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HASSFURT: Lausbub bringt Dreharbeiten durcheinander

HASSFURT

Lausbub bringt Dreharbeiten durcheinander

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    Hat immer ein keckes Grinsen: Schauspieler Hansi Kraus liest die Lausbub-Geschichten von Ludwig Thoma, den er als Kind verkörperte.
    Hat immer ein keckes Grinsen: Schauspieler Hansi Kraus liest die Lausbub-Geschichten von Ludwig Thoma, den er als Kind verkörperte. Foto: Foto: Langer

    „Wenn man sich vor den Schlägen fürchten möchte, darf man nie keinen Spaß haben.“ Hansi Kraus schaut von seinem Buch auf und linst über die Gläser seiner Brille ins Publikum. Er ist auf Einladung des Kulturamts Haßfurt in die Rathaushalle in Haßfurt gekommen, um aus den „Lausbubengeschichten“ von Ludwig Thoma zu lesen. Ein Werk, das er selbst am besten kennt, hat er doch als Zwölfjähriger die Hauptrolle in dem gleichnamigen Film bekommen und den jungen Lausbuben Ludwig Thoma in fünf Folgen gespielt.

    Viele im Publikum kennen diese Filme noch; auch die „Lümmelfilme“, in denen Hansi Kraus später Pepe Nietnagel verkörpert hat. Sie sind gekommen, um den Schauspieler, der bis heute in vielen weiteren Film-, Fernseh- und Bühnenproduktionen zu sehen ist, live zu erleben.

    Leser sind begeistert

    Kerstin Stubenrauch aus Haßfurt hat als Kind alle Filme von Hansi Kraus gesehen und das Buch von Ludwig Thoma gelesen, in dem der Schriftsteller im Wesentlichen seine Erlebnisse aus der Schulzeit schildert. „Die Lesung gefällt mir sehr gut“, erzählte sie in der Pause, „in Hansi Kraus steckt immer noch ein wenig der Lausbub.“

    Auch Bürgermeister Dieter Zehendner aus Wonfurt war begeistert. „Ich kenne das Buch und die Filme, die ich mir zusammen mit meinen Enkeln gerne ansehe“, teilte er mit, „und ich genieße die Lesung.“ Mit dieser Meinung war er nicht allein.

    Hansi Kraus trug die lustigen und heute zum Teil noch oder wieder aktuellen Erzählungen ohne großes Pathos vor und wusste sich in die Personen gut einzufühlen. Voller Spannung hingen die Zuhörer an seinen Lippen, als er einen Streich des Lateinschülers Ludwig Thoma nach dem anderen vorlas.

    Ähnlichkeit mit dem Schriftsteller

    Ebenso interessiert lauschten sie, als er eine Begebenheit aus seiner Drehzeit zu den Lausbubengeschichten preisgab: „Ich bin zu Recht für die Rolle besetzt worden, weil ich privat so ähnlich war wie der Ludwig“, sagte er. „Man hat mich zwar ganz heiß darauf gemacht, wie schön es sein würde, den Lausbuben zu spielen, doch die Dreharbeiten waren sehr hart. Am Ende des ersten Tages sagte ich: Sucht Euch einen anderen, ich gehe lieber in die Schule.“

    Daraufhin habe der Regisseur Helmut Käutner befohlen, ihn ein wenig lockerer zu behandeln. Das wiederum habe er ausgenutzt und sich einmal am Drehort in einer Kiste versteckt. „Als die übrigen Schauspieler kamen und drehen wollten, konnten sie mich nicht finden. Sie haben sich furchtbar aufgeregt, weil ein verlorener Drehtag viel Geld kostete“, erzählt er. Als sie verschwunden waren, sei er aus der Kiste gestiegen, habe sich darauf gesetzt und gewartet, bis sie zurückkamen. „Alle schimpften mich, und der Aufnahmeleiter hätte mich am liebsten gelyncht. Doch ich habe frech gesagt: Ich war die ganze Zeit am Drehort!“

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