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SCHWEINFURT: Kapitän Wiertelorz hat Wünsche

SCHWEINFURT

Kapitän Wiertelorz hat Wünsche

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    Vor sechs Jahren hat Ralf Wiertelorz die Schweinfurter Personen-Schifffahrt gegründet. Die 150 000 Euro für das Schiff, die betagte „Stadt Schweinfurt“, zahlte er trotz aller Modernisierungskosten in fünf Jahren an die Bank zurück. Jetzt will er, der fünf Angestellte beschäftigt, vergrößern, ein zweites Schiff anschaffen, doch die Stadt bietet ihm (noch) keinen Anlegeplatz.

    Schweinfurt setzt auf den Tourismus. Zu Recht, sagt Wiertelorz, der in den vergangen sechs Jahren das Auftragsvolumen verdoppelt hat. Kunden kämen über mehrere hundert Kilometer nach Schweinfurt, um den Main zu erleben. Doch schon bei der Ankunft in der Stadt würden die Probleme beginnen.

    „Ich werde ständig nach Parkmöglichkeiten gefragt“, sagt der Eigentümer und Kapitän. Früher habe er die Kunden noch auf den Platz an der Lände geschickt, wo jetzt das Jugendgästehaus gebaut wird. Die Wehranlagen, die Maininsel – alles sei zugeparkt, auch das Parkhaus unter dem Museum Georg Schäfer sei oft überfüllt.

    Probleme mit der Schleuse

    Aktuell hat er mit der sanierten Schweinfurter Schleuse größte Probleme. Von den neuen Toren funktioniere nur die Hälfte. Fahrten nach Wipfeld oder nach Volkach müsse er deshalb immer wieder umleiten nach Zeil oder Bamberg. Eineinhalb Stunden vor der Schleuse zu warten, das sei für die Fahrgäste eine Zumutung. Das zuständige Wasser- und Schifffahrtsamt beruhigt jedoch. Die gesamte Technik sei erneuert, alles funktioniere, doch die Feineinstellung brauche nach so einer großen Maßnahme Zeit. Alsbald seien die Restarbeiten abgeschlossen. Kapitän Wiertelorz muss bis Volkach sechs Schleusen passieren. Den Fahrplan einzuhalten sei schon ohne technische Verzögerungen schwer. Dazu komme ein stetig wachsender Verkehr auf der Wasserstraße. Früher hätten täglich bis zu zehn Lastkähne die Schweinfurter Schleuse angefahren. Heute seien es bis zu 30, darunter immer wieder Gefahrguttransporte, mit denen sein Personenschiff nicht gleichzeitig in die Schleuse darf.

    Es fehlen Anlege-Stege

    Ein zweites Schiff hat sich der Binnenschiffer bereits ausgeguckt. Schweinfurt würde ein solches vertragen. „Richtig Linie“ fahre zwischen Volkach und Bamberg doch nur er. Die Konkurrenz biete nur Rundfahrten. Doch für eine zweites Schiff braucht er in Schweinfurt eine Anlege-Möglichkeit. An der Lände oberhalb der Maxbrücke, wo bislang Schiffe anlegen, baut die Stadt aber um, hat ihm noch nicht signalisiert, dass er hier einen Platz für das zweite Schiff mit wiederum 180 Plätzen für Passagiere finden werde.

    Auch viele Gemeinden flussauf- wie -abwärts würden die Chancen für die Weinorte, die die Personen-Schifffahrt biete, nicht sehen. Von Schweinfurt bis Haßfurt gibt es nur in Schonungen einen Anlegesteg, von Schweinfurt nach Volkach nur einen in Wipfeld. Hirschfeld, Obereisenheim oder etwa Fahr könne er deshalb nicht anfahren.

    Ganz positiv bewertet er dagegen die neue Bahnhaltestelle „Schweinfurt-Mitte“, von der die Gäste in wenigen Minuten sein Schiff erreichen könnten – noch positiver die Entwicklung des Mercure-Hotels auf der Maininsel, das sein Geschäft ganz gewaltig belebe.

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