen Jagdpächter erlegt. Ihn mit einer Lebendfalle einzufangen und umzusiedeln habe sich als äußerst schwierig herausgestellt, so Kraus.
Um auf einen Strom-Blackout reagieren zu können wurde zusammen mit den Feuerwehrkommandanten der Gemeinde ein Krisenstab eingerichtet. Als Anlaufstellen sollen im Krisenfall das neue Feuerwehrgebäude in Gädheim und die Alte Schule in Greßhausen dienen. Der von der Photovoltaikanlage auf dem Feuerwehrhaus erzeugte Strom könne dann auch selbst über eine "Notstromfunktion" genutzt werden, sagte Kraus.
Kein neues Feuerwehrauto: Rentner beschwert sich
Im vergangenen Jahr entschied sich der Gemeinderat gegen den Neukauf eines Feuerwehr-Löschfahrzeugs (wir berichteten). Dies stieß einem älteren, schwer gehbehinderten Bürger sauer auf. In einem Brief des Rentners, den Bürgermeister Kraus verlas, gab er zu Bedenken, dass im Ernstfall jede Minute zähle. Dass das reparaturbedürftige alte Feuerwehrauto nicht ersetzt werde, beunruhige ihn und seine Ehefrau. Der Gemeinderat solle nicht das Geld vor das Wohlergehen seiner Bürger stellen. "Was wiegt im Ernstfall mehr?", schloss das Schreiben. Eine Stellungnahme dazu gab es im öffentlichen Teil der Sitzung nicht.