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INZELL/SYLBACH: Medaillenregen für Haßbergler

INZELL/SYLBACH

Medaillenregen für Haßbergler

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    Biathlet Fritz Fischer war live dabei, ebenso Skilangläufer Tobias Angerer, Skirennläufer Armin Bittner, Skispringer Michael Uhrmann, Prinz Leopold von Bayern, Landtagspräsidentin Barbara Stamm und viele weitere Promis. Sie und Tausende Zuschauer kamen vergangenen Woche zu den nationalen Winterspielen für Menschen mit geistiger Behinderung. Sie erwarteten tolle sportliche Leistungen im Ski alpin, Snowboard, Lang-, Eiskunst- und Eisschnelllauf.

    Wochenlanges Training

    Unter der Sportlern waren Peter Schrüfer, Marcel Roßmeier (beide Zeil) und Tim Kratschmer (Junkersdorf). Die drei Schüler des Förderzentrums mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung der Lebenshilfe Haßberge in Sylbach nahmen mit großem Erfolg an den Eisschnelllauf-Wettbewerben in der Ruhpoldinger Eishalle teil. Nach wochenlangem Training starteten sie erstmals bei den internationalen Sportwettkämpfen und errangen in ihren Leistungsgruppen hervorragende Ergebnisse: je eine goldene und silberne sowie zwei bronzene Medaillen.

    Zudem gab es einen vierten und einen sechsten Platz. Und das, obwohl die Konkurrenz unter den knapp 600 Sportlerinnen und Sportlern aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz so groß war wie noch nie. Alleine 34 Läufer starteten über die einzelnen Distanzen (25, 55, 111, 222, 333, 500, 777, 1000 und 1500 Meter).

    Nachdem Marcel Roßmeier über 111 Meter mit 25,49 Sekunden ganz oben auf dem Siegertreppchen gestanden war, gewann er über die 222-Meter-Distanz die Bronzemedaille (48,13 Sekunden). Peter Schrüfer raste in 42,32 Sekunden sogar auf Rang zwei und war nur 81 Hundertstelsekunden langsamer als Sieger Tobias Straßhofer (Lebenshilfe Traunstein). Über 333 Meter belegte der Zeiler mit 1,22:42 Minuten Rang vier.

    Tim Kratschmer überquerte bei der 111-Meter-Strecke die Ziellinie als Drittbester (34,20 Sekunden) und wurde über 222 Meter Sechster. Kein Wunder, dass ihr Trainer und Betreuer, Sonderschullehrer Alexander Wegmann, fast aus dem Häuschen war über die fantastische Premiere. Er strahlte über das ganze Gesicht.

    Ebenso zufrieden zeigte sich Udo Rinkowitz aus Kleinmünster mit dem Abschneiden seiner Tochter Sarah, die schon mehrere Male bei „Special Olympics“-Veranstaltungen dabei war. Die 22-Jährige von der Lebenshilfe-Werkstatt in Augsfeld, die sich schon mehrere Goldmedaillen errungen hat, landete bei den Ski-alpin-Wettbewerben in diesem Jahr zwei Mal auf dem vierten Platz.

    Trotz des sportlichen Wetteifers sowie der hervorragenden Platzierungen stand freilich der olympische Gedanke „dabei sein ist alles“ an vorderster Stelle. Die Teilnahme war ein echtes Erlebnis. Und so bleiben den Haßberglern viele Glanzlichter noch lange in bester Erinnerung. Etwa der Einmarsch ins Eisstadion der 4500-Seelengemeinde Inzell, die Wolfgang Nadvornik und Roman Roell vom Bayerischen Rundfunk trotz Starkregens moderierten, die glamouröse Eröffnungsfeier, das feierliche Entzünden der Flamme, das Trommel-Feuerwerk auf der Bühne und das Höhen-Feuerwerk, die einzelnen Siegerehrungen, das bunte Rahmenprogramm auf der Bühne im „Olympic Town“ sowie die Athleten-Disco im Festsaal Inzell.

    600 freiwillige Helfer

    Die wohl größte Hilfe leisteten unterdessen die knapp 600 freiwilligen und ehrenamtlichen Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich als Coaches, Organisatoren, Fahrer sowie Betreuer zur Verfügung stellten.

    „Aufgrund der Vorbereitungen hatten wir ziemlich große Erwartungen, aber die sind in jeder Hinsicht übertroffen worden“, sagte der Bürgermeister von Inzell, Martin Hobmaier, am Schlusstag. Die Winterspiele seien für seine Gemeinde ebenso bedeutend, wie „die Weltcups oder Weltmeisterschaften, die wir schon ausgerichtet haben“.

    Die „Special Olympics“, die in den 60er-Jahren in den USA ins Leben gerufen wurden und als weltweit größte und vom Internationalen Olympischen Komitee anerkannte Behindertensport-Bewegung gelten, genießen von Mal zu Mal einen höheren Stellenwert. In Inzell wurde erneut deutlich, dass Leistung keine Behinderung kennt.

    Die nächsten Wettkämpfe geistig behinderter Sportler sind vom 14. bis 18. Juni 2010 in Bremen.

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