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HOFHEIM (GB): Getreide aus der Jungsteinzeit

HOFHEIM (GB)

Getreide aus der Jungsteinzeit

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    Wer im Hochsommer am Schulgarten der Hofheimer Hauptschule vorbeiging, mochte sich wundern, dass dort auch eine seltene Getreideart wächst. Lehrer Ernst Lauerbach hat dort mit seinen Schülern den sogenannten "Schwarzen Emmer" angebaut. Hierbei handelt es sich um eine Sorte, die schon von den ersten Bauern, die in den Haßgau einwanderten, zusammen mit verschiedenen anderen Weizenarten angebaut wurde.

    Andere Nutzpflanzen, die in dieser Zeit, der Jungsteinzeit angebaut wurden, waren Vielzeilengerste, Rispenhirse, Saaterbse, Linse, Lein und Mohn. Der schwarze Emmer, der in Süddeutschland bis ins ausgehende Mittelalter und die frühe Neuzeit weit verbreitet war, wird heute noch im Irak angebaut.

    Dieses Getreide wurde von den ersten Bauern im Herbst ausgesät. Nach der Ernte wurde das Getreide entweder gedarrt oder in Erdgruben aufbewahrt und als Schutz gegen Ungeziefer mit Mist abgedeckt. Die Körner des Getreides wurden zwischen Reibeplatten (Mahlsteinen) zerquetscht und aus dem Mehl wurden Fladenbrote gebacken.

    Auch heute ließe sich bei großflächigem Anbau der Emmer nicht mit einem Mähdrescher ernten. Denn die Spelzen würden sich bei dieser Art der Ernte nicht von den Körnern trennen. Sie müssten in einem "Gerbgang" mit einer speziellen Anlage von den Körnern geschlagen werden.

    Das im Hofheimer Schulgarten wachsende Getreide wird in mühseliger Handarbeit mit dem Messer abgeschnitten (früher wurde diese Schnitternte mit hölzernen Sicheln, in die Feuersteinmesser eingesetzt waren, durchgeführt) und seine Spelzen, durch die Schüler(innen), von den Körnern getrennt (gegerbt), bevor später ein wohlschmeckendes Fladenbrot aus dem schwarzen Emmer entsteht.

    Die Spelzen kann man zu Füllungen von Kissen verwenden, denen eine angeblich heilende oder beruhigende Wirkung zugesprochen wird.

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