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PFAFFENDORF: Kunststück macht Fortschritte

PFAFFENDORF

Kunststück macht Fortschritte

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    Handwerkskunst: Cornelia Müller bei der Führung durch ihre Goldschmiedewerkstatt.FOTO: Gudrun Klopf
    Handwerkskunst: Cornelia Müller bei der Führung durch ihre Goldschmiedewerkstatt.FOTO: Gudrun Klopf

    Erfolg hat in der Politik wie in der Kunst nur, wer die Menschen wirklich erreicht“, sagte Bürgermeister Wolfram Thein in einem Grußwort zur Eröffnung der Veranstaltungsreihe „Kunststück“ in Pfaffendorf. Künstler wie Politiker stellten sich mit dem, was sie zu sagen haben, der öffentlichen Diskussion. „Was für die Politiker die Wahlen sind, sind für den Künstler die Ausstellungen“, so der Maroldsweisacher Bürgermeister.

    Dem Projekt „Kunststück“ und den teilnehmenden Künstlern gelingt es offensichtlich, viele Menschen anzusprechen. Das bewiesen die zahlreichen Kunstschaffenden und Kunstinteressierten, die sich zur Eröffnung auf dem idyllischen Anwesen von Cornelia Müller eingefunden hatten. Die Goldschmiedin betreibt in der historischen Pfaffendorfer Mühle ihre Werkstatt für Gold und Silber.

    Cornelia Müller wolle sich nicht als reine Künstlerin verstanden wissen, so Alexander von Rotenhan, sondern auch als Handwerkerin. Als Freund der Familie beschrieb er den Werdegang der Goldschmiedin, die einst ihre Lehre zunächst im Kloster Oberzell bei Würzburg begonnen hatte und sie in Kitzingen beendete. In Dentallaboren in Würzburg und Erlangen machte sie sich mit der Goldausarbeitung und mit Gusstechniken vertraut.

    Nach Familiengründung und Renovierung der Mühle sei Charlotte Müller zu ihren beruflichen Wurzeln zurückgekehrt, so der Laudator, und habe sich zunächst mit dem Schmuck der nordamerikanischen Navajo-Indianer beschäftigt. Getrieben von dem Wunsch, ihr Können auch an andere Menschen weiterzugeben, habe Cornelia Müller zusammen mit ihrem Mann Ludwig in dem alten Mühlenanwesen eine Goldschmiedewerkstatt mit professionellen Arbeitsplätzen eingerichtet. Inzwischen habe sie in zahlreichen Kursen viele Menschen glücklich gemacht, bescheinigte ihr von Rotenhan.

    Dem „Kunststück“ sei es gelungen, im Landkreis versteckte Talente ans Licht zu bringen, lobte die Gastgeberin die Veranstaltungsreihe. „Mir liegt es am Herzen, den Menschen zu zeigen was sie Kostbares in sich tragen.“ Bei ihren Schmuckkursen würden die Teilnehmer ihre Kreativität entdecken und darüber staunen, was sie mit ihren Händen schaffen können.

    Wie Cornelia Müller für ihr Handwerk brennt, spürten die Besucher, die die Goldschmiedin auf einer Führung durch ihr Atelier begleiteten. Voller Enthusiasmus erklärte sie Werkzeuge und schilderte den Herstellungsprozess von Schmuckstücken. „Wenn die Menschen hier etwas herstellen, macht sie das zufrieden“, beschrieb sie ihre Erfahrungen, „und wer zufrieden ist, der streitet nicht und bringt auch keinen um.“ Die Kurse seien quasi ihr kleiner Beitrag zum Weltfrieden, so Müller. Es beglücke sie, ihr Können und „diesen wunderbaren Platz, an dem meine Familie leben und wohnen darf, mit anderen zu teilen“.

    Die Veranstaltungsreihe des Landkreises habe im 13. Jahr ihres Bestehens nichts von ihrer Anziehungskraft verloren, sagte Oskar Ebert. Damit dies so bleibt, kündigte der stellvertretende Landrat die Weiterentwicklung des Projektes an. Neben einer Straffung des Programms und einer größeren Öffnung nach außen, seien ein jährlicher Kunstpreis und eine Gemeinschaftsausstellung geplant. Um Kinder und Jugendliche frühzeitig kulturell zu bilden, würde „Kunststück“ wieder Kunstprojekte an Schulen fördern.

    Plattform der bildenden Künste

    „Kunststück“ ist ein Projekt in Trägerschaft des Landkreises Haßberge und wird unterstützt vom Bezirk Unterfranken. Die Projektleitung liegt bei Sibylle Kneuer („Das Kulturbüro“), in Kooperation mit der Volkshochschule Landkreis Haßberge und der Galerie im Saal in Eschenau.

    Das Kunststück habe sich zu einer Plattform der Bildenden Künste in der Region etabliert, so Kneuer. Es vernetze Künstler, Kunst und interessante Orte im Landkreis. Sie wies auf Neuerungen im Programm hin, wie die Kurse „Ornamentrelief und Kerbschnitzerei“ mit dem Haßfurter Bilderhauser Hans Doppel oder den Diavortrag von Kunsthistoriker Matthias Liebel zur Entwicklung der Objektkunst. Bei Musik von „WMMF“ mit Wolfgang Schott, Mona Götz, Martin Reuß und Frank Schoof nutzten die kunstinteressierten Besucher die Zeit für allerlei Fachgespräche und Informationsaustausch im idyllischen Mühlenambiente. Informationen zu allen Veranstaltungen von Kunststück finden sich in der ausliegenden Broschüre und unter www.kunststueck.hassberge.de gkl

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