Eine Alternative zu Gesichtsmasken aus Stoff produzieren derzeit Lehrer der Auguste-Kirchner-Realschule Haßfurt in Zusammenarbeit mir der Albrecht-Dürer Mittelschule Haßfurt und der Mittelschule Zeil-Sand. In einem Klassenzimmer des Schulzentrums Haßfurt findet sich jeden Tag eine Gruppe Lehrer zusammen, um Visiere zusammenzubauen, deren Einzelteile mit 3D-Druckern produziert werden.
Es meldeten sich mehr Freiwillige als nötig
Die Realschullehrerin Anne Wagenhäuser und ihr Mann Uwe Wagenhäuser, der als Fachlehrer an der Mittelschule Zeil unterrichtet, hatten die Idee, als sie einen Beitrag zu dem Thema im Fernsehen sahen. Die drei Schulleiter Hartmut Hopperdietzel (Realschule), Matthias Weinberger (Mittelschule Haßfurt) und Wolfgang Grader (Mittelschule Zeil-Sand) waren sofort begeistert von dem Vorhaben und stellten ihre 3D-Drucker zur Verfügung, die sie an den Schulen für Unterrichtszwecke haben. Auch die Lehrer waren unverzüglich bei der Sache: "Innerhalb kurzer Zeit hatte ich drei Mal soviel Leute zusammen wie mindestens benötigt werden", freute sich Anne Wagenhäuser.

Auch die eine oder andere Nachtschicht wird eingelegt
So rattern nun die 3D-Drucker Tag und Nacht und spucken aus einem Rohmaterial, das eine Stärke von zwei Millimetern hat und einer Wäscheleine ähnelt, die Einzelteile aus, die für die Visiere benötigt werden. Dennoch können die Drucker nicht ganz unbeaufsichtigt ihre Arbeit verrichten, immer wieder müssen neue Programme gestartet werden. "Da heißt es auch schon mal Nachts um 3 Uhr aufstehen und den Drucker neu bestücken", sagte Uwe Wagenhäuser, der die Modelle für die Gesichtsvisiere bei der Ausbildungsstelle für Lehrer in Bayreuth besorgt hatte.
Eine wichtige Hilfe unter anderem für Logopäden
Landrat Wilhelm Schneider machte sich im Rahmen eines Pressetermins vor Ort selbst ein Bild von dem Zusammenbau und dankte den zahlreichen Mitwirkenden für ihr tolles Engagement. Die Visiere sind nicht für den privaten Verkauf bestimmt, sondern werden hauptsächlich an das Landratsamt Haßberge geliefert, das sie dann nach einer Prioritätenliste an Stellen verteilt, die keine medizinische Zertifizierung für die Helme benötigen. Eine große Hilfe sind die Visiere auch für Logopädie-Praxen, berichtet Anna Wagenhäuser. Dort muss nämlich der Mund stets sichtbar sein, um den Therapieerfolg zu gewährleisten.
