"Ein Schatz, der nicht vergraben ist, und ein Pfeifer, der leuchtet". Unter diesem Titel wird der Haßfurter Stadtarchivar Thomas Schindler am Freitag, 3. November, über Herkunft und Bedeutung jüdischer Namen referieren. Der Vortrag findet in Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein Landkreis Haßberge, um 18 Uhr, in den Räumen des BIZ am Marktplatz 10 in Haßfurt statt. Eintritt drei Euro (Mitglieder des Historischen Vereins und Jugendliche frei).
Seit mehr als 1700 Jahren leben Juden im Bereich des heutigen Deutschland. Schon früh haben sie ihre ursprünglichen, hebräischen Vornamen an die hier durch die christlichen Bibelübersetzungen eingeführten griechisch-lateinischen Namensvarianten angepaßt oder sie gleich in das mittelalterliche Deutsch übertragen.
Erst vor gut 200 Jahren wurde für sie auf staatliche Anordnung hin auch die Annahme fester Familiennamen verbindlich. Damals entstanden heute als "typisch jüdisch" wahrgenommene Namensformen, die zum Teil jedoch auch schon von Christen geführt wurden. Daneben gibt es zudem scheinbar "neutrale" Namen, die erst auf den zweiten Blick etwa die Ableitung aus dem Hebräischen oder den Bezug auf das religiöse Brauchtum erkennen lassen. Nach der Gründung des Staates Israel wurden dort schließlich auch Rückübersetzungen europäisch-jüdischer Namen ins Hebräische populär.