Geschäftsführerin Birgitt Ulrich hat ihre Forstbetriebsgemeinschaft Haßberge (FBG) anlässlich einer Infoveranstaltung im „Burgblick“ in Manau den zahlreichen interessierten Waldbesitzern vorgestellt und die Kernaufgaben der Vereinigung näher vorgestellt.
Die FBG, in der Rechtsform eines wirtschaftlichen Vereins (w.V.), bietet ihren Mitgliedern, also Waldbesitzer aus dem Bereich der Haßberge, dem nördlichen Steigerwald und dem östlichen Teil der Fränkischen Platte, einen Vollservice rund um den Wald an.
Verwaltung und Vermarktung
Angefangen mit betriebsorientierter forstlicher Beratung durch zwei Forstfachleute der FBG und einer laufenden Mitgliederinformation bei Neuerungen oder Änderungen gesetzlicher und verwaltungsrechtlicher Vorgaben, gehört die gemeinsame Materialbeschaffung, die Holzvermarktung mit Wertholzsubmission sowie auch die Abwicklung einer kompletten Waldbewirtschaftung für die Mitglieder und die Weiterbildung zum Leistungsumfang.
Dazu bietet die FBG für jeden Waldbesitzer eine maßgeschneiderte Unterstützung von einzelnen kostenpflichtigen Dienstleistungen bis hin zum „Rund-um-Service“ in Form von Waldpflegeverträgen durch spezialisierte Forstunternehmen an. Dazu stehen für die forstliche Fachberatung und Betriebsführung der Waldbewirtschaftung von der FBG Forstdienstassessor Christian Mehlhorn und Georg Eckenweber zur Verfügung.
Betreut werden von der FBG aktuell 864 Mitglieder mit einer Waldfläche von 21 000 Hektar. Von der Mitgliederstruktur her sind die Hälfte davon kommunale Waldbesitzer und die andere Hälfte teilen sich private kleinere Waldkörperschaften) und größere Waldbesitzer. Durchschnittlich werden von 150 Mitgliedern jährlich rund 30 000 Festmeter Holz von der FBG vermarktet.
Zum Thema der kostenfreien gemeinwohlorientierten Beratung mit Expertenrat für Situationslösungen zur Waldbewirtschaftung im Forst, wie am Beispiel der Sturmholzaufarbeitung der Windwurfschäden nach dem Orkan Wiebke, referierte Bernhard Streck (Goßmannsdorf), er ist seit fast 30 Jahren der zuständige Revierförster der Stadt Hofheim.
Forstanwärter Martin Bergmann stellte in seinem Fachvortrag das weite Themenfeld der Erhöhung der Stabilität durch fachgerechte Pflegemaßnahmen, wie zum Beispiel durch Naturverjüngung oder Nachpflanzung, abhängig von der jeweiligen Situation vor Ort in den Mittelpunkt. Dies soll den Erhalt eines gesunden Mischwaldes dienen und zur Qualitätserhöhung der späteren Holzvermarktung beitragen.
Zu den staatlichen Fördermöglichkeiten am Beispiel der Waldförderrichtlinien 2015 informierte Forstanwärterin Laura Hubmann.
Die sehr umfangreichen Förderprogramme für waldbauliche Maßnahmen haben das Ziel, einen standortgerechten Mischwald zu fördern, wobei auch Biotopbäume und Totholzbereiche stärker in den Fokus gerückt werden.
Trittsteinkonzept favorisiert
Wie Geschäftsführerin Birgitt Ulrich abschließend bekräftigte, gehört auch die Vertretung der Waldbesitzer gegenüber den politischen Gremien und Entscheidungsträger zu den Aufgaben der FBG Haßberge. Im Zusammenschluss mit den acht Forstbetriebsgemeinschaften in der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Unterfranken e.V. und den fünf anderen Vertretungen aus den bayrischen Regierungsbezirken bilden diese eine starke Interessenvertretung der bayrischen Waldbesitzer, so Ulrich.
Im Hinblick auf das Reizthema eines dritten bayerischen Nationalparks im Steigerwald und der damit angedachten Flächenstilllegungen machte sie deutlich, dass die FBG das Trittsteinkonzept favorisiert. „Die Mitglieder wollen hier keinen Nationalpark, auch nicht im Spessart oder in der Rhön.“