Als ich von der brutalen Hinrichtung der Katze „Pünktchen“ in Schweinshaupten erfuhr, war meine erster Gedanke: So etwas Grausames und Gemeines trau ich niemanden aus Schweinshaupten zu. Ein Erwachsener, der zu einer solchen Tat fähig ist, müsste ja gemeingefährlich sein. So jemanden haben wir hier nicht. Und die jungen Leute sind sehr offen und wirken recht zufrieden. Hier wächst niemand so verroht auf, dass er sich auf derartig abartige Art und Weise ein Erfolgserlebnis verschaffen müsste.
Ich bin zu den Besitzern der getöteten Katze gefahren und habe nach dem Termin dieses schrecklichen Vorfalls gefragt. Es stellte sich heraus, dass die Tierquälerei vor rund drei Wochen stattgefunden hatte. Damals war der Jugendzeltplatz am See von einer Jugendgruppe belegt. Die Eheleute Scheidlein können sich erinnern, dass sie die Zelte des Lagers gesehen haben, als sie nach der Katze suchten. Und dann fiel ihnen ein, dass es zwei Fußspuren durch das ungemähte Gras hinter ihrem Haus rüber auf die andere Talseite zum Sportplatz gab, wo die zeltenden Jugendlichen die Duschen benutzen durften.
Natürlich ist dies alles kein Beweis dafür, dass diese widerliche Tierquälerei von Teilnehmern des Jugendlagers verübt worden ist. Es soll ja auch niemand zu Unrecht verdächtigt werden. Aber ich fände es sinnvoll, wenn die Polizei die Leitung des vergangenen Jugendlagers und deren Trägerverein darüber informieren würde, dass hier in der fraglichen Zeit so etwas Grausames passiert ist. Es kann zwar sein, dass die Teilnehmer sich nie wiedersehen, dann verläuft ohnehin alles im Sand. Falls es sich aber um Mitglieder eines Vereins handelt, kann es ja nicht schaden, wenn sich die Leitung Gedanken über diesen gefühllosen Vorfall macht und mit ihren Leuten ein ernstes Gespräch führt zum Thema Tierschutz. Für mich steht jedenfalls fest: Wir haben keine Unmenschen in Schweinshaupten!
Monika Falkenrat, Schweinshaupten