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MECHENRIED: Mit Laser Grundstücksgrenzen auf der Spur

MECHENRIED

Mit Laser Grundstücksgrenzen auf der Spur

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    In Mechenried hat ein Vermessungsteam vom Vermessungsamt Coburg im Gemeindehaus sein Außenbüro bezogen und ist derzeit damit beschäftigt, die Grundstücksgrenzen im Altort zu überprüfen und in die neue, bayernweit flächendeckende digitale Flurkarte aufzunehmen.

    Wichtigstes Hilfsmittel dabei sind für die Vermessungsfachleute unter anderem die alten, noch analogen Aufzeichnungen des Ur-Katasterplanes von der ersten Vermessung des Dorfes im Jahr 1847. Damals hieß das Längenmaß noch Fuß. Ab dem Jahr 1875 wurde die Bezeichnung Meter eingeführt.

    Zur Umrechnung: Ein bayrisches Fuß entspricht 0,2918 Meter. Das zum Herzogtum Sachsen/Coburg gehörende Königsberg hatte wiederum einen anderen Umrechnungsfaktor: Ein sächsisch-Coburger Fuß entspricht 0,3038 Meter.

    Der königlich-bayrische Geometer (Landvermesser) Josef Braun war vom 29. Oktober bis 20. November 1847 in Mechenried, um die Grundstücke im Dorf mit einfachsten Hilfsmitteln mit Lineal und Zirkel im Maßstab 1:2500 einzumessen. Die so ermittelten Messpunkte wurden später dann in München vom 23. bis 26. Dezember von Hand in den Katasterplan eingezeichnet. Dies ist am Rande der historischen Ur-Katasterkarte handschriftlich vermerkt, verbunden mit dem Hinweis, dass für die Richtigkeit der Messungen der Geometer Josef Braun haftet. Die damals vor Ort vom Geometer Braun ermittelten Messwerte und die dazu gehörenden Handnotizen werden in einer Sammelmappe, dem so genannten „Brouillon“ aufbewahrt. Sie sind auch über 160 Jahre danach noch ein wichtiges Nachschlagewerk zur Katasterkarte, so Diplom-Ingenieur Frank Wirthmann, der zusammen mit Lothar Nahr die Neuvermessung im Rahmen einer Amtsaushilfe für die Schweinfurter Kollegen durchführt.

    Im Jahr 1900 ist im deutschen Reich mit dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) auch die Pflicht zur Abmarkung der Grundstücksflächen eingeführt worden. Die Vermessungsergebnisse wurden so mit dem Eintrag ins Grundbuch besser gesichert, so Frank Wirthmann im Gespräch mit dieser Zeitung.

    Die moderne, computergestützte Erfassung baut sozusagen auf die seinerzeit ermittelten analogen Messdaten der Flächenmaße und Detailaufnahmen (Handrisse) auf und die alten Daten sind überraschenderweise auch heute noch Zentimeter genau, so die Feststellung des Vermessungsbeamten. Die so in analoger Form vorliegenden Messdaten werden mit Hilfe lasergenauer Messung vor Ort als Geobasisdaten im Laptop eingegeben und später in der DFK im Geoinformationssystem (GIS) digital verfügbar gemacht.

    Bei der laufenden Kataster-Neuvermessung in Mechenried werden die bisher noch nicht eingemessenen Grenzlinien im dichtbebauten Ortskern ermittelt. Dabei werden noch nicht festgestellte oder verlorengegangene Grenzpunkte (Grenzsteine, Nägel) zwischen Nachbarn wieder hergestellt. Von den Grundstücksanliegern müssen dann diese Grenzvermessungen gegenseitig durch die Unterschrift im Abmarkungsprotokoll rechtsverbindlich anerkannt werden.

    Mit dem Abschluss der Neuvermessung für die digitale Flurkarte in Mechenried und Kleinsteinach wird Ende des Jahres 2008 bis Anfang 2009 gerechnet. Die Riedbacher Grundstücksflächen sind dann in der digitalen Datenbank verfügbar.

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