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HUMPRECHTSHAUSEN: In der Alten Schule wird gebaut: Toilettenbau verändert sich

HUMPRECHTSHAUSEN

In der Alten Schule wird gebaut: Toilettenbau verändert sich

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    So soll die Raumaufteilung am neuen Toilettenanbau mit Behinderten-WC und Personenaufzug einmal aussehen. Der – wie im ersten Planentwurf von Jürgen Bergmann vorgesehen – außen liegende Aufzug wird jetzt in den Toilettenanbau integriert.
    So soll die Raumaufteilung am neuen Toilettenanbau mit Behinderten-WC und Personenaufzug einmal aussehen. Der – wie im ersten Planentwurf von Jürgen Bergmann vorgesehen – außen liegende Aufzug wird jetzt in den Toilettenanbau integriert. Foto: Plan: Jürgen Bergmann

    Die Kuratiekirche Sankt Magdalena in Humprechtshausen markiert mit ihrem 36 Meter hohen Kirchturm weithin sichtbar den Mittelpunkt des gut 500 Seelen zählenden Ortes im Riedbachtal.

    Die Alte Schule wurde im Jahr 1815/16 errichtet, zur Finanzierung wurden seinerzeit die Gemeindeschmiede, das Hirtenhaus und das Schäferhaus mit Genehmigung der königlichen Landesdirektion öffentlich versteigert. Aus den Gemeindeakten ist bekannt, dass damals Kilian Klopf für 221 Gulden die Gemeindeschmiede ersteigerte.
    Die Alte Schule wurde im Jahr 1815/16 errichtet, zur Finanzierung wurden seinerzeit die Gemeindeschmiede, das Hirtenhaus und das Schäferhaus mit Genehmigung der königlichen Landesdirektion öffentlich versteigert. Aus den Gemeindeakten ist bekannt, dass damals Kilian Klopf für 221 Gulden die Gemeindeschmiede ersteigerte.

    Nebenan bildet das alte Schulgebäude das weltliche Gegenstück. Auch wenn das 200 Jahre alte Gebäude seit über 50 Jahren nicht mehr als Dorfschule genutzt wird, ist es als Dorfgemeinschaftshaus der Treffpunkt für die Bürger aller Generationen bei Veranstaltungen der Ortsvereine sowie zu Bürgerversammlungen oder den monatlichen Bürgermeistersprechstunden. Vor 24 Jahren begann der Umbau der Alten Schule zur Nutzung als Dorfgemeinschaftshaus.

    Der Hintergrund: Im Jahr 1987 war Humprechtshausen im Rahmen des Neubaus der Bundesstraße 303 zusammen mit den Riedbacher Ortsteilen Kleinsteinach und Kreuzthal in das neu aufgelegte Förderprogramm der Dorferneuerung aufgenommen worden. Am alten Schulhaus sollte damals nur die reparaturbedürftige Dacheindeckung erneuert werden.

    Unerwartete Wasserschäden

    Als im Jahr 1992 das Baugerüst stand und die ersten Dachziegel an der Dachrinne entfernt wurden, kamen größere Wasserschäden an der Traufkante des Dachstuhles und den darunter liegenden Fachwerkwänden an den Längsseiten des zweigeschossigen Gebäudes zum Vorschein. Der mit der Dorferneuerung befasste Schweinfurter Architekt Dag Schröder empfahl seinerzeit die Anmeldung als zentrales Sanierungsprojekt des Dorferneuerungsprogramms, um höhere Zuschüsse aus dem damaligen Förderprogramm zu bekommen. Als Einzelmaßnahme wurde danach das alte Schulgebäude von Grund auf saniert.

    Im Anbau soll der barrierefreie Zugang mittels Aufzug zum Veranstaltungssaal des Dorfgemeinschaftshauses Alte Schule (links) eingerichtet werden.
    Im Anbau soll der barrierefreie Zugang mittels Aufzug zum Veranstaltungssaal des Dorfgemeinschaftshauses Alte Schule (links) eingerichtet werden. Foto: Foto: Ulrich Kind

    Die erste Kostenschätzung lag bei 1,2 Millionen D-Mark, letztlich kostete das Sanierungsprojekt bei der Endabrechnung nur 664 000 DM, die Fördergelder betrugen 416 643 DM, der Gemeindeanteil betrug 247 357 DM. Als Ersatz für die alte Toilettenanlage hatte die damals noch selbstständige Gemeinde schon zuvor, in den 1970er-Jahren, einen neuen Anbau mit Damen- und Herrentoiletten errichtet. Seinerzeit waren noch keine Behindertentoiletten in öffentlichen Gebäuden üblich.

    Zuschlag für Förderung

    Das soll sich nun ändern, denn die Gemeinde Riedbach hat sich zum Kommunalen-Investitions-Programm (KIP) zur „Förderung von Investitionen finanzschwacher Gemeinden für Maßnahmen der energetischen Sanierung kommunaler Gebäude und Einrichtungen sowie für Maßnahmen des barrierefreien Ausbaues und des Städtebaus“ mit entsprechendem Bedarf angemeldet. Rund 1300 Bewerbungen wurden bayernweit angemeldet, nur 693 Projekte wurden ausgewählt. Darunter erhielt die Gemeinde Riedbach den Zuschlag für die beantragte Förderung.

    Im ausgestellten Bewilligungsbescheid sind als nach oben gedeckelter Förderbetrag maximal 312 000 Euro festgeschrieben. Der Projektumfang umfasst den Einbau einer behindertengerechten Toilette und den barrierefreien Zugang am Gemeindehaus Alte Schule durch den Einbau eines Aufzugs, so Bürgermeister Bernd Fischer auf Nachfrage dieser Redaktion.

    Nach den Plänen von Architekt Jürgen Bergmann (Eichelsdorf) soll nun der über 45 Jahre alte Toilettenanbau an der Alten Schule mit einer neuen Raumaufteilung von Grund auf völlig neu aufgebaut werden. Im Erdgeschoss wird die Behindertentoilette im ehemaligen Archivraum eingebaut. Entgegen der ersten Planung kommt der Aufzug im neuen Anbau unter, wie vorher schon geplant mit Zugang von der Schulgasse her.

    Der Zugang zum großen Veranstaltungssaal im Gebäude erfolgt über den bestehenden Garderobenraum. Die Herren- und Damentoiletten im Zwischenstockwerk erhalten dazu passend einen neuen Zuschnitt, ohne dass es zu räumlichen Abstrichen kommt.

    Baubeginn im Frühjahr erwartet

    Der Eigenanteil der Gemeinde beträgt bei dieser Förderung rund 84 000 Euro, bei einem kalkulierten Gesamtbetrag in Höhe von 396 000 Euro. Mit der Projektbewilligung wird bis zum Jahresende gerechnet. Die Ausschreibungen würden dann im kommenden Frühjahr starten, sagte das Gemeindeoberhaupt. Vom Zeitfenster her soll der Umbau im kommenden Frühjahr nach den Osterfeiertagen und dem Weißen Sonntag losgehen. Als Erstes soll die Behindertentoilette fertiggestellt werden, damit – wenn auch eingeschränkt – das Gemeindehaus über die Sommermonate hinweg für Veranstaltungen weiter genutzt werden kann.

    Mit dem Abschluss der Umbauarbeiten wird im vierten Quartal 2017 gerechnet, so die Auskunft von Riedbachs Bürgermeister Bernd Fischer.

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