Vom harten Leben eines Schauspielers berichtete Anne Maar, die Leiterin des Fränkischen Theaters Schloss Maßbach, vor dem Kulturausschuss der Kreistages, der am Montag im Pfarrheim in Pfarrweisach tagte. „Wenig Lohn und kaum Freizeit, aber dennoch sind die Schauspieler sehr engagiert“, war ihr Fazit. Die Kreisräte versprachen, die Landesbühne auch weiter zu unterstützen. 13 750 Euro ist der Anteil, den der Landkreis jährlich bezahlt.
Das Landestheater hat in Franken eine lange Tradition. Es wurde 1948 als Fränkisches Theater in Coburg von den Großeltern der heutigen Leiterin Anne Maar gegründet, zog 1948 ins Schloss Wetzhausen und 1955 ins Schloss Stöckach. 1960 siedelte es ins Schloss Maßbach um und nahm den Namen „Fränkisches Theater Schloss Maßbach“ an. Insofern kann das Theater in diesem Jahr schon sein 50-jähriges Bestehen feiern.
Zwei Visionen haben das Theater in dieser Zeit geprägt, betonte Anne Maar vor dem Kulturausschuss. Zum einen empfinden sich die Schauspieler seit ihrer Gründung als kreative Gemeinschaft. Dies ist noch heute so.
Sie leben und wohnen zusammen in nicht sehr luxuriösen Zimmern im Schloss und proben dort ihre Stücke. Zum anderen versteht sich das Landestheater als ein Theater für die Menschen. „Wir sind eine Wanderbühne“, so Anne Maar. Die Dorfgaststätten, Turnhallen und Gemeindehäuser sind die Bühnen.
Eine kreative Gemeinschaft
Allerdings mit dem romantischen Leben auf den Brettern, die angeblich die Welt bedeuten, räumte Anne Maar gründlich auf. Der übliche Tag eines Schauspielers werde von den Proben bestimmt. Wenn nicht geprobt wird, müssen die Texte gelernt werden und am Wochenende ist die Truppe meist zu den Spielstätten unterwegs. Also wenig Freizeit und dafür gibt es als Lohn ein wenig mehr als 2000 Euro brutto im Monat.
Denn es geht dem Fränkischen Theater Schloss Maßbach wie vielen Bühnen. Es ist zum Sparen gezwungen und auf Unterstützung angewiesen.
Anne Maar machte deutlich, dass diese aber im Vergleich zu anderen Landesbühnen gering ist. Eine Million Euro beträgt der Etat in einem Jahr. Die Personalkosten seien im Vergleich zu anderen Häusern sehr niedrig, weil das Fränkische Theater auf Maskenbildner, Requisiteure und Regieassistenten verzichtet. Diese Aufgaben werden von Praktikanten übernommen.
So würde es dem Landestheater gelingen, 65 Prozent des jährlichen Etats selbst durch Eintrittsgelder einzuspielen. Der Rest wird von vielen Zuschussgebern getragen, zu denen das Land Bayern, der Bezirk Unterfranken, die Stadt Schweinfurt, die Landkreise der Region und auch die Gemeinde Maßbach gehört.
Keine Diskussion gab es im Kulturausschuss über die Förderwürdigkeit des Theaters. Es sei ein wertvoller Kulturträger in der Region, der weiter die Unterstützung verdient. Kreisrat und stellvertretender Landrat Siegmund Kerker gab allerdings zu bedenken, dass der Druck auf die Kulturstiftung des Bezirks, die das Theater fördert, immer größer werde und die Einnahmen immer geringer werden.
Elternbeiräte als Partner
Kreisrat Ludwig Leisentritt zeigte sich betroffen über das geringe Einkommen, dass ein Schauspieler hat, und Kreisrat Heinrich Goschenhofer empfahl, die Elternbeiräte der Schulen als Partner für Aufführungen zu gewinnen.