Die Musik spiegelt die Lebenssituation, die persönliche Haltung und seine Beziehung zur Welt eines jeden Komponisten wider. Dies in einem Programm darzustellen, ist der Hintergrund eines Kammerkonzerts mit Peter Rosenberg, dem langjährigen ersten Konzertmeister der Bamberger Symphoniker, am Sonntag, 5. Juni, in der Synagoge Memmelsdorf.
Beethoven als glühender Anhänger der in der Französischen Revolution formulierten Werte vertritt mit seiner Musik dabei die Seite des Lichts. Über dem Leben anderer Komponisten dagegen lag der Schatten der Missachtung, Erniedrigung und Verfolgung – oft wegen ihrer jüdischen Herkunft. Hier werden stellvertretend für viele andere Musiker Kompositionen von Erwin Schulhoff zu Gehör gebracht. Die Nationalsozialisten verboten die Aufführung seiner Werke, und er konnte seine Karriere in Deutschland nicht fortsetzen. Am 23. Juni 1941 wurde er in Prag interniert und in das Lager auf der Wülzburg bei Weißenburg/Bayern deportiert, wo er am 18. August 1942 an Tuberkulose starb.
Das Konzert findet am Sonntag, 5. Juni, um 17 Uhr in der Synagoge Memmelsdorf statt. Peter Rosenberg spielt zusammen mit dem jungen rumänischen Pianisten Botond Szöcs die Sonaten für Violine und Klavier Nr. 1, 5 und 9 („Kreutzersonate“) und Stücke für Violine von Erwin Schulhoff. Der Eintritt ist frei. Um eine Spende wird gebeten.
Die Reihe wird am Sonntag, 11. September, und am Sonntag, 14. Mai 2017, fortgesetzt. Sie umfasst alle Violinsonaten von Beethoven.