Voll freudiger Erwartung besuchten die Vorschulkinder des Caritas-Kindergartens Sankt Kilian Augsfeld die zur Lebenshilfe Schweinfurt gehörende Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Augsfeld. Die neun kleinen Gäste hofften dabei ganz fest den frechen Kobold mit dem roten Haar zu Gesicht zu bekommen. Eigentlich kommt diese Ehre nur dem Meister Eder alias Schreinermeister und Gruppenleiter Johannes Selig zuteil. Aber einmal im Jahr macht der Pumuckl dann doch eine Ausnahme, nämlich für die Vorschulkinder des Augsfelder Kindergartens. Seit Jahren nämlich ist die Schreinerabteilung der WfbM Augsfeld den Kindergartenkindern als der Wohnort des Pumuckls bekannt. Hier bestaunen die jeweiligen Vorschulkinder auch jedes Mal das im Regal stehende kleine Pumuckl-Bett und die typische Pumuckl-Schiffschaukel, die eigenhändig von Selig gezimmert worden sind.
Aber nicht nur in der Werkstatt Augsfeld, sondern auch im örtlichen Kindergarten hat der freche Kobold wohl in den letzten Wochen so manchen Schabernack getrieben. Denn jedes Mal, wenn die Hausschuhe nicht aufzufinden waren, hieß es dort „Die hat wohl der Pumuckl versteckt!“
Aufgrund der aktuellen Corona-Regeln und den dazugehörigen Hygienekonzepten der Werkstatt Augsfeld und des Kindergartens konnte dieses Jahr nicht wie üblich in der Schreinerei gemeinsam gesägt, gehämmert, geschliffen und gemalt werden. Stattdessen picknickten die Kinder im Garten der Werkstatt bis sich Meister Selig zu ihnen gesellte. Dann sangen die Kinder mit ihren Erzieherinnen einige Lieder für die Werkstattbeschäftigten, wobei das Pumuckl-Lied natürlich nicht fehlen durfte. Und so erfüllte der fröhliche Gesang „Hurra, hurra, der Kobold mit dem roten Haar, hurra, hurra, der Pumuckl ist da“ den Außenbereich der Werkstatt. Kein Wunder also, dass sich da in sicherer Entfernung der Pumuckl – eine verkleidete Werkstattmitarbeiterin - für einige Augenblicke sehen ließ. Dies sorgte für Begeisterung, so manche Jubelrufe und strahlende Kinderaugen.
Meister Selig überreichte den Kindern Bausätze für den Klettermaxe-Pumuckl, den die Mitarbeiter der Schreinerei zusammen mit ihrem Gruppenleiter Herrn Selig im Vorfeld ausgesägt und zusammengepackt hatten. Und die Vorschulkinder durften ganz traditionell die Naschvorräte vom Pumuckl plündern, die dieser in seinem Bettchen „zusammenklabautert“ hatte - als Wiedergutmachung sozusagen für den Schabernack im Kindergarten. Die Kinder hatten sichtlich Spaß an der Aktion und die Werkstattmitarbeiter freuten sich über das Konzert im Garten, eine schöne Ablenkung vom Arbeitsalltag. Als Dankeschön für den schönen Vormittag überreichten die Kinder mit ihren Erzieherinnen Simone Kraus und Anja Röß eine gebastelte Pumucklfigur mit Leimtopf, der aber nicht mit Leim, sondern mit Süßigkeiten gefüllt war. Die Kinder wollten damit den Mitarbeitern der Werkstatt den Tag „versüßen“.
Alle Beteiligten freuten sich, dass das alljährliche Projekt trotz Corona stattfinden konnte. Schon lange besteht nämlich eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Augsfelder Kindergarten und der Werkstatt Augsfeld. Für beide Einrichtungen sind die gemeinsam verbrachten Stunden eine gute Gelegenheit ganz selbstverständlich Integration und Toleranz zu leben und zu fördern.
Die Werkstatt für behinderte Menschen Augsfeld ist die zweitgrößte der insgesamt sechs Werkstätten der Lebenshilfe Schweinfurt. In Augsfeld und dem dazugehörigen Standort Zell arbeiten rund 350 Mitarbeiter mit und ohne Handicap. Als Lohnfertiger bietet sie eine breite Palette an Montage-, Verpackungs-, Zähl-, Maschinen- und Konfektionierungsarbeiten an. Die Schreinerei, die unter anderem Verpackungskisten, Gartenmöbel und Bienenkästen herstellt, rundet das vielfältige Angebot ab.
Von: Doris Krimmel, Öffentlichkeitsarbeit, Lebenshilfe Schweinfurt