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HASSFURT: Grüne Welle in der Zeiler Straße

HASSFURT

Grüne Welle in der Zeiler Straße

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    Darauf müssen Autofahrer achten: Neben der gewohnten Signalanlage der Ampel an der Kreuzung Zeiler Straße/Osttangente in Haßfurt wird das Tempo angezeigt, das Fahrzeuge einhalten sollen, um die grüne Welle optimal nutzen zu können. Das Gleiche gilt für die folgenden Kreuzungen vor und hinter dieser Kreuzung. Das Bild zeigt (von links) Bürgermeister Günther Werner, Wolfgang Zuber vom Ingenieurbüro IVT, Hartmut Pianski und Manfred Rott vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt sowie Mathias Ullrich von der Straßenverkehrsbehörde im Landratsamt.
    Darauf müssen Autofahrer achten: Neben der gewohnten Signalanlage der Ampel an der Kreuzung Zeiler Straße/Osttangente in Haßfurt wird das Tempo angezeigt, das Fahrzeuge einhalten sollen, um die grüne Welle optimal nutzen zu können. Das Gleiche gilt für die folgenden Kreuzungen vor und hinter dieser Kreuzung. Das Bild zeigt (von links) Bürgermeister Günther Werner, Wolfgang Zuber vom Ingenieurbüro IVT, Hartmut Pianski und Manfred Rott vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt sowie Mathias Ullrich von der Straßenverkehrsbehörde im Landratsamt. Foto: Foto: Michael Mößlein

    Die perfekte Welle für Autofahrer ist weder azurblau noch türmt sie sich im Meer haushoch vor ihnen auf, sondern sie leuchtet grün. Insoweit bietet Haßfurt seit Mitte der Woche Autofahrern – um im Bild zu bleiben – ein Surfparadies. Zumindest auf einem überschaubaren Abschnitt der Zeiler Straße, zwischen der Kreuzung am Gewerbegebiet Ost und der Kreuzung zur Dieselstraße. Wer dort das passende Tempo hält, muss an den Ampeln kaum noch warten. Und die in die modifizierten Ampelanlagen eingebauten LED-Lampen sparen sogar noch Strom.

    Die Absicht hinter dem Umbau der Ampeln an den drei Kreuzungen ist es, den Hauptverkehrsfluss auf der B 26 (Zeiler Straße) möglichst flüssig zu halten, schildert Manfred Rott am Freitagmorgen, als die „grüne Welle“ in Haßfurt vorgestellt wurde. Rott ist am Staatlichen Bauamt in Schweinfurt zuständig für den Landkreis Haßberge. Die Haßfurter grüne Welle ist die erste derartige, geschwindigkeitsbasierte Lösung zur Lenkung von Verkehrsströmen im gesamten Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Bauamts Schweinfurt, das sich über die drei Landkreise Haßberge, Schweinfurt, Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld erstreckt.

    Die neue Technik funktioniert so: Elektromagnetische Schleifen, die im Asphalt vor den Ampeln verlegt sind, registrieren die durchfahrenden Fahrzeuge. Anhand des gemessenen Verkehrsstroms berechnen die Ampelanlagen, welche Geschwindigkeit die Fahrzeuge am günstigsten einhalten sollen: 50, 60 oder 70 Stundenkilometer. Dies erscheint dann auf Anzeigen, die an den Ampelmasten direkt neben den Signalanlagen hängen, die das bekannte Rot-Gelb-Grün anzeigen.

    Anzeigen empfehlen Tempo

    Diese Tempoangaben sind Empfehlungen. Wer sich daran hält, hat an der folgenden Ampelkreuzung auf jeden Fall grün. Generell gilt auf diesem Abschnitt der Zeiler Straße aber nach wie vor Höchsttempo 70.

    Kein Licht ohne Schatten. Wenn die neue Ampellösung den Verkehr auf der viel befahrenen Strecke Zeil-Haßfurt, von und zum Autobahnzubringer, bevorzugt freie Fahrt verschafft, geht dies zulasten der auf die Zeiler Straße stoßenden Nebenstraßen, die eher ausgebremst werden. Während dies bei den meisten Nebenstraßen keine großen Probleme verursachen dürfte, weil von dort wenig Verkehr kommt, gibt es zwei neuralgische Stellen, wo sich die Auswirkungen bereits zeigen: An der Einfahrt zum Gewerbegebiet Ost sowie an der Abzweigung zur Osttangente.

    An beiden Stellen ist das Verkehrsaufkommen zeitweise, wenn Berufspendler zu den Betrieben im Haßfurter Osten fahren, vor und nach Unterrichtsbeginn im Schulzentrum oder zu den Zeiten, wenn die meisten Menschen zum Einkaufen ins Gewerbegebiet fahren, hoch. Bereits in am ersten Tag der grünen Welle, gab es vor allem an der Linksabbiegespur der Osttangente Richtung Zeil längere Autoschlangen als bisher.

    Laut Rott macht dies erneut deutlich, dass die Stadt Haßfurt dringend eine neue Straße bauen muss, die als Spange das Gewerbegebiet Ost umfasst und dieses mit der Prappacher Straße verbindet. Dies habe das Staatliche Bauamt auch zur Bedingung gemacht, als die Stadt den Bebauungsplan des Gewerbegebiets geändert hat; heute seien dort mehr besucherstarke Unternehmen angesiedelt, als einst erwartet. Laut Haßfurts Bürgermeister Günther Werner lägen entsprechende Anträge der Stadt bei der Regierung von Unterfranken vor. Doch in diesem Jahr werde es mit der Spange nichts mehr werden.

    Dennoch sei es nicht sinnvoll, den Hauptverkehrsstrom auf der Zeiler Straße an den Ampelkreuzungen weiterhin zugunsten der Nebenstrecken länger warten zu lassen als nötig, findet Rott. Je nach Tageszeit und Verkehrsdichte schalten die Ampeln jetzt in drei unterschiedlichen Zeitintervallen den Verkehr zwischen der Hauptstrecke und den Nebenstraßen frei: 72, 90 oder 120 Sekunden. Innerhalb dieser Zeitspanne wiederholen sich alle Schaltungen.

    Trödler haben das Nachsehen

    Das bedeutet, dass im 90-Sekunden-Intervall die Grünphase auf der Hauptstrecke 40 Sekunden beträgt, im 120er-Intervall 57 Sekunden, erläutert Wolfgang Zuber vom Ingenieurbüro IVT, das die Anlage konzipiert und programmiert hat. Wenn auf der Nebenstraße drei Sekunden lang kein Auto über die Magnetspur vor der Ampel gefahren ist, gibt diese die Hauptstrecke frei. „Wer schläft, muss warten“, sagt der Bürgermeister.

    Für die Umrüstung der drei Ampelanlagen zahlt der Staat inklusive Programmierung circa 60 000 Euro. Wobei die eingebauten LED-Lampen nur ein Siebtel des Stroms der herkömmlichen 230-Volt-Lampen benötigen, wodurch sich die Kosten laut Rott locker amortisieren. Auch müssen sie seltener gewartet werden. Bisher wurden die Glühbirnen einer Ampel vierteljährlich komplett ausgewechselt.

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