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HASSFURT: „Mancher hat eine Nobelvilla, der andere eher eine Holzkiste“

HASSFURT

„Mancher hat eine Nobelvilla, der andere eher eine Holzkiste“

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    Wer am Sonntag den Tränkbergparkplatz besuchte, der konnte eine kleine Zeitreise unternehmen. Denn auf dem ganzen Platz standen zahlreiche Oldtimer. Doch nicht einfach irgendwelche Autos. Die Nutzfahrzeug Veteranen Gemeinschaft (NVG) besteht aus Fans historischer Lastwagen. Jedes Jahr unternehmen Mitglieder des Vereins eine gemeinsame Fahrt mit ihren Fahrzeugen. Manchmal ist es eine Fahrt ins Ausland, so waren sie schon in Dänemark, Schweden oder Italien. Andere Fahrten führten durch bestimmte Regionen Deutschlands.

    So ging es im letzten Jahr an die Ostsee, dieses Jahr gab es eine Bayernrundfahrt, von Wörnitz über München, Passau, den Bayerischen Wald und Regensburg nach Haßfurt, wo der zehntägige Ausflug endete. Rund 40 verschiedene Fahrzeuge aus allen Teilen Deutschlands sowie aus den Niederlanden waren bei der Ferienfahrt dabei.

    Die meisten Mitglieder des Vereins haben den Laderaum der Lkw und Möbelwagen zu einem Wohnraum umgebaut. Diese sind natürlich, je nach Fahrzeug, unterschiedlich groß. „Mancher hat eine Nobelvilla, der andere eher eine Holzkiste“, lacht Gerhard Bender, der mit einem MAN 745 L1 aus dem Jahr 1957 unterwegs ist. „Natürlich muss die Originalität erhalten bleiben“, sagt er. So hat er bei dem Laster, der eine Ladefläche mit Plane hat, unter der Plane einen gemütlichen Wohnraum mit Holzwänden eingebaut. Während er auf dem Parkplatz steht, ist die Heckklappe des Fahrzeugs offen und man sieht den Eingang zum Wohnraum. Ist die Heckklappe geschlossen, ist vom Wohnraum im Inneren nichts mehr zu erkennen.

    Auch Uwe Schäfer aus Kassel zeigt voller Stolz den Innenraum seines Henschel HS 12 Möbelwagens, Baujahr 1966, den er zum Wohnraum umgebaut hat. Zusammen mit seiner Frau wohnt er hier während der Touren des NVG.

    Das älteste Fahrzeug, das in diesem Jahr dabei ist, ist ein Opel Blitz, Baujahr 1943. Neben dem Alter spielt auch die Seltenheit eine Rolle. So sind einige Lkw dabei, die von Automarken stammen, die es schon nicht mehr gibt oder die mittlerweile keine Lastwagen mehr herstellen. Es finden sich zum Beispiel Fahrzeuge der Marken Krupp oder Henschel. „Ein Fahrzeug muss mindestens 30 Jahre alt sein, um als Oldtimer zu zählen“, erzählt Detlev Stolze aus Schleswig-Holstein, der einen Henschel F 161 S aus dem Jahr 1972 fährt. Autos und Laster, die diese Bedingung erfüllen, tragen hinter der Zahl noch ein „H“ auf dem Nummernschild.

    Besonders dankbar sind die Lkw-Freunde der Stadt Haßfurt dafür, dass sie den Parkplatz am Mainufer kostenlos für ihr Treffen zur Verfügung gestellt bekamen. „Das ist über den Vater eines Vereinsmitglieds vermittelt worden“, berichten sie. Vor zwei Jahren standen die Oldtimer-Lkw bereits in Zeil, so war man auch auf die Kreisstadt gekommen.

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