„Theres Helau“ hieß es am vergangenen Wochenende in der Büttensitzung des Oberthereser Carneval-Vereins (OCV), in der die Akteure unter der Regie des Sitzungspräsidenten Matthias Stadler ihrem Publikum ein fünfstündiges, facettenreiches Programm präsentierten.
Auch das Prinzenpaar der neuen Faschingssession, Prinz Jan I. Herr der Ringe und seine Lieblichkeit Prinzessin Lena I. von den Garden, genoss das bunte Treiben auf der Bühne.
Die Garden des OCV verstanden es einmal mehr, ihr Publikum mit ihren Tänzen mitzureißen und zu begeistern. Während die Prinzengarde mit dem Gardetanz und einer bunten Mischung von Showtänzen aufwartete, verzauberten die Jüngsten ihr Publikum mit einem akrobatischen Gardetanz.
Die Jugendgarde glänzte in diesem Jahr als Piratenbande. Aber auch der schmissige Solotanz des Kindertanzpaares Finja Lindner und Denise Schickerling begeisterte die Zuschauer.
Als Sprachprofessor „Dr. Schmarr und Babbel“ eröffnete Matthias Stadler den Reigen der Büttenredner und übersetzte erst einmal einige althergebrachte Umschreibungen ins Neudeutsche. „Das Kollegenanschreien nennt man heute Mobbing und die Frühjahrsmüdigkeit Burn-out“, wusste er zu berichten. Auch den Unterschied bei den Geschlechtern ließ er in seinen Darstellungen der Sprache nicht aus. So war er der Meinung, dass die Frauen im Gegensatz zum Mann mit beiden Gehirnhälften kommunizieren können. „Mit der einen hören sie zu und mit der anderen überlegen sie, wem sie das Gehörte weitererzählen können“.
Viel Gelächter erntete auch Edwin Krapf, der als Männerheld auftrat. Allerdings musste er bei seinen Ausführungen zugeben, dass sich der Mann im Laufe der Jahrhunderte vom starken Mann immer mehr in Richtung Waschlappen entwickelt hat und er selbst von seiner Frau inzwischen völlig degradiert wurde.
Nicht mehr wegzudenken aus den Büttensitzungen des OCV ist Manfred Voit, der in diesem Jahr als Steigerwaldbäuerla die Bühne betrat und in gutbürgerlichem Fränkisch derb und heftig, manchmal auch etwas deftig aus seinem Leben zu erzählen wusste, was die Zuschauer mit viel Gelächter und reichlich Beifall quittierten.
Nach der Pause wurden die Zuschauer dann von den Gardemädchen tänzerisch in den „Zirkus Karlival“ entführt. Der Zirkusdirektor, Dompteure, ein Clown, eine Seiltänzerin, ein Bauladenverkäufer und sogar ein Gorilla saßen nun anstatt des Elferrates auf der Bühne und auch das Prinzenpaar hatte sich verwandelt.
Reichlich Applaus und Gelächter ernteten anschließend Jenny Mahr und Peter Voit, die den „Thereser Dorfzirkus“ zum Besten gaben. So stellten sie fest, dass das neue Feuerwehrhaus in Untertheres mit einer „Kerkermauer“ umgeben wurde, damit die Oberthereser nicht neidisch werden können. Aber auch auf die Tatsache, dass Theres nun keinen Pfarrer mehr hat, hatten sie eine Lösung parat und meinten, dass doch der Erzbischof von Limburg im Viehhof ein neues Kloster bauen könnte.
Nach einem kurzen Intermezzo von Christopher Ditterich und Dominik Kandler als „Fresh Prince“ betrat Heino alias Günter Muth die Bühne und brachte mit seiner Parodie den Saal zum Toben. Kein Geringerer als Präsident Barack Obama, alias Stephan Hager, mitsamt seiner Leibgarde stattete anschließend dem OCV einen Besuch ab. Gelandet war er hierfür am Haßfurter Airport, was er „very nice“ fand.
In den „Zirkus Traditionale“ entführte danach die Gruppe TSL und rockte mit ihren Darbietungen den Saal. Fränkischen Humor, gepaart mit großem komödiantischem Talent, bewies auch in diesem Jahr Wolfgang Voit. Als „Franke im Himmel“ wusste er viele lustige Episoden zu berichten und brachte so die Lachmuskeln des Publikums zum Beben.
Die Männergarde suchte danach das Supertalent, was sich jedoch als schwieriges Unterfangen herausstellte, da weder ein Bauredner noch eine Fuchstanz- oder Stepptanzshow der Jury gefielen. Erst, als Peter Oswald im Bananenröckchen mit seinem „Mendocino“ den Saal zum Toben brachte, war auch die Jury zufrieden, ehe die OCV-Büttensitzung mit dem „großen Finale“ endete.
Wer Lust auf dieses Spektakel bekommen hat, hat noch am kommenden Samstag die Möglichkeit daran teilzuhaben. Karten sind im Thereser Brotzeitstüble und an der Abendkasse erhältlich.