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FATSCHENBRUNN: Große Ehre für die kleinen Hutzeln

FATSCHENBRUNN

Große Ehre für die kleinen Hutzeln

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    Mit der Urkunde ist die Fatschenbrunner Hutzelkultur nun offiziell immaterielles Kulturerbe. Das Bild zeigt (von links) Hannah Hümmer, Ruth Hümmer-Hutzel, Moderatorin Traudl Siferlinger, Ministerin Marion Kiechle, Franz Hümmer und Karl Stapf.
    Mit der Urkunde ist die Fatschenbrunner Hutzelkultur nun offiziell immaterielles Kulturerbe. Das Bild zeigt (von links) Hannah Hümmer, Ruth Hümmer-Hutzel, Moderatorin Traudl Siferlinger, Ministerin Marion Kiechle, Franz Hümmer und Karl Stapf. Foto: Foto: Sabine Weinbeer

    Nicht nur Gebäude und Denkmale, sondern auch Kulturformen und Traditionen können ein Kulturerbe sein. Die Unesco hat dies erkannt und im Jahr 2003 das Verzeichnis des immateriellen Weltkulturerbes begonnen. Seit 2013 wird ein solches Verzeichnis auch in Deutschland und in den Bundesländern geführt.

    Seit Dienstagabend gehört auch die Dörrobstherstellung und die dazugehörige Baumfelderkultur in Fatschenbrunn zu diesem Kulturerbe, „das Bayern so unverwechselbar macht“, wie die bayerische Kunstministerin Marion Kiechle beim Festakt im Neuen Schloss Schleißheim betonte. Mit den bäuerlichen Gemeinschaftswäldern war der Steigerwald sogar zweimal im Kreis der Neuaufnahmen vertreten.

    Zwölf neue kulturelle Ausdrucksformen hat die Kommission in die bayerische Liste aufgenommen und alle werde man als Bewerber für das Bundes-Register weitermelden, kündigte die Ministerin an. Sie würdigte den Einsatz der „vielen Menschen, die sich in der Heimat verwurzelt fühlen. Indem sie unser immaterielles Kulturerbe mit Leben erfüllen, wird auch die Weitergabe an künftige Generationen gesichert. Immaterielles Kulturerbe stiftet Gemeinschaft, Identität und Sinn. Zugleich führt es uns vor Augen, dass wir vielfältig verbunden sind – mit unseren Nachbarn, regional wie auch innerhalb Europas.“ Das im Jahr 2015 eingerichtete Landesverzeichnis zähle mit den Neuaufnahmen nun 37 Einträge von der Kinderzeche Dinkelsbühl bis zu den Fatschenbrunner Hutzeln.

    Zwölf Neuaufnahmen

    Daniel Drascek, Vorsitzender der Auswahlkommission, stellte die zwölf Neuaufnahmen vor. Dies waren die Fürther Michaeliskirchweih, die Bäuerlichen Gemeinschaftswälder im Steigerwald, das Drechslerhandwerk, die Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg, die Schafhaltung in Bayern, der Jurahausverein, die traditionelle Dörrobstherstellung und Baumfelderwirtschaft im Steigerwald, das Augsburger Friedensfest, die Agnes-Bernauer-Festspiele Straubing, die Nürnberger Epitaphienkultur, die Tradition der Weihnachtsschützen im Berchtesgadener Land und die Oberpfälzer Zoiglkultur.

    Franz Hümmer, seiner Tochter Hannah, Schwiegertochter Ruth und dem Fatschenbrunner Imker Karl Stapf war es vorbehalten, auf der Bühne die Hutzelherstellung und die Bedeutung der über 300 Birnbäume in der Fatschenbrunner Flur zu erklären und aus den Händen der Ministerin die offizielle Urkunde entgegen zu nehmen. Stolz applaudierten im Publikum Landrat Wilhelm Schneider und Bürgermeister Thomas Sechser.

    Anschauliche Darstellung

    Das taten sie auch für die Nachbarn aus Rauhenebrach und Gerolzhofen bis Willanzheim, die mit der Tradition der Bäuerlichen Gemeinschaftswälder im Steigerwald ebenfalls die Urkunde erhielten. Sehr anschaulich zeigten sie auf der Bühne, wie in traditioneller Weise mit Stangen die gleich großen Felder im Wald festgelegt, ihr Holzwert eingestuft und schließlich die Lose vergeben werden. „Und jeder hat natürlich das schlechteste Holz“, erklärte Rauhenebrachs Bürgermeister Matthias Bäuerlein im Publikum.

    Die „Preisträger“ gestalteten somit auch ihr eigenes Rahmenprogramm, ob durch die Stoffenrieder Schäfermusik, die „Rodler Musi“ aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen, den Trachtenverein Stadeln (Fürth) mit einem Volkstanzauftritt oder eine Szene aus den Agnes-Bernauer-Festspielen.

    Allerhand Kostproben gab es auch, so hatten die Oberpfälzer natürlich zwei Fässer ihres Kulturerbe-Zoigl-Bieres mitgebracht. Franz Hümmer hatte Hutzeln in verschiedenen „Aggregatzuständen“ dabei, vom Hutzelbrot bis zum Hutzelschnaps. Den Ersten davon bekam Norbert Neugirg. Der Kommandant der „Altneihauser Feierwehrkapell'n“ gehörte zur Zoigl-Delegation und hatte einen frechen Limerick auf Hutzelschnaps und Oberpfälzer Bier zum Besten gegeben.

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