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Ganz verliebt in Deutschland

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Ganz verliebt in Deutschland

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    Schlechte Erfahrungen hat Ibrahim Abdelalim Elnomany (links, bei seiner
Arbeit als Fitnesstrainer) in Deutschland noch nicht gemacht. Seit vier
Jahren lebt der 31-Jährige nun bereits in Franken.
    Schlechte Erfahrungen hat Ibrahim Abdelalim Elnomany (links, bei seiner Arbeit als Fitnesstrainer) in Deutschland noch nicht gemacht. Seit vier Jahren lebt der 31-Jährige nun bereits in Franken. Foto: FOTO NAUMANN

    Augsfeld/Würzburg (na) Schlechte Erfahrungen hat Ibrahim Abdelalim Elnomany auf Grund seiner Herkunft "noch nicht gemacht." Im Gegenteil: Seitdem der 31-Jährige vor vier Jahren aus Ägypten der Liebe wegen in den Landkreis Haßberge kam, fühlt er sich pudelwohl in seiner neuen Heimat. Das liegt wohl auch daran, dass er sowohl an seinen Arbeitsplätzen in Würzburg und im Fitnessstudio in Augsfeld von seinen Arbeitskollegen voll akzeptiert wird.

    Als Fitnesstrainer und Physiotherapeut ist Ibrahim beschäftigt. Und um seine Leidenschaft auszuüben, pendelt er zwischen der Unterfrankenmetropole und Haßfurt hin und her. Das größte Problem für ihn ist nicht wie zu vermuten das Klima, wenngleich die großen Temperaturunterschiede bei den jährlich drei Heimflügen zu seiner Familie ("dann genieße ich die Sonne") immer sehr groß sind. Ebenso hat er sich mittlerweile mit der Spontaneität der Bundesbürger, die er in Ägypten in dieser Art nicht kannte, angefreundet. Und auch fehlende Bekanntschaften sind nicht das Problem, denn "90 Prozent meiner Freunde sind Deutsche". Am meisten stört ihn vielmehr die geringe Familienzusammengehörigkeit. Die spiele "eine zu geringe Rolle. Jeder sucht seinen Weg", meint er.

    Kritisch betrachtet der 31-Jährige zudem die deutsche Wirtschaft, die ihre Augen zu sehr auf das Ausland richtet. "Die deutsche Qualität und die deutsche Qualität sind bekannt", meint er. Auf Grund der zunehmenden Verlagerung von Produktionsstätten weltweit werde dies aber "nicht mehr Gewähr leistet. Außerdem verstärkt dies doch nur die Arbeitslosigkeit in Deutschland."

    Während seine erste Ehe nach drei Jahren geschieden wurde, steht der muskulöse Ägypter nun erneut in den Startlöchern. In einigen Wochen geht er in seiner Geburtsstadt Kairo erneut eine offizielle Beziehung ein, diesmal aber mit einer Landsfrau, die er bei einem seiner Heimaturlaube kennen gelernt hat. Arbeiten will er allerdings weiterhin in der Bundesrepublik. Denn obwohl Ibrahim Abdelalim Elnomany die meiste Zeit seines bisherigen Lebens in dem nordafrikanischen Land verbrachte, fühlt er sich zumindest als halber Europäer.

    Die zweitgrößte Herausforderung hat der Physiotherapeut derweil mit Bravour gemeistert: Auch wenn das Schreiben noch nicht richtig klappt, beherrscht Ibrahim die deutsche Sprache nahezu perfekt. Und das, obwohl er sich Wortschatz und Grammatik in einem "Eigenstudium" innerhalb weniger Wochen selbst beigebracht hatte.

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