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ZEIL: Kampf gegen die tödliche Schlafkrankheit

ZEIL

Kampf gegen die tödliche Schlafkrankheit

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    Ärzte ohne Grenzen: Das Bild zeigt den Zeiler Andreas Lindner während eines Nothilfeeinsatzes nach dem Zyklon „Nargis“. Der suchte Birma im Jahr 2008 heim.
    Ärzte ohne Grenzen: Das Bild zeigt den Zeiler Andreas Lindner während eines Nothilfeeinsatzes nach dem Zyklon „Nargis“. Der suchte Birma im Jahr 2008 heim. Foto: Foto: Brigitte Hamm

    Der 35-jährige Arzt Andreas Lindner aus Zeil wird ab 1. August 2011 wieder für „Ärzte ohne Grenzen“ in Zentralafrika im Einsatz sein. Die Organisation ist in Kriegs- und Krisengebieten zur Akuthilfe und zur Bekämpfung vernachlässigter Krankheiten vor Ort.

    Lindner wird bei diesem Einsatz in Afrika ein mobiles Team aus internationalen und nationalen Mitarbeitern aufbauen, das sich die Bekämpfung der Schlafkrankheit zum Ziel setzt. Schwerpunktmäßig wird der Zeiler dabei in der Zentralafrikanischen Republik, im Süd-Sudan, im Tschad und in der Republik Kongo tätig sein. Die Schlafkrankheit (Afrikanische Trypanosomiasis) ist eine der vernachlässigten Krankheiten des schwarzen Kontinentes, die unbehandelt tödlich verläuft. Im Spätstadium befallen die Parasiten das zentrale Nervensystem und führen nach mehreren Monaten zu einem Koma. Die betroffene Bevölkerung leidet sehr. Erkrankte Männer können nicht mehr für den Lebensunterhalt der Familie sorgen, Frauen verlieren ihre soziale Stellung, Kinder werden in ihrer Entwicklung beeinträchtigt.

    Das Team wird mit einem mobilen Labor in Dörfern Reihenuntersuchungen durchführen. Mit Bluttests und einfachsten technischen Geräten kann die Krankheit, die durch den Stich der Tsetse-Fliege übertragen wird, frühzeitig erkannt und somit behandelt werden. Lindner erklärt, dass täglich bis zu 500 Patienten untersucht werden können. Behandlung und Medikamente sind bei „Ärzte ohne Grenzen“ kostenlos. Die Patienten könnten die Medikamente auch nicht bezahlen, weil ein Zentralafrikaner seinen Lebensunterhalt meist mit weniger als einem Dollar am Tag bestreiten muss. Während in Deutschland für rund 300 Patienten ein Arzt zur Verfügung steht, kommen in Zentralafrika 12 000 Patienten auf einen Arzt. Dabei müssen die Menschen oft zwei Tage lang unterwegs sein, bis sie eine Krankenstation erreichen.

    Bei der Bekämpfung der Schlafkrankheit sind heute teilweise noch Medikamente nach der Rezeptur Robert Kochs aus den 20er Jahren im Einsatz. Ein Anfang der 90er Jahre entwickeltes Medikament wurde nach einigen Jahren wieder eingestellt, weil es für die Menschen nicht bezahlbar war. Als man im Jahr 2000 in den USA feststellte, dass sich der Inhaltsstoff als Enthaarungscreme eignet, kam es zum großen Aufschrei. Während die einen an der Schlafkrankheit starben, weil sie sich das Mittel nicht leisten konnten, schmierten es sich die anderen zur Enthaarung ins Gesicht. Seit 2001 stellt die Pharmaindustrie das Mittel kostenlos zur Bekämpfung der tödlichen Krankheit zur Verfügung.

    Andreas Lindner bittet die Menschen hier in der Heimat um Mithilfe. Er bezeichnet die Spender stets als die ersten Nothelfer, ohne die Hilfe nicht möglich wäre. „Ärzte ohne Grenzen“, die Organisation, die in rund 60 Ländern der Erde tätig ist, finanziert sich zu 90 Prozent aus Kleinspenden.

    Spenden auf das Konto Nummer 97097 der Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 370 205 00) überweisen. Kennwort: „Aus den Haßbergen“.

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