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REGION MAIN-RHÖN/KÖNIGSBERG: Krieger, Himmelsjäger und Tunichtgut

REGION MAIN-RHÖN/KÖNIGSBERG

Krieger, Himmelsjäger und Tunichtgut

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    Sternenhimmel – Sternbilder

    Das wohl auffälligste und schönste Sternbild am winterlichen Himmel ist der Orion. Es liegt mitten auf dem Himmelsäquator und dominiert in den Monaten von Oktober bis März den Nachthimmel. Es wird daher seit vielen Jahrtausenden beobachtet.

    Einer, der begeistert Planeten und Sterne beobachtet, ist auch der Königsberger Hobbyastronom Reinhard Hildebrandt. Im Süden ist das Sternenbild zu finden. Hildebrandt, wie auch Besucherinnen und Besucher seiner selbstgebauten kleinen Sternwarte am Rande der Regiomontanusstadt, sind immer wieder fasziniert, welch wunderbaren Anblick das Sternbild Orion biete.

    Die griechische Mythologie beschreibt Orion als einen gut aussehenden, heldenhaften Jäger, der schon seit seinen Jugendjahren als unerschrockener Totschläger der Tierwelt und als Vergewaltiger von sich reden machte. Seine Eltern waren Poseidon und Euryale, Tochter des Minos, der seinerseits ein Sohn von Zeus war. Dank seiner göttlichen Abkunft war Orion stark und schön, wusste aber mit seinen Talenten nichts Sinnvolles anzufangen.

    Es wird berichtet, dass er Merope, eine Tochter des Atlas vergewaltigte, nachdem seine Werbung nicht erhört wurde. Zur Strafe stach man ihm die Augen aus, doch mit Hilfe des Hephaistos erlangte er seine Sehfähigkeit wieder. Fünf Jahre lang stellte er nun wieder Merope nach, bis diese und ihre Schwestern zu ihrem Schutz von Zeus als Plejaden an den Himmel versetzt wurden. Nun versuchte Orion sein Glück bei Artemis, der Göttin der Jagd. Doch auch hier blitzte er ab und sein Vergewaltigungsversuch misslang. Danach berichtet die griechische Sage nur noch von seinem Tod. Einer Erzählung zufolge zog er sich den Zorn der Erdgöttin Gaia zu, die daraufhin einen Skorpion aus einer Erdspalte kriechen ließ, der Orion in die Ferse stach, woran er letztlich starb.

    Der Skorpion und der Orion wurden danach als Sternbilder so an den Himmel versetzt, dass sie hier nie gleichzeitig zu sehen sind: geht Orion unter, geht der Skorpion auf, und geht Orion auf, geht der Skorpion unter.

    Die Araber nannten Orion Al Jauzah, was als Riese übersetzt werden kann. Die Ägypter sahen in ihm Osiris, den Gott der Unterwelt. Die ältesten Erwähnungen des Orion stammen jedoch aus dem Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris, der Wiege der Astronomie. Im babylonischen Ur sah man in dem Sternbild die Verkörperung von Gilgamesch aus der Zeit der Sintflut. In Akkad wurde das Sternbild rund 2700 vor Christus als Uru Anna bezeichnet, als Licht des Himmels.

    Die auffälligsten Sterne im Orion sind links oben der Rote Riese Beteigeuze mit 40 000 Sonnenleuchtkräften sowie unten rechts der blauweiß, mit 60 000 Sonnenleuchtkräften strahlende Rigel. Das Juwel im Orion ist jedoch der hellste Emissionsnebel am nördlichen Himmel, der sogenannte Orionnebel. In diesem Gebiet findet eine intensive Sternenentstehung statt. Den Orionnebel findet man unterhalb der drei sogenannten Gürtelsterne. Der Nebel ist das wie ein Stern aussehende, mittlere Objekt von drei senkrecht untereinander stehenden Objekten. Der Nebel, im Messierkatalog als M 42 bezeichnet, ist das wohl am meisten beobachtete Objekt am winterlichen Himmel. Die feinen und komplexen Strukturen können schon mit kleineren Teleskopen sehr gut gesehen werden.

    Umgeben ist Orion im Osten (links vom Orion) vom Kleinen Hund mit dem sehr hellen Prokyon, nordöstlich (leicht links oberhalb) von den Zwillingen mit den hellen Sternen Kastor und Pollux. Im Norden (fast senkrecht darüber) finden wir den Fuhrmann mit der Kapella, einem Doppelsternsystem, was aber nur bei sehr hoher Vergrößerung und hoher Auflösung zu erkennen ist. Nordöstlich (rechts, leicht oberhalb) besticht das Sternbild Stier mit den rot leuchtenden Aldebaran.

    Südöstlich (links unterhalb vom Orion) befindet sich der Kleine Hund, ein Sternbild, das nicht leicht zu erkennen ist, wohl aber ist der Hauptstern Sirius unübersehbar. Es ist der hellste Stern in unseren Breiten überhaupt. Das Sternbild Großer Bär (Großer Wagen) als Aufsuchhilfe für den Nordstern steht tief im Norden. Die Deichsel zeigt senkrecht zur Horizontlinie.

    Planeten

    Merkur ist vom 18. bis 23. am Abend nur für ca. eine Viertelstunde zu sehen, wenn man ihn überhaupt entdeckt. Venus hat sich zurückgezogen und kann erst wieder ab Februar/März 2010 beobachtet werden. Mars – siehe weiteren Artikel Mars – der rote Planet. Auch Jupiter ist nur noch für kurze Zeit am Abendhimmel zu sehen. Die Untergänge verfrühen sich von 22 Uhr am Monatsanfang auf 20.30 Uhr am Monatsende. Saturn, der Herr der Ringe, wird zum Planeten der zweiten Nachthälfte. Schon am Monatsanfang kann der Ringplanet ab Mitternacht bewundert werden. Im März 2010 wird er der Sonne genau gegenüberstehen (Oppositionsstellung) und geht schon kurz nach 18 Uhr auf.

    Uranus im Wassermann und Neptun im Steinbock verlagern ihre Untergänge ebenfalls in die Zeit vor Mitternacht. Beide Planeten sind nicht leicht zu finden und auch nur für kurze Zeit zu beobachten.

    Der Mondlauf im Dezember

    Im Dezember erleben wir zweimal den vollen Mond. Voll beleuchtet war der am 2. Dezember. Am 16. Dezember war Neumond. Schließlich wird der Mond an Silvester als Vollmond den Himmel zusätzlich zu den Feuerwerksraketen erhellen.

    Hintergrund

    Das Astronomiejahr Das Jahr 2009 war das Internationalen Jahr der Astronomie. Die Main-Post hat das Jahr mit Beiträgen begleitet. Vor allem Alfred Striedacher, aber auch weiteren Hobbyastronomen haben die Berichte und damit tiefe Einblicke geliefert.

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